Oder es war Spiel des Jahres
Nur durch die Vielspieler-Brille betrachtet. Meines Erachtens ist ein Spiel des Jahres generell kein Mittelmaß, denn die Jury hätte es nicht prämiert, wenn es nicht in sehr vielen Spielerunden sehr gut angekommen wäre. Mittelmaß sieht für mich anders aus.
Aber es gab doch schon einige Spiele des Jahres, zu denen keine Erweiterung erschienen ist, oder irre ich mich hier?
Wenn vorher mangelnde Variabilität ein klarer Minuspunkt eines Spiels war, dann ist "steigern der Variabilität" doch gleichbedeutend mit "besser machen", oder?
Nicht unbedingt. Ein Spiel kann ja auch sowieso schon variabel genug gewesen sein, dass es für niemanden ein Minuspunkt war. Und eine Erweiterung dazu kann dann noch mehr Variabilität bringen, ohne dass es dadurch unbedingt "besser" wird, sondern vielleicht eben nur "anders".
Erweiterungen für Mittelmaß sind doch inzwischen die Regel.
Wenn sich dieser Mittelmaß aber so oft verkauft hat, dass der Verlag offenbar in einer Erweiterung Verkaufspotenzial sieht, dann gibt es wohl hinreichend viele Menschen, für die das Spiel kein Mittelmaß war, sonst hätten sie es wohl nicht gekauft.
Unter "Geldmacherei" versteht man üblicherweise die Einnahme von Geld ohne entsprechende Gegenleistung.
Man bekommt doch bei einer Erweiterung eine Gegenleistung, also kann es nach deiner Definition keine Geldmacherei sein ...
Da der Kollege von Pegasus sich ja mal wieder in Verteidigungsposition befindet:
Kleine Korrektur: Ich bin weder "von Pegasus" noch "in Verteidigungsposition". 
Und ich hätte dasselbe geschrieben, wenn dein Beispiel nicht Village, sondern Carcassonne oder Zug um Zug oder so gewesen wäre.
Dass eine Erweiterung ein Spiel von mittelmäßig auf gut hebt, ist tatsächlich eher selten (da fällt mir nur Speicherstadt/Kaispeicher ein), aber dass eine Erweiterung gezielt an den Schwächen arbeitet, ist nicht ungewöhnlich. Beispiel-Problem: Kunden und Reviewer bemängeln, dass immer die gleichen 12 XYZ-Plättchen im Spiel sind. Lösung: Erweiterung enthält 12 weitere XYZ-Plättchen und in Zukunft sind 12 zufällig gewählte Plättchen aus den jetzt 24 Plättchen zu nehmen.
Ich denke, dass der Anspruch einer Erweitung nicht unbedingt ist, ein Spiel noch besser zu machen, sondern es variabler zu gestalten. 24 Plättchen bringen einfach mehr Variabilität, das ist nicht unbedingt "besser", aber es verlängert den Wiederspielreiz.
Ähnlich sehe ich es auch für die erwähnten Village-Erweiterungen. Ich persönlich brauche die nicht, weil ich so selten dazu komme Village zu spielen, dass mir das Grundspiel dann ausreicht. Aber wenn ich Village jetzt schon 30 Mal gespielt hätte, dann würde ich mich freuen, mit den Erweiterungen mal andere Variationen des Spiels spielen zu können. Dabei hätte ich nicht die Erwartung, dass das Spiel "besser" wird, sondern eben "anders".
Bei Spielen wie Village finde ich das nur Geldschneiderei. Hier noch ein Gebäude, da noch ein Gebäude. Braucht doch niemand.
Du meinst, DU brauchst es nicht. Völlig okay. Aber andere freuen sich darüber. Sind die alle "niemand"?
Gute Spiele sind schon als Grundspiel gut und vollständig, sie brauchen keine Erweiterung.
Es kommt hochgradig selten vor, dass eine Erweiterung nur deshalb erscheint, weil das Grundspiel sie braucht. Denn meist bedeutet das, dass das Grundspiel alleine nicht gut genug ist, und dann wird es sich so selten verkaufen, dass ein Verlag kaum noch mal Geld in eine Erweiterung steckt.
Somit erscheinen die meisten Erweiterungen nicht deshalb, weil das Grundspiel sie braucht, sondern weil der Verlag überzeugt ist, dass hinreichend viele Menschen eine solche Erweiterung kaufen wollen. Was normalerweise nur dann der Fall ist, wenn das Grundspiel sehr gut ist und sich hinreichend oft verkauft hat.
Zitat"Viele Erweiterungen" hat immer etwas von Geldmacherei (...)
So ziemlich jedes Spiel ist genau genommen "Geldmacherei", denn ein Verlag produziert ein Spiel üblicherweise, um damit Geld zu verdienen. Sei froh, dass es so ist, sonst würden kaum neue Spiele erscheinen.
Was ist aber an einer Erweiterung schlimmer als an einem neuen Spiel? Entscheidend ist doch nur, ob es genügend Menschen gibt, die sich über die Erweiterung freuen und sie gerne kaufen und spielen. Gönn diesen Menschen doch ihren Spaß, auch wenn es deinen Geschmack nicht trifft! 
