Beiträge von misterjackson im Thema „26.05.-01.06.2014“

    Um das kurz zu ergänzen: Im Kern ist Eldritch Horror eine Variante von Arkham Horror, bei der das Thema und das grundlegende Spielprinzip (Reisen, Monster, Tore) beibehalten wurde, die Regeln aber auf ein absolutes Minimum reduziert wurden. Wenn es also der Regelwust und der sich verschleppende Spielverlauf waren, die Dich an Arkham Horror gestört haben, hat Eldritch Horror eine gute Chance; wenn Du aber die Grundidee eines mehr auf Narration denn auf Strategie setzenden, kooperativen und extrem glückslastigen Würfelspiels nicht magst, dann würde ich es lassen.
    Arkham Horror hat übrigens auch seine Vorteile, es ist wesentlich näher am Spielablauf eines RPGs, wenn man das sucht - Eldritch Horror hingegen ist da schon ein typischeres kooperatives Brettspiel.

    Früher hat man russische Eigennamen stärker eingedeutscht, so wurde z.B. der russische Regisseur des Films Stalker, A. Тарковский früher im Deutschen Tarkowski geschrieben, heutzutage liest man häufiger die korrekte Transliteration Tarkowskij. Im Englischen spricht man von Tarkovsky. Was nix daran ändert, dass ich mich bei Matruschka tatsächlich geirrt (und wahrscheinlich im Hinterstübchen auch an Babuschka gedacht) habe. Danke für den Hinweis!

    Ist ja auch für die SdJ-Deluxe-Ausgabe gedacht, als Ergänzung zu den lebensgroßen Resin-Kamelfiguren.


    Hm, also ich hätte dann lieber zur Weihnacht a la MB die "vollelektronische" Version, bei der die Kamele automatisch gezogen werden, mit großflächiger LED-Rennergebnisanzeige und viel Blinken und Fiepen :).

    ich habs so verstanden, dass er eine umgedrehte Pyramide in einer aufrecht stehenden, größeren Pyramde unterbringen will. Also quasi die russische Matruschka-Lösung ;).

    Ach, das erklärt einiges ;). Steht so auch in der Anleitung, hatten wir einfach überlesen. Aber irgendwie ist das schon kontrainduktiv, sie verkehrt herum auf den Tisch zu stellen...

    Gestern gabs ein paar nette Spiele zum ersten Mal, darunter die drei SdJ-Nominierungen zu zweit: Ja, auch Concept, das erstaunlicherweise auch zu zweit ganz hervorragend funktioniert. Allerdings finde ich die ganze Punktevergabe einfach nur merkwürdig, wir haben sie nach ein paar Runden weggelassen und zum Spaß weitergespielt. Aber ein wirklich hübsches Spiel, das mir viel besser als Dixit gefällt, da man hier seine Kreativität mit dem Spielbrett abgleichen muss - um es schon jetzt zu sagen: Das ist eindeutig unser Spiel des Jahres der Herzen ;).


    Camel up gefiel uns zu zweit entgegen meiner Befürchtungen ganz gut, aber die Würfelpyramide wollte einfach nicht funktionieren, es fielen fast immer zwei Würfel heraus. Wir sind dann auf einen Beutel umgestiegen, geht auch. Ein bißchen, als würde man auf der Kirmes auf die Kamele an der Wurfbude wetten, aber ziemlich witzig. Splendor hingegen konnte uns nicht überzeugen, obwohl es doch eigentlich zu zweit am besten funktionieren sollte - meine Spielepartnerin erinnert es nach wie vor zu sehr an eine unglückliche Mischung aus Dominion und Jaipur. So würde ich es zwar nicht einschätzen, aber echter Spielspass geht anders.


    Danach erweiterte sich unsere Runde auf vier, und wir haben zunächst Dahschur - Die rote Pyramide gespielt. WOW! Das nenne ich mal eine originelle Idee: Der eigene Erfolg ist derart abhängig von den Mitspielern, dass man zunächst den Eindruck hat, gespielt zu werden. Dann aber wird langsam klar, dass man sich selbst mit bestraft, wenn man den gegnerischen Mitspieler nicht einigermaßen großzügig entlohnt. Spannend bis zur letzten Minute, jetzt brauche ich unbedingt die Erweiterung, hoffentlich gibts die noch.


    Danach einen Dauerbrenner, Florenza (nicht das Kartenspiel). Wir spielen das Spiel alle paar Jahre, und ich frage mich vorher und nachher immer, warum nicht öfter. Ein echter Gehirnverzwirbeler, dessen Regeln man erstaunlich schnell erklären kann, das aber trotzdem mit einer großen Menge an Stellschrauben und Entscheidungsnöten aufweisen kann.Heute kam es bei zwei Mitspielern leider nicht an, so dass wir die Partie nach anderthalb Stunden abgebrochen haben - und das ist zugegeben ein echtes Problem des Spiels: Selbst wenn man schnell spielt, schafft man es kaum unter drei Stunden, dabei kann es vorkommen, dass der/die Siegerin bereits zur Halbzeit feststeht. Wobei das gestern wohl eher mit "erfahrene Spieler vs. Neulinge" zu tun hatte.


    Zuletzt dann bis gerade eben zwei Runden Merchant of Venus: Wir haben zunächst die neuen FFG-Regeln, danach die "klassischen" Regeln gespielt. Kurz gesagt: Das kann man gar nicht miteinander vergleichen. Das klassische Spiel ist ein hübsches Pick-up-and-deliver-Handelsspiel mit etwas altertümlichen, aber charmanten Mechanismen. Die neuen FFG-Regeln gehen durch zahlreiche Karten- und Zufallselemente in Richtung Ameritrash (unterschiedliche Völker verschaffen den Schiffen unterschiedliche Vorteile etc.), zugleich werden aber auch Euro-Elemente angehäuft, als gäbe es kein Morgen mehr: Es gibt weitaus mehr Wege zum Sieg, die Neufassung hat ein definiertes Ende nach 30 Runden, was viel klingt, aber letztlich dazu führt, dass sich diese Version um einiges schneller und strategischer spielt. Persönlich würde ich die alte Version nicht mehr spielen wollen, sehe aber auch, dass sie vielen Menschen mehr Spaß machen wird als FFGs Neufassung. Jedenfalls muss ich schon sagen, dass das klassische Spiel im Kosmos-Spiel "Perry Rhodan - Die kosmische Hanse" eigentlich kongenial eingedampft wurde.


    Ach ja: Zum Kennenlernen hatte ich Merchant of Venus mal solo probiert - wer auch immer sich das hier ausgedacht hat, das Spiel wird so zur langweiligen Punktehatz, die nicht richtig funktioniert, aber vor allem überhaupt keinen Spaß macht. Auf Spiele-Offensive habe ich gelesen, dass ein für das Solospiel unverzichtbares Element bei der Neuauflage einfach weggelassen wurde - na da hoffe ich dann mal auf eine FFG-typische Erweiterung. Aber es regt mich schon ein wenig auf, so langsam sind die Soloregeln von vielen neueren Titeln das, was früher die Zweispielerregeln waren, unausgereifte Hilfskonstrukte, die man verkaufsfördernd mit vorhält (was bei mir hervorragend funktioniert), die aber selten wirklich ausgetestet werden. Dazu gehörten in letzter Zeit Nations, Lewis & Clark, Eldritch Horror etc. - alles gute Spiele, aber die Soloregeln waren allesamt unausgereift und/oder witzlos. Da lobe ich mir das bald bei Pegasus erscheinende Legacy - The Testament of Duke de Crecy, dessen zwei verschiedene Solitär-Modi beide sehr gut gelungen sind (und auch thematisch gut passen). Im Moment neben Infection mein liebstes Solospiel!