Beiträge von sneuhauss im Thema „04.08.-10.08.2014“

    Ich habe gestern erstmals #Pfeffersäcke (ja, DAS lag ca. 4 Jahre ungespielt in meinem Schrank) und #Tammany Hall gespielt - beides mindestens teilweise Mehrheitenspiele (finde ich selten sehr gut). Gespielt wurde jeweils in einer Dreier-Runde.


    Bei Pfeffersäcke eröffnet man quer durch Deutschland und angrenzende Regionen Kontore, aus denen man Geld und Punkte ziehen kann. Jeder muss immer angrenzend sein Netzwerk ausbauen, dabei kommt man sich mehr oder weniger in die Quere. Für die Erweiterung seines Netzwerkes über vorgegebene Verbindungen muss man die ebenfalls vorgegebenen und recht unterschiedlich hohen Kosten zahlen. Kontore werden in Städten erreichtet, die jeweils eine vorgebene Größe und damit auch Bauplätze haben. Je weniger Kontore in einer Stadt gebaut sind, desto mehr Geld kann ich bekommen (Brauche ich, um über die Verbindungen mein Netzwerk ausbauen zu können). Allerdings bringt eine Stadt nur demjenigen Spieler Punkte, der die meisten Kontore errichtet hat. Wenn eine Stadt mehrheitlich vergeben ist, kann man kein Einkommen mehr generieren. Am Ende gibt es noch eine Wertung, welche diejenigen belohnt, die sich möglichst großflächig über verschiedene Regionen ausbreiten konnten - damit höhere Verbindungskosten hatten.


    Das Spiel hat uns gut gefallen, aber nicht sehr gut. Sicherlich kann man sehr strategisch vorgehen, aber das, was man macht, ist doch eher langweilig (ein Haus setzen oder Geld nehmen). Die Punkteabstände waren recht groß, resultierten unserer meinung nach aus der verschieden klug gewählten Startposition. Da ich direkt in der größten Stadt ein Kontor eröffnete, hatte ich durch viele leere Plätze ein hohes Einkommen und konnte mich deutlich schneller ausbreiten. Natürlich kann man in einer zweitpartie dann besser darauf achten, dass mannicht zu schnell ins Hintertreffen gerät. Ich würde das Spiel noch einmal spielen, aber der Reiz anderer Spiele ist sicherlich größer...


    Tammany Hall ist ein reines Mehrheitenspiel, das mich im Kern stark an El Grande erinnert (was ich eigentlich nur gut, aber eben nicht sehr gut finde). Thematisch geht es um Wahlen, SEHR viele Wahlen - Es spielt im 19 Jahrhundert in Manhattan, und usere Wahlmänner konkurrieren um die Gunst der Einwanderer. Es gibt insgesamt 20 Bezirke in denen jeweils bis zu viermal gewählt wird. Wir positionieren unsere Wahlmänner in den Bezirken und können die Orte der Immigranten beeinflussen, an denen sie sich niederlassen. Man kan in jedem Zug zwei Wahlmänner oder einen Wahlmann und einen Immigranten auf der Feld bringen - im zweiten Fall bekommt man eine Einflußscheibe der eingeschleussten Bevölkerungsgruppe. In der Wahl zählt jeder Wahlmann im jeweiligen Bezirk eine Stimme - zusätzlich kann man aber noch die erhaltenen Einflussscheiben, ebenfalls eine Stimme wert, geheim bieten. Das geht allerdings nur, wenn die Bevölkerungsgruppe im aktuell zur Wahl stehenden bezirk Vertreten ist. Wer die meisten Bezirke gewinnt, bekommt mehr Punkte und wird Bürgermeister - außerdem verteilt er den anderen Spielern Ämter, die Ihnen Sonderfähigkeiten verleihen. Dadurch werden Einwohner umgesiedelt, Wahlmänner verleumdet etc. - und schnell kann man sich einen sicher geglaubten Sieg abschminken (Ich hatte in einem Bezirk die Nase deutlich vorn, weil ich SEHR viel Einfluß bei einer anwesenden Bevölkerung hatte - und schwupps, wurden meine Unterstützer umquartiert und mein Einfluß war in diesem Bezirk wertlos).
    Bei dem Spiel gibt es ein Problem: Führt man einmal, hat man viele Vorteile - das müssen die anderen wissen! In dem Moment muss man versuchen, gegen den Führenden anzugehen. Macht man das nicht, kann er uneinholbar enteilen. Das mussten wir gestern schmerzlich erfahren. Nach 8 von 16 Jahren stand der Sieger fest...


    Absprachen sind erwünscht und erlaubt - ebenso, diese zu brechen. In der richtigen Runde mit Leuten, die um die Problematik wissen, kann #Tammany Hall ein Knaller sein!