Beiträge von Sternenfahrer im Thema „[Spiele-Jahrgang 2014] Aquasphere“

    @MetalPirate, ich finde Deinen Beitrag fast ausgezeichnet, aber ich finde es sehr vermessen von Dir, Pauschalaussagen über die Zahl der zum Verständnis des Spiels notwendigen Partien zu machen.
    Du riskierst, dass so Dein kompletter Beitrag verworfen wird (so wie Du es mit den Kritiken nach falsch gespielten Partien selbst vorschlägst), wenn jemand andere Erfahrungen gemacht hat und z.B. in der zweiten Partie in Phase 4 ankam.

    Die Erstpartie in entspannter 4er-Runde gespielt im Kreise von Erstspielern. Deshalb wussten wir zunächst auch nicht wirklich, was wir alles machen konnten und waren weit davon entfernt, wirklich optimal zu spielen. Wie so oft kann man nur ein Bruchteil davon realisieren, was einem das Spiel an Optionen anbietet. Ob man die Verdrängung in den Sektoren durch die lieben Mitspieler wirklich steuern kann oder schlicht ausgeliefert ist, wird sich noch zeigen müssen. Siegpunkte bekommt man für vielerlei Aktionen, diese aber gezielt zu optimieren, ist die eigentliche Herausforderung. Ein typischer Stefan Feld eben und das auf einem guten Spielniveau irgendwo zwischen Trajan und Bora Bora, allerdings wesentlich konfrontativer. Wer einen Sektor von Oktopoden räumt und dann hofft, nicht dort verdrängt zu werden, braucht eine arg liebspielende Runde.


    Ich bin auf weitere Partien gespannt, weil erst im Laufe der Erstpartie wurde mir so langsam klar, was gute und was weniger gute Spielzüge waren und was ich in Folgepartie gerne besser machen würde. Im Direktvergleich gefällt mir Bora Bora noch etwas besser, aber Aquasphere ordnet sich weit oben ein. Sehr schön herausfordernd, wenn auch keine Referenzklasse, weil dazu ist es mir dann doch zu stark ein typisch-rundgefeiltes Eurogame ohne ein wirklich herausstechendes Spielelement, das es nochmals besser als nur "wirklich gut" machen könnte.


    Ich zietiere @ravn hier, weil ich es exakt genauso erlebt habe (104, 85, 59 (Tiebreaker Kontrollzentren), 59 Punkte), bis auf den Vergleich zu BoraBora, das ich nicht kenne.
    Bei manchen Elementen von AQUASPHERE frage ich mich, ob das sein müßte - z.B. der Wissenschaftler, der ja letztendlich nur den Zeitverlust durch Bewegung und evtl. Punkteabzug durch Oktopoden regelt - aber gerade der eine Zeitmarker für die Schleuse fehlt ja oft. Das geht mir bei vielen abstrakten Spielen so.
    Ich weiß noch nicht, ob ich es besitzen will, aber sicher will ich es nochmal spielen.

    Ich bin gar nicht dagegen, dass diejenigen, die sich nach Regelstudium noch keine Meinung bilden können, das anders darstellen.
    Aber warum sollte denjenigen, die in der Lage sind, auch so schon zu einem allgemeingültigen Urteil zu gelangen, verwehrt werden, das so auch zu äußern? :)


    Ich bin da für Zivilcourage. Man darf sich auch mal was zutrauen. In Deutschland wird man immer gleich gefragt, ob man denn darf oder kann, was man da macht... +Seufz+


    Und natürlich darf widersprochen werden.

    Wir könnten es ("das ist meine persönliche Meinung ") in unsere Signaturen aufnehmen, ich hatte das so für eine Weile.


    Bezüglich Monopoly, Millionen Menschen spielen es, die haben alle Unrecht und sollten sich von mir überzeugen lassen, das wäre dann auch in ihrem Interesse. Das ist so ähnlich wie mit den Grundrechten, die bleiben auch gültig, obwohl sie vielleicht sogar Milliarden Menschen unbekannt sind.
    Das können wir gerne diskutieren, aber besser nicht hier, da es die meisten nicht interessiert, denke ich.
    Ich habe übrigens noch niemanden getroffen, der nach meiner Überzeugungsarbeit noch gerne Monopoly gespielt hätte, aber natürlich bleibt die absolute Zahl der so geheilten gering. :)

    (...) Das ist genauso in der Musik, der Malerei, bei Filmen, bei Autos, beim Essen, bei Getränken, bei Urlaubsländern, beim Weichheitsgrad von gekochten Eiern, bei Witzen, bei Parteien, bei nahezu allem was das täglichen Leben uns Menschen beschert..... von daher jedem Tierchen sein Pläsierchen.... (....)


    Ich stelle dem Konzept der individuellen Beliebigkeit gern das Konzept der persönlichen Meinungsbildung gegenüber, den es gibt bei ganz vielen der von Dir genannten Bereiche eben doch objektiv schlechtes (und damit meine ich nicht nur das offensichtlichste Beispiel, nämlich Parteien).


    Ich bin ganz klar in allen Bereichen des Lebens dafür, daß alle Menschen sich eine Meinung bilden, die auch vertreten - und zu diskutieren bereit sind.


    Etwas weniger anspruchsvoll, ich finde nach wie vor auch nach reinem Regelstudium geäußerte Meinungen zu Spielen hier im Forum wertvoll, von mir aus auch gern so beschrieben. Denn, umgekehrt muß man auch eine öffentlich geäußerte Meinung nicht ungeprüft übernehmen - der eigene, kritische Verstand sollte stets die Instanz sein, die ein Urteil fällt, selbst wenn es nach einer halben Partie einer Rezension nach 100 Partien zuwiderläuft.