Hi,
nach einer Partie bin ich weit davon weg ein Urteil fällen zu können. Ich fand aber, dass die Sache auch zu zweit Reiz hat. Es spielen ja auch je ein "Importeur" pro Warensorte mit, welche auch Teile der Nachfrage erfüllen. Und somit den Spielern im Wege sind oder ihnen die Möglichkeiten abgraben. Was dann zu zweit eben auch ein wenig die Sache interessanter macht (diese Importeure spielen aber in allen Spielerzahlen mit). Ich vermute, dass dieser besonders in Waterframe zum Tragen kommt, da in der Version zufällige Konjunkturmarker ausliegen, welche diese Importeure steuern. In Spinning Jenny agieren die Importeure eher vorsichtig sich steigernd.
Ansonsten fand ich das Spiel eher wirtschaftlich trocken. In Waterframe kommen noch historische Ereignisse hinzu. Und durch die Schifffahrt noch etwas mehr Spielgefühl. Am Ende ist es ein Management-Mathematik-Spiel. Muss man mögen. Mir persönlich hat es sehr gut gefallen! Aber ich steh auch auf ähnliche Spiele wie Kohle/Brass, Funkenschlag oder Planet Steam. Womit ich nicht andeuten will, dass diese Spiele alle in der gleichen Liga spielen. Aber es ist die gleiche Sportart. Ob's gefällt muss jeder selber wissen. Mein Geschmack trifft es wie gesagt.
Die Mechaniken sind insgesamt sehr verzahnt und daraus entsteht auch der Reiz. Besonders originelle Mechaniken finde ich da persönlich nicht. Aber die gibt es meiner Meinung nach in den allerwenigsten Spielen. Nur ein Beispiel: Will ich produzieren um viel zu verkaufen muss ich Arbeiter vom Arbeitsmarkt einstellen. Je mehr Arbeiter den Arbeitsmarkt verlassen, desto mehr Waren werden nachgefragt. Ich hab also das Potenzial mehr zu produzieren und mehr zu verkaufen. Aber je mehr Arbeiter bei den Spielern stehen desto höher weren auch die Lohnkosten. Pro Arbeiter. Wie im wahren Leben irgendwie! Wenn ich Viele Waren verkaufe, mein Produkt aber nicht attraktiv ist, wird es auch nicht gekauft. Wenn die Konkurrenz attraktiver Ware hat. Daher muss ich zusehen, dass ich den Preis nicht zu hoch setze. Denn die Qualität meiner Ware minus dem von mir festgelegten Preis bestimmt die Attraktivität - und gleichzeitig auch die Menge Waren die ich überhaupt verkaufen kann! Hat meine Ware also eine Attraktivität von 2 kann ich nur 2 Waren verkaufen. Zudem regelt die Attraktivitätstabelle auch die Spielreihenfolge! Denn es wird zuerst von dem Spieler die Ware gekauft, der die höchste Attraktivität hat! Es kann in dem Fall sogar sein, dass ich gar nicht verkaufen kann, weil ich in der Reihenfolge zu weit hinten bin! So ist das halt, wenn der Preis zu hoch ist! Dann liegen die Klamotten im Regal! Und die Kunden kaufen bei den anderen Spielern!
Und mit diesen Werten zu jonglieren ist eben die Kunst bei dem Spiel. So zumindest mein Eindruck...