x-y auf der Packung heißt ja auch nur, dass man es mit x-y Leuten spielen kann und es (halbwegs) funktionieren sollte.
Genau das scheint ja für x=2 bei Panamax nicht der Fall zu sein. Dass einen "sweet spot" bei irgendeiner Spielerzahl gibt, ist doch völlig normal und okay. Aber ein Mindestmaß von guter Spielbarkeit sollte bei allen angegebenen Spielerzahlen da sein und wenn z.B. >50% bei BGG "not recommended" sagen, halte ich das für einen Mangel am Spiel. Mangel auch deshalb, weil in 99% der Fälle behebbar. Meiner Meinung nach lassen sich fast alle Spiele 2-Spieler-tauglich machen und selbst wenn's irgendeine Form von (partiell aktivem) drittem Spieler braucht, kann man beim Blick auf andere Spiele genügend Lösungsansätze finden. Im Falle von Panamax z.B. Schiffe einer ungenutzten Spielerfarbe durch den Kanal schicken, um das Bilden von Schiffsverbünden zu ermöglichen. Aber: das ist Aufwand beim Design und Aufwand beim Playtesting. Genau diesen Aufwand wollen sich Autoren und Verlage gerne sparen. Dann wird ohne entsprechendes Testing einfach "2-4" auf die Packung geschrieben -- und in diesem Moment ist es für mich ein Mangel. Das Produkt ist unausgereift.
Entweder der Hersteller macht sich die Arbeit, das Spiel 2er-tauglich zu machen, dann darf er 2-x auf die Packung schreiben, oder er lässt's sein, das ist genauso okay, aber dann muss er 3-x drauf schreiben. Nur: ungetestete (oder sagen wir lieber: nicht genügend getestete) Variante verkaufen zu wollen, das ist Mist. Für Prototypen okay, für fertige Spiele nicht. Da erwarte ich, dass alle Spielerzahlen auch getestet wurden.
Früher war das doch auch kein Problem. Klassiker wie Fürsten von Florenz, Ra oder Magister Navis sind Spiele für 3-x Spieler. Die "community" hat später sehr gut funktionierende 2er Varianten nachgeliefert und damit diese Spiele zu 2-x Spieler-Spielen gemacht. Das ist doch tausend mal besser als unausgegorene offizielle 2er-Varianten.