Beiträge von MetalPirate im Thema „Killerstrategiensammlung“

    Bei mehreren Spielern kann man einer "Killerstrategie" sehr effizient entgegen wirken, indem das Spielen jeder Strategie automatisch immer "teurer" wird, und zwar so, dass jeder Spieler es für alle teurer macht. Wenn zwei Spieler die gleiche Strategie spielen und Spieler #3 ohne Fehler irgendwas anderes, dann gewinnt Spieler #3, weil #1 und #2 sich gegenseitig auf dem Füßen stehen. Folge: "Killerstrategie" automatisch eingebremst, zumindest für 3+ Spieler. Ein Musterbeispiel dafür ist für mich #Navegador, wo alle Gebäude im Preis immer ansteigen, d.h. der Spieler wird stets ermuntert, das zu nehmen, was die anderen liegen lassen. Zusammen mit der Endabrechnungformel (-> Summe von Produkten; Multiplikator ist essentiell) garantiert das, dass es eine Killerstrategie gar nicht erst geben kann (für 3+ Spieler).


    Für 2 Spieler ist das Vermeiden von "Killerstrategien" ein ganzes Stück schwieriger, weil der Designer nicht darauf setzen kann, dass das "mach einfach etwas anderes als der Rest" zieht. Da treten sich halt keine anderen Spieler gegenseitig auf die Füße, das Spiel muss schon von sich aus halbwegs ausgewogen sein. Deshalb ist für mich das 2-Spieler-Spiel die Königsdisziplin des Balancing, denn da gibt es keine Seiteneffekte. BTW: Navegador schafft auch das sehr gut. Navegador als 2er ist eines der Lieblingsspiele von meiner Frau und mir, aber mit mehreren Spielern ist Navegador nochmal eine ganz andere Sache, weil es eine tolle Interaktivität hat, u.a. diese: spiele auf keinen Fall die (Markt/Produkt)-Strategie deines Vordermanns, weil er dir sonst alle Preise kaputt machen wird. Das "spiele möglichst anders als alle anderen und erst recht anders als der Vordermann" ist bei vielen gut funktionierenden und gut ausbalancierten Strategien eine Garantie für spannende Spiele, die immer unterschiedlich laufen.