Beiträge von mostly harmless im Thema „20.10.-26.10.2014“

    Vor den Neuheiten wurde gestern erst mal #TheLittlePrince:MakeMeAPlanet aus dem Jahr 2013 gespielt.
    Alle Spieler bedienen sich aus einer jede Runde neu aufgedeckten Auslage, um aus 16 (4x4) Plättchen einen eigenen Planeten zu bauen. Wie viel dieser dann wert ist, bemisst sich aus den an den vier Ecken platzierten Personenplättchen. Davon gibt es ca. ein gutes Dutzend mit je unterschiedlicher Siegpunktfunktion. Einige geben mir Punkte für Tierarten auf meinen Planeten, andere für die Summe meiner farbspezifischen Schaaafe, wieder andere werten Laternen, Sterne, seltene Rosen, Affenbrotbäume oder Laternen. Wer am Ende die meisten Vulkane hat bekommt diese als Minuspunkte und bei drei Affenbrotbäumen droht weiten Bereichen des Planeten die Verödung.
    Das Spiel scheint zwar zunächst wie ein Familienspiel, hat dafür aber viel zu viele Details, die auch aufgrund einer fehlenden Übersicht für jeden Spieler nicht sofort nach der Erklärung hängenbleiben.
    Was bleibt ist ein kurzweiliger Füller, den ich gerne nochmal auf den Tisch bringe.



    Danach kam #TheLordOfTheIceGarden, basierend auf einer gewissen "Midgaard"-Fantasygeschichte des polnischen Autors Jarosław Grzędowicz. Eine Übersetzung ins Deutsche oder Englische konnte ich leider nicht ausmachen, weshalb ich mich über die Hintergrundgeschichte nur über die kleinen Ausschnitte aus der Spielanleitung informieren kann. Die offenbart ein leicht unorthodoxes Setting, bei dem eine Handvoll Wissenschaftler aus einer orbitalen Beobachtungsplattform auf einem von nordischer Mythologie gepfeffertem Planeten landen. Da bei der Expedition leider etwas schief gegangen zu sein scheint, sind vier von diesen Wissenschaftlern als durchgeknallte Halbgötter und sinistre Sektierer wieder aufgetaucht. Sie alle versuchen auf unterschiedliche Art und Weise die Länder der Segelküste zu unterjochen, während ein weiterer Wissenschaftler, Vuko Drakkainen ausgesandt wurde, um undercover nach den Verschollenen zu suchen und die Sache wieder in Ordnung zu bringen.


    Die Regeln sind überraschend knapp und leidlich übersichtlich, die Details teilweise etwas verwirrend. Im Herzen sitzt ein Workerplacementmechanismus wie bei Dominant Species oder Age of Empires 3, bei dem eine von der Initiativleiste abhängige Zahl von Aktionssteinen (3-5) abwechselnd auf 5 verschiedene Aktionsfelder eingesetezt werden. Im Anschluss werden diese Felder dann ausgewertet. Dies führt dazu, dass Einflusssteine und Einheiten Regionen bevölkern, sich bewegen oder teleportieren oder sorgen für Ressourcen. Im Anschluss haben Spezialeinheiten die Möglichkeit ihre Fähigkeiten zu aktivieren (Kampf, Bewegung und diverse Sonderfähigkeiten), bevor Vuko den schlimmsten Finger unter den Spielern aufsucht, und ihm Einfluß und Einheiten raubt und dazu noch seine Visitenkarte in Form eines der unbeliebten Vukotokens verteilt.
    Nach dieser Aktionsphase folgt die Dominanzphase. In allen Regionen werden die Merheiten gewertet, und es gibt Belohnungen in Form von Ressourcen. Wer ganz vorne liegt dominiert und darf Extrafähigkeiten seiner Spezialeinheiten aktivieren. Dies ist für alle Spieler wichtig um ihre individuellen Spielziele zu erreichen, zum Beispiel 6 Türme in den Regionen absetzen, 6 gegnerische Einflusssteine in den Eisgarten entführen, Kultstätten aufsaugen oder komplette Regionen in Albträume einschließen. Nur in 4 runden wird zusätzlich eine Punktewertung für die Mehrheiten inde Regionen ausgelöst.
    Selbstverständlich kann das Spiel auch nach Siegpunkten gewonnen werden, was allerdings etwas dauern kann, oder durch das Auftreten des "Toten Schnees", der alles unter sich begräbt und die Partie abprupt beendet und dann den Sieger über eine spezielle Ansehensleiste kürt.


    Fazit: Trotz ansprechender Optik und einem zunächst unverbraucht wirkenden Fantasythema hat mich das Spiel nicht unbedingt begeistert. Dafür wird den Spielern zu viel an Verwaltungsarbeit abverlangt. Ständig werden die drei verschiedenen Ressourcentypen ausgegeben und eingenommen, immer wieder werden alle Regionen gewertet. Gleichzeitig entsteht nur wenig Konkurrenz um die Aktionsfelder, das kenne ich aus Dominant Speciesoder AoE3 auch ganz anders. Interessant ist definitv das Beschwörungssystem und die Möglichkeit, Kreaturen individuell auf zu rüsten (wie die lieben Raumschiffe in Eclipse). Im Vergleich zu Chaos in der Alten Welt wirkt es ein wenig statischer, aber es fehlen eben auch die für Fantasy Flight üblichen Zufallskarten. Wenn das Spiel nach der ersten Kennlernpartie schneller abläuft, und sich etwas dynmischer entwickelt, könnte es mein Urteil noch etwas ins Positive drücken und einen Verbleib in der Sammlung bis auf weiteres rechtfertigen.



    Zum Abschluss noch zwei Speedrunden #Concept (keine Teams, keine Punkte) und #Heidelbär. Beide können prima Unterhalten, aber bitte als Zwischengang und nicht zur Hauptmahlzeit.