Beiträge von Bierbart im Thema „LieblingsredakteuerInnen?“

    Also, ich würde sagen, dass man einen Redakteur nicht daran misst, ob man persönlich das Spiel mag.


    Eben das ist ja genau mein Punkt. Wenn für mich, als Spieler, unterm Strich für den Spielspaß unerheblich ist, wer für die Redaktion verantwortlich war - achtung, tautologisch - dann ist das ja für mich tatsächlich egal, nicht wahr?


    Wenn es um konkrete handwerkliche Dinge geht (Grafiken, Tippfehler...), so kann man DL keinen Vorwurf machen, oder zumindest nicht der deutschen Version, die ich kenne. Ich weiß aber, wie gesagt, im Einzelfall gar nicht, was der Redakteur im Hintergrund für einen Einfluss auf die thematische Umsetzung oder Mechaniken nimmt: Wird ein Kampf deterministisch entschieden, oder gibt es ein Glückselement? Passt Arbeitereinsatz als Mechanismus, oder ist das thematisch unstimmig...? Immerhin KÖNNTE es ja sein, dass die eine oder andere Idee nicht zum Verlagskonzept passt, stelle ich mir naiv mal so vor. Talisman wäre als Erstveröffenltichung ja sicher nicht bei Lookout erschienen. OK, wäre dem so, dass der Redakteur wie ein Lektor dem Autoren in die Ausgestatung der Mechaniken redet, und nehmen wir außerdem einmal an, hinter IWdZ und DL standen unterschiedliche Redakteure - dann könnte ich daraus schlussfolgern, dass der Redakteur von IWdZ gute Arbeit in meinem Sinne leistet; der von aber DL nicht.

    Keine Ahnung, echt. Ich bin Spieler und spiele ein paar 40-50 verschiedene Spiele mit großer Begeisterung. Ich habe Twilight Struggle 30-40 mal gespielt; trotzdem kann ich aus dem Stehgreif noch nicht einmal den Namen des Autoren nennen, geschwiegedenn den des Redakteurs. Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht einmal, was ein Redakteur überhaupt genau tut.


    Vielleicht bin ich für unknowns nicht tief genug im Hobby, aber ich interessiere mich für Namen allegemin nur in zweiter Linie. Klar, je mehr man sich mit seinem Hobby beschäftigt, desto mehr Details interessieren, aber vom praktischen Nutzen ist das für mich als Spieler nicht. Wenn schon, dann als Käufer und somit als potenzielles Entscheidungskriterium, und nur dann, wenn ich ein Spiel kaufen will, das ich noch nicht selbst gespielt habe. Im Mittel habe ich bisher aber "nur" etwa 8 Spiele im Jahr gekauft. In 50 % der Fälle darum, weil ich die vorher mit anderen gespielt hatte und gut fand; in der anderen Hälfte der Fälle, weil mich das Thema oder irgendetwas Bestimmtes anpesprochen hat. Ein klares Präferenzmuster habe ich da bisher nur in Bezug auf das Genre ausmachen können (ich habe herausgefunden, dass ich schwere Euros nicht mag). Mir wäre im Traum nicht eigefallen, dabei auf den Namen des Redakteurs zu achten.


    Ansonsten fiel mir natürlich auf, was Poduktionen bestimmter Verlage allgemein auszeichnet, z.B. das in der Regel IMHO grauenhafte graphische Design bei GMT, oder die unbrauchbaren Regelwerke bei FFG. Möglich, dass gerade bei letzterem die (viellecht fehlende?) Redaktion entscheidend ist, aber das ist, obwohl ärgerlich, für mich kein Hop-oder-Top-Kriterium.

    Oder mal andersherum betrachtet: Autoren wie Chvatil haben dagegen Dinger rausgehauen, die ich mal herausragend fand (Im Wandel der zeiten), mal mal missarten fand (Dungeon Lords). Soweit ich weiß, sind beide Spiele auch von CGE herausgebracht worden. Hier war also weder Verlag noch Autor verlässlich, für mich ganz persönlich. Wenn die beiden Spiele aber unterschiedliche Redakteure hatten, dann werde ich vielleicht doch mal überlegen, ob mich die Namen der Redakteuere nicht doch interessieren.


    Ich weiß übrigens auch nicht, wer meine Lieblingsbücher redaktiert hat. Aber macht ja nichts. Bei jedem Film, jeder Theraterinszenierung gibts eine Unzahl Leute im Hiintergrund, deren Namen keiner kennt. Ungerecht, nicht wahr? ;) Aber so läufts eben.


    (Bei BGG fände ich es allerdings sinnvoll, möglichst viele Daten zu haben, also auch die der Redateure, denn darum gehts ja bei einer Datenbank).