Beiträge von MetalPirate im Thema „Stefan Felds bestes Spiel...“

    Meine #1 ist "Im Jahr des Drachen". Ich kann sehr gut verstehen, warum es vielen zu "negativ" ist, aber für alle, die bei "Freu dich, wenn in 2 von 12 Monaten mal ausnahmsweise NICHTS Negatives passiert" sich mindestens ein gequältes Lächeln entlocken können, ist es ein geniales Spiel. Motto: Mach das Beste daraus, wenn das Schicksal alle seine Übel nacheinander auf dich wirft! (Bonus: du weißt vorher, was auf dich zukommt ... also beschwere dich nicht! Im Real-Life-Projektmanagement kommen die Katastrophen unangekündigt!)


    Aber um zwischen Pest, Hungersnot und einstürzenden Gebäuden dann noch mit Freude 2x das Raketenfest zu feiern, muss man schon etwas abgehärtet sein... Dass das Spiel von einem verlangt, zwischen all dem Katastrophen-Minimieren noch Raketen für die zwei Feiermonate zu sammeln, ist schon arg zynisch. Damit muss man klar kommen. Aber insgesamt ein tolles Spiel. Nur die eine Erweiterung aus der Alea-Schatzkiste, die dann noch weitere Katastrophen ins Spiel bringt, ist dann auch mir zu viel des Guten, äh Bösen.


    Nummer #1 meiner Frau wäre vermutlich Brügge. Hat alle typischen Feld-Stärken in sich vereint: großer Entscheidungsraum mit vielen unterschiedlichen zielführenden Strategien und sehr gut balanciert. Nachteil von Brügge: relativ großes Glücksmoment (mit entsprechendem Frustpotential) durch Kartenziehen bzw. fiese AP-Probleme, wenn man wirklich Risikominierungen betreiben will durch komplettes Durchrechnen von Plan B und Plan C. Macao und Trajan sind gut, leben aber etwas einseitig vom Spielmechanismus. Luna steht ungespielt rum, dazu habe ich meine Liebste noch nicht gewinnen können und Speicherstadt ist gut (Einschränkung: nachdem Kaispeicher dazugekommen ist), aber nicht unbedingt zu zweit, da verlieren Auktionsspiele (genau wie alles, was mehrheitenbasiert ist) viel von ihrem Reiz. Burgen von Burgund ist gut, aber den großen Hype darum haben wir nie verstanden, dafür ist das Thema sogar für Feld-Verhältnisse viel zu sehr aufgesetzt. Bora Bora ist uns ein wenig zu fummelig im Aufbau, um weit oben in der Rangliste zu landen, zumal fummelige Teile wie der Schmucksammelmechanismus zur Erfüllung von Zielen kaum sinnvoll zu nutzen sind.