Beiträge von DamonWilder im Thema „20.10.-26.10.2014“

    Nachdem ich schon auf der Messe selbst eine Menge Spiele ausprobiert habe, landeten in dieser Woche die ersten Einkäufe auf dem Seziertisch:


    Den Auftakt machte #NationsTheDiceGame - netter Absacker/Filler/Auftaktspiel ohne besondere Spieltiefe, dafür aber mit ganz netten Mechanismen, z.B. dass man die neu erworbenen Würfel gleich werfen und einsetzen darf (schönes Zocker-Element). Somit hat man eigentlich immer das Gefühl, etwas machen zu können, auch wenn für die vier Runden kein Raum für Strategie bleibt. Das Spiel lässt sich schnell runterspielen, hat schönes Material und macht Spaß. Ob man ein Filler-Spiel für 30 Euro aber braucht, muss jeder selbst entscheiden. Wer nach Größerem strebt, sollte jedenfalls besser gleich zum großen Bruder greifen. Aufgrund der kurzen Spieldauer von 15 Minuten griffen wir hingegen in einer zweiten Runde gleich wieder zu den Würfeln.


    Anschließend sollte mit #Deus dann das abendfüllende Spiel auf den Tisch kommen; immerhin versprach die Verpackung eine Spielzeit von 60-90 Minuten. Aber: Pustekuchen. Nach 30 Minuten waren wir (zu zweit) fertig und sahen uns verdutzt an. Das war's? Haben wir was falsch gemacht? Ein prüfender Blick ins Regelheft verneinte unsere fragenden Blicke; alles okay. Hmm. Der Spielmechanismus ist elegant, rund, flüssig; die Auswahl der Gebäudekarten überschaubar, aber abwechslungsreich; die Regeln einfach und klar. Nur der berühmte Funke wollte nicht so richtig überspringen. Jeder von uns legte in Solitär-Manier seine Kartenreihen aus, produzierte Rohstoffe, tauschte sie in Siegpunkte oder neue Gebäude ein und schaute am Schluss auf sein Imperium. Wobei eigentlich nie das Gefühl aufkam, man baut hier eine Zivilisation auf. Das völlige Fehlen von Kampf und Area-Control-Elementen verstärkte das Sologefühl; Interaktion = 0.
    Mir hat es in der ersten Runde nicht gefallen. Da ich aber bisher nur gutes über das Spiel gehört habe, werde ich es wohl auch noch mal auf den Tisch bringen. Die kurze Spieldauer spricht ja dafür.


    Zum Schluss gab es für mich mit den #winzigenWeltreichen vom Schwerkraftverlag das beste Spiel des Abends. Nettes Material, einfache Regeln, aber so viel Hauen und Stechen! Was für eine Freude, was für ein Spaß. Im Grunde ähneln sich die beiden Spiele (Deus & winzige Weltreiche): in beiden gilt es Gebiete einzunehmen, Waren zu produzieren und Gebäude zu bauen (bzw. Siegpunkte zu generieren). Dabei bedient sich das kleine Spiel des Puerto-Rico-Mechanismus', dass man die Aktion des Gegners ebenfalls machen darf. Das zwingt einen dazu, ständig den Gegner im Blick zu haben, um ihm keine Vorlage zu liefern. Welche Aktion ist jetzt nur für mich sinnvoll? Was kann sich der Gegner jetzt nicht leisten? Macht es Sinn, jetzt anzugreifen oder doch noch etwas abzuwarten? - Ein herrliches kleines Spiel mit einer Dauer von 45 Minuten (zu zweit) und sehr hohem Wiederspielreiz!