Beiträge von Machiavelli101 im Thema „Sind für euch zu viele Erweiterungen ein Minuspunkt?“


    Als Ersteller des Startpostings erlaube ich mir eine kleine, aber wichtige Korrektur: ich frage, ob die Existenz von zwei und mehr Erweiterungen für ein Spiel als kritisches Zeichen zu bewerten seien, denn dass eine Erweiterung oft (meistens?) einen Mehrwert bietet, dürfte unstrittig sein.


    Für mich hat sich dieser Eindruck, 2+ Erweiterungen eher kritisch zu sehen, im wesentlichen bestätigt, auch wenn ein paar Anpassungen zu machen sind. Vor allem diese: Wenn ein Grundspiel von vorn herein als eine Art "Baukastensystem" ausgelegt ist, dann können viele Erweiterungen der Form Karten/Szenarien/ähnliches absolut sinnvoll sein.


    Ich würde bei 2+ Erweiterungen noch einen Schritt weiter gehen und von den Zeitpunkten der Veröffentlichungen ausgehen. Wenn z.B. eine 2Erweiterung nach 5-10 Jahren erscheint, kann es sich wirklich um eine sinnvolle Erweiterung handeln. Wenn allerdings im Regelheft des Basisspiel Regeldetails, Bezeichnungen erwähnt werden, die erst bei einer Erweiterung Sinn ergeben, oder 2-3 Erweiterungen in einem Jahr angekündigt werde, da kann man sich schon seinen Teil denken.


    Für mich vorbildlich, war das vorgehen bei dem Eisernen Thron. Die Erweiterung wurde in der Neuauflage mit dem Grundspiel zusammengelegt und zum Preis des Grundspiels angeboten.

    So ziemlich jedes Spiel ist genau genommen "Geldmacherei", denn ein Verlag produziert ein Spiel üblicherweise, um damit Geld zu verdienen. Sei froh, dass es so ist, sonst würden kaum neue Spiele erscheinen.


    Das ist ja grundsätzlich, logisch und verständlich und muss nicht als Totschlagargument genutzt werden. Der Haken an der Sache ist, wie "subtil" wird das gemacht. Hat der Kunde das Gefühl nur als Melkmaschine genutzt zu werden, ist er schnell weg (siehe GW). Gerade im Liebhaberbereichen, zu denen auch das Brettspiel gehört, ist Augenhöhe in jeder Hinsicht mMn viel wichtiger als in Branchen der Massenproduktion. Mir ist bewusst, dass es für viele Verlage eine Gratwanderung ist. Schön kann man es auf dem Buchmarkt und ihren Fortsetzungsromanen beobachten.

    Was mir bei FFG häufig auffällt. Gefällt mir das Grundspiel sehr gut, komme ich in große Versuchung die Erweiterungen ebenfalls zu holen, einfach weil diese oft sehr schnell OOP sind und dann nur noch mit viel Geld zu bekommen sind, bsp Descent 1, Doom, TI etc..


    Negativ finde ich die Erweiterungspoltik bei Descent 2 mit großen und kleinen Erweiterungen, Hauptmannsboxen, Würfeln etc.
    Da ist das Geldverdienen zu sehr im Vordergrund und ich fühle mich da sehr schnell als Kunde nicht ernst genommen.
    Ärgerlich sind Erweiterungen, wenn diese sich explizit in Regeldetails widersprechen, wie z.b. Tide of Iron. Das verkompliziert das Spiel nur unnötig. Häufig bringen Erweiterungen nur ein anschwellen von Regelheften. Wenn Spielgruppen sich zusammenfinden, muss erst der Wissenstand abgefragt werden, dem einen muss die Erweiterung erklärt werden, die anderen müssen warten. Es bedeutet insgesamt mehr Zeitaufwand.
    Positiv fande ich hingegen die Erweiterungen bei Battlestar Galactica. Die einzelnen Erweiterungsmodule sind optional und man kann es dem Serienstand der Mitspieler anpassen.
    Grundsätzlich bin ich Erweiterungen aufgeschlossen und informiere mich gerne was es darin neues gibt.