Beiträge von Bierbart im Thema „Spieleklassiker und die Rosarotebrille“

    In einem Brettspielladen wurde uns damals als ultimativer Hammer
    #WorldInFlames
    empfohlen. Das Spiel hat damals um die 150 DM gekostet. Da wir keine Probespielrunden u.ä. angeboten bekamen, haben wir zu fünft zusammengelegt (glaube das würde man heute nicht mehr machen, oder?) und das Spiel trotzdem gekauft.


    Mir ist das selbe passiert, allerdings nicht in einem Laden. :D Berater: Der Zivi-Kollege aus Tübingen, von dem ich fälschlicherweise dachte (und er selbst leider auch!), dass er Ahnung von der Materie hätte. "Axis and Allies? Das ist Kinderkram!"... Hmmnnrrgghh, Seggl. :S Mein WiF gammelt wahrscheinlich noch immer ungespielt irgendwo in Stuttgart bei dem ehemaligem Kumpel herum, dem ich es vor meinem Wegzug damals zum Regeln lernen überlassen hatte, und vermutlich nach wie vor ohne den damals schon vermissten Bismarck-Counter.

    Und... Hotel.
    Als Kind habe ich es geliebt. Und - Schande über meine Spieler-Haupt - hin und wieder, wenn wir meine Eltern besuchen, spiele ich es auch heute noch. Schlimmer noch, ich habe irrsinnigerweise auch noch Spass dabei, mit meinem roten Plastikauto würfelgesteuert zwischen Pappgebäuden rumzukurven und Geld an meine Mitspieler abzugeben, in der Hoffnung, dass ich diese Runde vielleicht doch noch den Freizeitpark für mein Waikiki-Hotel bauen kann...

    :thumbsup: Mann, das habe ich als Kind immer mal anspielen wollen! War das nicht eines der wenigen Brettspiele, für die Werbung gemacht wurde im Fernsehen? Nebenbei bemerkt: Würfel und Bewegen ist völlig zu unrecht verpönt in der Spielerszene heutzutage. :)

    Von den erwähnten Klassikern kannte ich in den 90ern nur #Junta, und das fand ich genial, obwohl mir auch damals schon inhärente Design-Schwächen aufgefallen waren. Konkret war das um 1996. Wiederentdeckt habe ich es mit Erscheinen der Neuauflage, gespielt seit dem insgesamt aber nur 3 mal. Weil: Es dauert und dauert und dauert.... Wenn wir 6 oder 7 Leute haben, dann entscheiden wir uns eben meistens doch für etwas anderes, was in der selben Zeit mehr Spielspaß bietet. Wie fühlt es sich an im Vergleich zu damals? Eigentlich nicht anders, aber es ist gealtert, und zwar heftig. Heute stehen halt viel mehr Alternativen zur Auswahl, Spiele, bei denen man bestimmte Dinge einfach besser gelöst hat. Damals fiel es aufgrund mangelnder Verleichsmöglichkeiten nicht auf, heute schon. Gut, wir hatten damals mit 16, 17 Jahren auch alle überhaupt keine Ahnung davon, was es sonst noch so an Spielen jenseits von Risiko gab, war ja alles vor dem Internet. Allerdings war das vielleicht aber auch ne blöde Zeit, um coole Brettspiele kennenzulernen, damals in den mittleren 90ern, als die "wahren" Klassiker schon wieder vom deutschen Markt verschwunden waren? In den 80ern war ich jedenfalls noch zu jung für komplexere Spiele.


    Anderes Beispiel: #Heroquest. Ein Freund, mit dem ich damals in einer AD&D-Runde war, hatte das Ding, und wir haben es ein mal gespielt. Ich fand das super, aber irgendwie kam es trotzdem nicht mehr zum Zug. Dann habe ich es vor 3 Jahren zufällig bei jemandem im Regal gesehen und vorgeschlagen.

    • Er: "Wann hast Du das zum letzten mal gespielt?"
    • "So vor 15 Jahren vielleicht".
    • "Ging mir auch so. Ich wünschte, ich hätte es dabei belassen."