Solange man einen Enzelfall betrachtet, lassen sich immer Extreme finden, die die veranschlagten 5€ als ein Schnapp oder als Wucher scheinen lassen.
Natürlich sollte der GEwinne über die Ware und nicht über die Versandkosten erzielt werden. Wie so oft haben wir hier aber eine Mischkalkulation:
Ob jemand 5 Pöppel oder 256 Kleinteile bestellt, beide zahlen die gleichen Versandkosten (Der Großbesteller vielleicht auch nicht, weil er eine Portofreigrenze erreicht)
Bei Beiden fällt der gleiche Aufwand an. Der Großbesteller bringt dem Unternehmer einen gewissen GEwinn, der zur KOstendeckung beiträgt. Der Kleinbesteller erwartet genauso behandelt zu werden, im Endeffekt bleibt da aber nicht viel hängen. 5 Pöppel, alle verschieden, alle an unterschiedlichen Orten gelagert können unter Umständen länger aufhalten, als 256 Kleinteile in 2 Varianten, die nebeneinander liegen. Im ersten Fall ein Verlustgeschäft, das durch den zweiten Fall kompensiert werden kann.
Optionen wären Mindermengenzuschlag oder Mindestbestellwert...auch nicht so das Wahre...
Warensendung ist eigentlich keine Option, weil dauert wesentlich länger, signifikant höheres Verlustrisiko und nicht versichert.
Verpackungsmaterial kostet auch richtig Asche, übersieht man gerne mal. Nicht nur der Karton, auch Füllmaterial, Klebeband etc.pp.
Praxisbeispiel aus persönlicher Erfahrung (www.Fischkrieg.de -> Spielzubehör im Tabletopbereich)
Kleinteile verschicke ich per Maxibrief (2,40)
Karton dabei (0,40)
Packen (Karton falten, Zeugs zusammenkramen, Rechnung schreiben, drucken, Füllmaterial, ca. 10 MInuten inkl. Adresse aufschreiben, bei einem Stundenlohn von 12€: 2€)
Da sind wir bei 4,80€ ohne Lohnnebenkosten etc.pp.
WIr nehmen pauschal 2,50 Versand, eigentlich total dämlich. Da müssen halt mehr größere Bestellungen zusammenkommen, damit sich das wirklich rechnet. SInd übrigens auch 2,50€, wenn jemand bei mir eine Spielmatte bestellt...muss per Paket verschickt werden, Bääm: 5,99 onlineporto. Von den 3,99 Konditionen bei DHL träum ich, das ginge bei Hermes eventuell, aber da machen die Kunden nicht mit.
Ich finde es übrigens symptomatisch und erschreckend, das man hier teilweise davon ausgeht, das Mutter, Frau, Kinder beim packen helfen und dass dies dann ja keine Kosten sind. Ist deren Arbeit also nichts wert, oder was?
Wenn ich das nun bei meinem Arbeitgeber (HDS) betrachte, wird es auch nicht besser: Reiner Versand und Verpackungskosten sind >4€. Mehr als 4-6 Aufträge schafft man nicht pro Stunde. Kleinaufträge sind schneller kommisioniert, haben aber, was das Versandfertigmachen angeht den gleichen Aufwand wie ein Großauftrag mit 120 Spielen. Gehen wir von 6 Aufträgen aus, dann kostet der Mitarbeiter locker 4€ pro Auftrag.
Der Haken an der Sache ist aber: Der Großauftrag, der eventuell ne dreiviertelstunde dauert wird Portofrei versendet, Kleinaufträge werden nur mit 2€ Porto berechnet, damit kleine Läden es sich erlauben können, mal eine Kundenbestellung zu ordern. Nachlieferungen sind bei uns generell portofrei.
UNd dann wird ein Hasbrotitel nachgeliefert, an dem man eh mal nur so 2€ Marge hat...ein Traum, sag ich euch...