Beiträge von sneuhauss im Thema „25.08.-31.08.2014“

    Wir haben ein Spiel in einer Vierer-Runde auf den Tisch gebracht, das seit vielen vielen Monaten in meinem Schrank stand - recht gut im Sichtfeld, aber doch hatte ich es nur in den Händen, wenn ich ein anderes Spiel aus der zweiten Reihe heraus holen wollte - LEIDER! Es passt halt einfach früher nicht rein - englische Kartentexte, lange Spielzeit, dazu sehr viel gemeine Interaktion...


    Das Spiel heißt #MobTies - ein Mafia-Spiel der böseren Sorte (einige Karten zeigen keine Gewaltszenen). Jeder spielt einen Mafia-Clan und muss in der Stadt möglichst viel Geld scheffeln. Jeder spielt fünf Figuren mit verschiedenen Fähigkeiten und Werten und versucht in der Stadt bestimmte Orte zu besetzen. Wer an dem jeweiligen Ort die Mehrheit hat, kann den Erlös einstreichen, den der Ort abwirft. Bei Gleichstand entscheidet der von den Spielern gewählte Don nach eigenem Interesse. Diese Erlöse lege ich im besten Fall zurück, um am Spielende das meiste Geld zu haben - allerdings wird das so nicht klappen, denn ich benötige relativ teure Aktionskarten (Angriff, Verteidigung und Spezialaktionen), um meine Interessen in der Stadt durchsetzen zu können. Diese Karten sind sehr stimmungsvoll gestaltet. Da reist man schon einmal in den Strip-Club, vergiftet dem Capo eines Gegnerteams die Spaghetti und schickt ihn ins Jenseits - wenn dieser nicht das Glück hat, eine passende Verteidigungskarte zu haben ("Zum Glück saß ein Arzt mit am Tisch..."). Das Kartenglück spielt dabei schon eien große Rolle, aber eine große verdeckte Kartenhand und ein paar Drohgebärden schrecken den einen oder anderen Gegner schon ab.


    Das Spiel spielt gegen die Mafiosis, in dem Polizisten sich in der Stadt ausbreiten und die Orte nacheinader umzingeln und schließen. Je mehr Mafiosis (durch die Polizei) im Gefängnis oder (durch die Mitspieler) im Leichenschauhaus landen, desto schneller breitet sich die Polizei aus und desto näher gelangt man dem Spielende.


    Table Talk ist das Salz in der Suppe bei diesem Spiel - man verbündet sich, man fällt sich in den Rücken. Man hält sich verbal gegenseitig die Klinge an die Kehle - um dann doch nichts zu unternehmen...


    Ach, ich hatte einen tollen perfiden Plan, hätte den Führenden (ein eher ruhiger Vertreter, der heimlich, still und leise sein Geld beiseite geschafft hat, ohne sich zu viele Feinde zu machen) so sehr schwächen können, dass er sicherlich nicht gewonnen hätte - aber durch etwas viel Pech wurde ich leider selbst getötet. Somit hatte ich nur noch einen einzigen Mafiosi, der auch noch im Knast saß - und selbst da wurde ich hintergangen und hinterrücks abgestochen...


    Damit war ich aus dem Spiel, das glücklicherweise keine fünf Minuten später sowieso beendet war.


    Wir haben insgesamt inkl. Erklärung vier Stunden gespielt und ich hatte lange nicht mehr so viel Spaß beim Spielen. Das Spiel hat entfernte Ähnlichkeiten mit Junta, gefällt mir aber in allen Bereichen deutlich besser. Allen hat es besonders gut gefallen und eine Folgepartie ist fest eingeplant.


    Das verstehe ich nicht. Warum ist Praetor Deiner Meinung nach kein Eurogame? Leitest Du das aus dem ungünstigen Verhältnis zwischen Spieldauer und -Spaß, der langatmigen Optimierung beim Eckenanlegen oder der nicht so guten Umsetzung der guten Ideen ab?

    Gespielt haben wir jeweils zum ersten Mal #Praetor und #Gardens (von Kosmos). Praetor hat uns recht gut gefallen - besonder angenehm war, dass es leicht und schnell zu erklären ist. Das Spiel kommt ja scheinbar beim ersten Mal häufiger gut an und lässt dann nach - schade eigentlich.
    Auf Boardgamegeek wir davon berichtet, dass einige der Tempel viel zu mächtig wären und der Autor hat eine maximale Punktzahl ins Spiel gebracht. Bei uns kamen die Probleme glücklicherweise nicht zum Tragen. Ich war der Einzige, der davon wusste und habe die Nutzung vermieden. Somit lief es gut. Dennoch ist ein komisches Gefühl, wenn man ein Spiel spielt, das einem recht gut gefällt, man aber im Hinterkopf hat, dass es bald nachlassen könnte... :S


    Gardens ist ein Legespiel, bei dem man gemeinsam eine große Gartenanlage erbaut und darauf achten muss, dass die eigene Blumenfarbe in möglichst vielen Beeten mehrheitlich vertreten ist. Die Spielzüge sind simpel - Karte verdeckt ziehen, Karte anlegen und ggf. Werten. Wenn ein Beet abgeschlossen wird und man selber dort die Mehrheit erzielt, darf man eines von 8 eigenen Beetplättchen dort ablegen. Grob gesagt: Gewonnen hat, wer als erstes seine Beetplättchen los wird.
    Das Spiel ist ziemlich glückslastig. Man zieht blind und kann die Karte nur an bestimmten Stellen anlegen, denn die Karten zeigen neben den Beeten auch Wege und Flüsse, die immer passend fortgeführt werden müssen. Außerdem muss man eine eigene Spielfigur über die Wege bewegen und auf die neue Karte ziehen - andere Figuren blockieren den Weg. Da man zwei Figuren hat, kann man mit der eigenen Figur schonmal geschickt die Figuren der Gegner in einer Ecke blockieren - das führt dazu, dass große Teile der Gartenanlage dann nicht erreichbar sind und der Gegner nur an wenigen Stellen die Chance hat, sein Plättchen anzulegen. Wenn man dann aber Pech hat, passt es genau in der gefangenen Ecke ganz hervorragend und die Blockade war zwecklos.
    Das Spiel hat trotzdem grundsätzlich gefallen, ich würde es noch einmal spielen. Das Ergebnis war extrem knapp, es musste ein Tie-Breaker herhalten. Ob es immer knapp ist, es also fast egal ist, wie man spielt, kann ich noch nicht sagen. Ausschliessen kann ich es aber genau so wenig.


    Gekauft habe ich, ermutigt durch positive Aussagen hier im Forum, #PaxPorfiriana - da bin ich glücklich sehr günstig rangekommen - sowie #Blueprints (hier auf dem ALTEN Marktplatz)