Aber das Spiel wird doch nicht besser, weil es eine Neuheit ist, oder schlechter weil es älter ist. Wenn man das Spiel so wirklich möchte, dann kauft man es sich doch auch noch im Januar. Wenn man es sich nur wegen eines "Cult of the New" Ansatzes gekauft hat, dann ist doch auch was schiefgelaufen, oder?
Alleine betrachtet wird das Spiel weder besser noch schlechter. In Konkurrenz um begrenzte Spielzeit tritt es allerdings gegen diverse Neuheiten an, wo die Neugier einer Erstpartie grösser ist als bei dem insgesamt bekannten Rokoko von 2013, wo meine Meinungsbildung so gut wie abgeschlossen ist. Denn bei Rokoko weiss ich inzwischen durch Meinungen von anderen Spielern oder diverse Lets-Play-Videos, was mich auch grob in kommenden Partien erwarten wird. Dazu kommen zudem meine beide Spielpartien, die mich das Spiel als "gut" einordnen lassen. Also ein Spiel, das ich jederzeit mitspielen würde, wenn nicht noch interessantere Alternativen zur Auswahl stehen.
Bei aktuelleren Spielen, die auch in Mitspielerrunden noch nicht auf den Spieltisch gekommen sind, ist für mich der Reiz des Neuen, eventuell ein noch tolleres Spiel im Vergleich zu entdecken, eben spannender, als nur vertraute Ware zu spielen. So interessiert mich aktuell mehr, wie sich ein Corto (auch älter aber habe ich bisher noch nie auf einem Spieltisch gesehen ausser in Essen 2013 beim Vorbeigehen) oder ein Abyss oder ein Green Deal spielt. Ebenso, wie sich ein Thunder Alley spielerisch nach einer Erstpartie entwickelt. Rokoko wirkt im Vergleich dagegen schon fast langweilig, weil vertraut. Als Spiel an sich ist es aber weiterhin "gut".
Ebenso kann es passieren, dass man die Hype-Phase eines Brettspiels in seinen diversen Spielrunden verpasst, wo es dauernd und immer wieder neu auf die Spieltische kommt. Irgendwann haben sich die Mitspieler daran sattgespielt und wollen lieber Neuheiten entdecken. Konkret an "Legenden von Andor" erlebt, weil jetzt nochmal (und damit zum xten Mal) die erste Legende spielen, während man eher die letzte Legende abschliessen möchte, braucht schon viel Selbstaufopferung.