Beiträge von WalMal im Thema „01.09.-07.09.2014“

    In unserer Mittwochsrunde im Bistro "Bei Pascal" in Eschweiler kam endlich meine Neuerwerbung #ThunderAlley auf den Tisch. Wir waren zu fünft, jeder also mit 3 Wagen und wie empfohlen 3 Runden auf der Strecke Pullinger's Pyramid.
    Ehe ich die Spielregeln erklärte, habe ich noch darauf hingewiesen, dass NASCAR - Rennen wohl recht gut simuliert würden. Also besser im Pulk als alleine fahren und nicht zu sehr ärgern wenn gelbe Flaggen oder Ereignisse den erarbeiteten Vorsprung zunichte machen.
    Dann bekam jeder Spieler noch ein Exemplar von Duchamp's Spielhilfe ergänzt um eine vom Autor abgesegnete Variante, siehe 7. Corners and Draft/Pursuit Cards. Dies gibt dem Spieler weitere Entscheidungsmöglichkeiten und ist nachweislich gut geeignet einen vorher fahrenden Zug aufzubrechen und mit seinem eigenen Zug an die Spitze zu kommen. :D


    Variante für Draft und Pursuit:
    Fährt der aktive Wagen während seiner Bewegung selbst in oder aus einer Kurve, so kann er die alternative Spur wählen und so die bisher verbundenen vorderen Wagen aus der Linie lösen. Folgende, verbundene Wagen bleiben aber verbunden. Trifft der aktive Wagen auf neue vordere Wagen werden diese natürlich entsprechend der Draft / Pursuit - Regel verbunden und weiter bewegt.



    Es entwickelte sich ein, je nach Sichtweise, spannendes oder chaotisches Rennen, das erst nach locker über 3 Stunden zu Ende war. Wenn die meisten Mitspieler mit den Regeln vertraut sind, wird die verhältnismäßig lange Spielzeit sicher deutlich zurückgehen. Drei Mitspieler waren von dem Spiel begeistert, einer eher unentschieden wegen Kingmaking ("Wenn sich 2 Kumpel zusammentun hat man keine Chance..") und einem hat es wohl wegen des geringen Einfluss ("Man kann nichts voraus planen und muss warten bis man wieder dran ist,.,") eher nicht so gut gefallen.


    Erster Eindruck: Thunder Alley ist ein Klasse Spiel - aber bestimmt nicht für jeden Spielertyp.
    Wenn man Spiele mag die ich eher öde finde, also die ohne oder mit aufgesetztem Thema, die ohne wirkliche Spielerinteraktion, die mit Siegpunkten für nichts und alles, die Spreadsheets für Bürokraten und Buchhalter, die wo Mitspieler eigentlich eher stören, dann sollte man von Thunder Alley sicher die Finger lassen und lieber zu Feld- oder Rosenberg-Spielen greifen. Die vorhandene Glückskomponente durch die Bewegungs- und Ereigniskarten ist ebenfalls beträchtlich. Ereignisse können sensiblen Mitspielern schon den Tag verderben, z.B. wenn ein Wagen 10 Felder zurück muss und dann auch noch seinen 3 Schadensmarker erhält. <X Ist man vermeidlich uneinholbar vorne, selbstverständlich durch die eigene, überlegen Spielweise ;) , ist eine gelbe Flagge natürlich extrem unpassend. Hat man nicht die passenden Bewegungskarten kommt man auch nicht so recht voran. Auf BGG würde ich das Spiel aktuell mit einer 8 bewerten.


    Zwei Punkte fehlen mir zur Perfektion:


    1. Minis:
    Richtige NASCAR - Miniaturen wären schon toll. Leider hat man dann das Problem mit der Markierung der bereits aktivierten Fahrzeuge.


    2. Kontrolle:
    Die Glückskomponente bei den Bewegungskarten könnte man sicher leicht abmildern, wenn jedem Team ein identischer Satz von 4 Karten (je eine pro Bewegungsart) zur Verfügung stehen würde. Hat man alle Karten dieses Teamdecks ausgespielt, erhält man Sie erst durch einen Boxenstop, der vermutlich etwas teurer sein müsste, zurück. Diese Karten bringen je 4 Bewegungspunkte ohne Schaden und haben eine weitere Aktion für einen zweiten Wagen des Teams wie freie Vorwärts-, Seitwärts- oder Diagonalbewegung oder Platztausch mit einem vorausfahrenden Fahrzeug. Ansonsten bleiben die Regeln für das Originaldeck unverändert.
    Das wäre ja ein ähnliches Verfahren wie der Deckmechanismus bei Concordia,


    Wäre aus Eurer Erfahrung ein solches Teamdeck sinnvoll oder habe ich hier entscheidende Nachteile übersehen?