Beiträge von Kermeur im Thema „SPIEL 2014: Eure Messe-Spielerfahrungen“

    Die diesjährige Spiel war ja meine erste Messe in Essen, dementsprechend aufgeregt war ich, was mich da so erwartet. Freitagmittag gleich mal der erste Tiefpunkt, mein Begleiter konnte dank der GDL nicht kommen, da er Sonntag nicht mehr zurückgekommen wäre. So musste ich dann leider alleine auf die Messe.
    Dank vieler Hinweise hier aus dem Forum war ich scheinbar gut gewappnet. Hallenpläne und wichtige Standnummern hatte ich im Vorfeld besorgt. Hätte ich nach dem Eintritt mal ins Spielboxmagazin geschaut hätte ich den Stand mit dem Spiel Office 21 gefunden, so halt eben nicht, was nicht weiter wild war. Als erstes habe ich mir Florenza abgeholt. Nach Hause schicken wäre zwar teurer gewesen und ich hätte es nicht schleppen müssen (war recht schwer), aber so hat es mir der Autor auch gleich signiert. Etwas was man bei einem Pickup wohl immer ab wegen sollte. Danach lief ich durch Halle 2 um am Spielworxx-Stand die La Granja Karte abzuholen. Da Arkwright frei war und zwei weitere ältere Herren ebenfalls interessiert waren haben wir das eben gespielt, wobei ich jetzt nicht sonderlich am Spiel ob des Preises interessiert war. Das ist nun auch die Frage: Renne ich dahin was ich unbedingt spielen will, weil ich schon x Videos und Meinungen gelesen habe und diese nochmals mir selbst bestätigen will oder setzte ich mich einfach mal da hin wo eh gerade was frei ist, auch wenn ich das Spiel nicht kenne oder es mir erst mal nicht so zusagt. Arkwright ist glaube was für Exelfans. Wir drei Spieler jedenfalls fanden das Einsteigerspiel Spinning Jenny (komplett gespielt) trocken und auch langweilig, das Thema wollte so überhaupt nicht rüberkommen. Mechanisch funktionierte das Spiel, und ist auch recht einfach, aber wenn ich was zum Thema Industrielle Revolution in England spielen will greife ich doch zu Kohle. Die Druckfehler (wieder mal) auf dem Tableau und sensationelle 69 Euro verhinderten zusätzlich zur Langweile einen Kauf. Noch schneller kann man sich gegen ein Spiel entscheiden wie ein Pärchen was dazu kam: Er: „Das finde ich interessant. wie findest Du das?“ Sie: „Sieht hässlich aus.“ Er: „Ok.“ Als nächstes ging ich zu UGG, wobei Udo Grebe genervt und beschäftigt war. Da habe ich als Kunde dann auch keine Lust dort noch was zu kaufen. Die GHS stellte sich mir vor. Ein Fire in the Lake oder Gleichgewicht des Schreckens schenkte ich mir aber aufgrund der Spielzeit. Bei Zoch wollte ich Mangrovia spielen, die Tische waren aber dauerbesetzt. Man behielt einfach den Tisch während die Kinder was Neues anbrachten. Da hab ich mir einfach von drei Jugendlichen das Spiel erklären lassen und es dann gekauft. Machte optisch und Spielerisch was her.
    Die Stände von Kosmos, Asmodee und Heidelberger habe ich mir gespart. Diese Highlightspiele die alle superduper sind (O-Ton hier und da zb bei Hall oder der SO), da nehme ich lieber Abstand, zudem werden sie vor Weihnachten eh günstig rausgehauen, da kann ich warten, wobei ich wohl bei Panamax (habe ich beim Verlag betrachtet) auf eine zweite Auflage warte, aber den Regelstress tue ich mir nicht an. Bei Spielmaterial habe ich mich mit zwei Klötzchen eingedeckt, die ich dringend für Wilderness War benötige. Meine billigste Ausgabe auf der Spiel. Dann war zufällig bei Hans im Glück ein Tisch mit Die Staufer frei, da habe ich mich zu dem Amerikaner gesellt und noch ein Pärchen kam hinzu. Ein Pressemensch, der das Spiel „kannte“ erklärte es uns, als er weg war haben wir nochmal die Regeln nachgeschlagen und ein Hans im Glück Mitarbeiter hat uns das Spiel dann richtig erklärt. Die Staufer kannte ich nicht weiter, ist aber ein weiteres themen- und vor allem seelenloses Spiel von Hans im Glück was seit Jahren auf den Markt gebracht wird. Thema ist nicht vorhanden, statt Aachen, Palermo oder Strasbourg hätten wir mit einem Fanbus auch Bochum, Dortmund oder Essen besuchen können. Männchen einsetzen, Boni abgreifen, Siegpunkte machen. Die Siegpunktleiste mit 25 Punkten hat jeder mehrfach umrundet. Keinem am Tisch hat das Spiel gefallen (Optik und Ausstattung ausgeschlossen), ich muss dieses Spiel nicht nochmal spielen.
    Dann kam ich an einen frei gewordenen Tisch beim Argentumverlag und setzte mich zu El Gaucho. Kannte ich nicht, war gespannt. Zu mir gesellten sich noch drei Franzosen, da hatte der gute Erklärbär etwas zu tun. Das Spiel hatte mir gut gefallen, auch wenn ein Franzose unbedingt jeden Zug durch analysieren musste. Hallo? Es war eine Kennenlernpartie mit dem Ziel das Spiel zu kaufen wenn es gefällt. Mir gefiel es und habe es gekauft, der Autor hat mir das Spiel zudem signiert. Roman Mathar habe ich dann noch mitgeteilt, dass ich der Ansicht bin, dass er teilweise ziemlich gute Spiele rausbringt, vor allem über First Train to Nürnberg habe ich mich lobend geäußert. Ich denke ja Feedback ist auch mal nett. Bei Artipia habe ich mir dann den Promopack zu Among the Stars gegönnt und bei Surprised Stared gab es eine neue Erweiterung zu Snowdonia. Ob die was kostete weiß ich nicht, stand zwar dran, aber Geld wollte keiner. Dann war ich irgendwie bei fremdsprachigen Verlagen gelandet und schaute mir Wakanda an, wo ich schicke Totems errichten musste. Ein flottes Spiel für zwei. Eine Anleitung auf Deutsh mit zwei Seiten war dabei, also direkt gekauft, ohne dass ich das Spiel zuvor kannte, geschweige denn etwas vom Verlag gehört habe. Aber ich denke deswegen fährt man nach Essen. Hätte ich noch gewußt, dass es den Spielplan zu Colt Express nur auf der Messe als Gimmick gibt hätte ich das auch gekauft. Das hatte schon was das Spiel. Beim Österreichischen Spieleverein, Museum oder was weiß ich, habe ich Paititi erworben. Lieber das Original als eine spätere Pegasusausgabe. Dann wurde Dragonscroll abgeholt und ich schlenderte gemütlich vollbepackt durch die Hallen. Die Heidelberger Resterampe habe ich mir gegönnt, ohne was zu kaufen. Schade für die Autoren dass ihre Spiele so dermaßend verramscht werden. Bei Ragnar Brothers habe ich mich nett mit Gary Dicken über Promised Land unterhalten. Dann wies er mich noch auf ihr neues Projekt bei Kickstarter im Januar hin, ein Ökonomiespiel im Kongo zur Zeit der Jahrhundertwende. Da mach ich doch dann direkt mit. Sympathischer Mann, sympathischer Verlag. Abschließend deckte ich mich in Halle zwei noch mit Farben, Pinseln und Würfeln ein. Eigentlich wollte ich noch bei e-raptor einen Würfelturm kaufen, aber das habe ich dann vergessen. Ach, ich war auch 15 Uhr mal bei der Spielbox, war aber sonst keiner da.
    Insgesamt habe ich irre viele Spiele gesehen, viel Faszinierendes und auch manch Ärgerliches wie parkende Großfamilien im Gang oder nervige Rollkoffer. Als Fazit würde ich jederzeit wieder hinfahren und mich im Vorfeld noch weniger informieren und mich einfach noch mehr überraschen lassen.


    Als netter Mensch habe ich dann noch meinem Spielepartner #MarcelP. eine Austauschkarte für La Granja und die Feuer und Eis Erweiterung von Feuerland mitgebracht. Wenn er spurt bekommt er auch die Promoplättchen. Dann kam ich zufällig bei einem tschechischen (?) Verlag vorbei wo ich ihm noch ein Star Realms kaufte und mir eine Promokarte aussuchen durfte. Tja keine Ahnung, hab ich einen Raumkreuzer genommen. Anschließend noch zu histogames und ein signiertes Wir sind das Volk gekauft. Mit Richard habe ich mich dann sehr angenehm über die Karte und die damit verbundenen Spielmechaniken unterhalten worüber hier schon diskutiert wurde. Das nächtse Mal muss #MarcelP. aber selbst mitkommen.