Beiträge von Bierbart im Thema „13.10.-19.10.2014“

    ...habe die meisten geekbuddys für o. g. Zweck allerdings hauptsächlich mit Mikko Saaris BGG rating correlation gefunden.

    Ah ja, das hatte ich vor Ewigkeiten auch mal entdeckt, hatte aber damals noch zu wenige Spiele, um eine gescheite Korrelation hinzubekommen; und dann habe ich dieses Tool wieder vergessen. Danke fürs Erinnern! :thumbsup: Ich habe übrigens gerade herausgefunden, dass von allen BGG-Usern ausgerechnet Matt Throwers Bewertungen die höchste Korrelation mit meinen Bewertungen aufweisen. Interessant!

    Es kommt wie so oft auch auf die Begrifflichkeiten an. Ein "Ersteindruck" sollte auch als solcher gekennzeichtet sein, finde ich. Dagegen sollte eine "Review" etwas anderes beinhalten als einen Ersteindruck. MetalPirate hat oben von einer Review gesprochen. Und davon erwarte ich persönlich mehrere gespielte Partien in unterschiedlicher Besetzung und unterschiedlicher Spielerzahl.


    Was versteht ihr denn unter "Review"? Eine Rezension oder einen Ersteindruck? Oder irgendetwas dazwischen?


    Für mich sind das ebenfalls "nur" semantische Feinheiten. Allerings könnte man längere, wenn nicht sogar sehr lange Abhandlungen darüber schreiben, was eine fundierte Kritik an einem kreativen Werk ausmacht. Fast alles, was man in unserem Bereich an Rezenionen/Reviews/Kritiken/Eindrücken... so liest, wird den Standards, die beispielsweise für Literatur angelegt werden, meiner Meinung nach nur selten gerecht -- was mit Sicherheit daran liegt, dass sie von Leuten wie uns kommt, die dazu nicht ausgebildet wurden. Zu einer fundierten Kritik gehört meiner Meinung nach beispielweise auch das Verständnis für den Kontext; quasi eine Einordnung eines Spiels im "ludologischen" Sinne. Da gehört viel Erfahrung zu. Einer wie Tom Vasel wäre prädestiniert dazu, richtig gute Kritiken zu verfassen, aber leider tut er es nicht, bzw. eventuell nicht mehr, denn die Reviews, die er früher geschrieben hat, waren viel fundierter. Auf BGG schreibt übrigens ein professioneller Theaterkritiker (Samo Gosaric) immer mal wieder ganz interessante Kommentare zu der Frage, was eine gute Rezenion ausmacht. Es lohnt sich ab und an, dem Mann genauer zuzuhören.


    Aber wie gesagt, für mich ist relativ bedeutungslos, wie man solche Eindrücke nun benennt. Im Endeffekt zählt für mich als Leser der Nutzwert solcher Ausführungen, und das lässt sich oft reduzieren auf die Frage: Würde mir das besprochene Spiel gefallen, oder nicht? Da ist, wieder nur unterm Strich, hauptsächlich entscheidend, ob der Verfasser meine Präferenzen teilt. Wenn ich dem Geschmack des Verfassers vertraue, dann erübrigt sich der Rest schon beinahe. Detaillierte Ausführungen sind dann also nur nötig, wenn ich den Rezensenten noch nicht einschätzen kann. Mal ein Beispiel: Wenn jemand wie @Machiavelli101, dessen Geschmack ich sehr gut kenne und teile, von einem Spiel behauptet, es sei scheiße, dann ist relativ sicher, dass ich das auch so sehen würde. Er schreibt ja keine Reviews; aber würde er es tun, dann bräuchte ich die Details nicht mehr lesen.


    Übrigens, als praktische Ergänzung dazu (und das ist jetzt auch echt der letzte Verweis auf BGG): Das Geekbuddy-System nutzt genau dieses Prinzip. Seitdem ich verstanden habe, wie das Geekbuddy-System dort funktioniert, lese oder schaue ich kaum noch Reviews, und habe trotzdem seither keinen Fehlkauf mehr getätigt. Ich habe über die Jahre rund 50 Leute auf dieser Seite gefunden, deren Geschmack ich vertraue. Wenn mich nun ein Spiel interessiert, dann lasse ich einfach die geekbuddy-Analyse darüber laufen. Die Summe der Einzelmeinungen dieser Leute ist für mich aussagekräftiger als jedes detaillierte Review. Die sind dann nur noch Zusatzinformationen, um das Bild zu verfeinern, aber diese sind für meine Meinungsbildung eindeutig nur zweitrangig.