Beiträge von Dirtbag im Thema „28.04.-04.05.2014“

    Nachdem es bei uns die letzten Wochen mit (brett-)spielen immer etwas mau war, kamen vergangene Woche nun wieder ein paar auf den Tisch.

    Den Anfang machte zu Beginn der Woche OGRE - zum ersten Mal mit "vertauschten" Rollen. Meine Frau sah sich also plötzlich einem riesigen, bis zum Anschlag bewaffneten Cyber-Tank gegenüber, während ich mich mit einer einzigen Einheit auf eine Wand aus Stahl und Geschützen zufahrend wiederfand.
    Bisher waren die Taktiken der (unerfahrenen) Ogre-Spieler immer recht vorhersehbar - auf Panzerung und Feuerkraft verlassen und direkt nach vorne. Anfangs hatte ich als Verteidiger damit meine Probleme, weil ich meine Kräfte nicht ausreichend koordinierte. Mit jedem Spiel wurde das aber besser, der Sieg für den Ogre-Spieler knapper, bis ich schliesslich tatsächlich mal einen Sieg einheimsen konnte. Aber ich fragte mich zunehmend, wie gut ich wohl darauf reagieren könnte, wenn der Ogre-Spieler auf die Idee käme, mal weniger offensiv zu spielen. Zumal ein guter Freund beim letzten Mal den Ogre gespielt hatte, verlor (besagter Sieg, allerdings eben gegen einen unerfahrenen Spieler) und danach das Fazit zog, dass der Ogre recht langweilig sei, da nur geradeaus fahren und sukzessive weniger können. Da ich nun also den Ogre selbst spielte, probierte ich es kurzer Hand aus: ich nutze die gute Beweglichkeit des Ogre, um meine Waffen bei geringem gegnerischem Feuer möglichst effizient einzusetzen. Um die Beweglichkeit des Ogre auch wirklich als Vorteil zu behalten, opferte ich das Hauptgeschütz für einen vernichtenden Schlag gegen die GEVs meiner Frau. Nach ein paar weiteren Runden gab sie auf: der Ogre hatte neben einem zerstörten Hauptgeschütz und zwei verbrauchten taktischen Raketen lediglich zwei Schadenspunkte an den Ketten einstecken müssen (durch das Überfahren eines schweren Panzers), die Verteidigungsarmee dagegen war auf nur noch 3 Squads Infanterie reduziert.
    Fazit: den Ogre zu spielen besteht mitnichten aus stur geradeaus fahren, sondern kann auch sehr abwechslungsreich sein. Ausserdem bestätigt es meine Vermutung, dass Spiele gegen langjährige Veteranen sehr frustrierend werden dürften, weil es ähnlich wie Schach zwar leicht zu lernen, aber schwierig zu meistern ist.

    Danach folgte Pathfinder – Rise of the Runelords.
    Mittlerweile in Abenteuerdeck 3 angekommen kämpften wir uns durch Gegner und Fallen, um dem Ankreuzen einer weiteren Skill-Box einen Schritt näher zu kommen. Als kurzes Spiel für Zwischendurch macht es aber noch immer Spass.
    Weil die Pathfinder-Runden aber immer so schnell gehen (jedenfalls zu zweit), hängten wir noch eine Runde Race for the Galaxy dran. Wir hatten es zwar schon ewig nicht mehr gespielt, waren aber schnell wieder drin. Meine Frau war fleissig am Erobern, und ich sah meine Boote schon davon schwimmen, konnte dann aber meine Produktion-Verbrauch-Maschinerie doch noch anwerfen und das Spiel für mich entscheiden. Nach einer längeren Pause macht das Spiel nun auch wieder Spass, obwohl wir nur das Grundspiel besitzen.

    Es kam das Wochenende, und mit dem Wochenende kamen zwei (Brett-)Spiele auf den Tisch.
    Zuerst Rune Age, bei dem wir uns (zum x-ten Mal) am Koop-Szenario „Weltenbrand“ versuchten. Nach einem etwas holprigen Start kamen sowohl meine Untoten als die Zwerge meiner Frau in die Gänge und eliminierten die auftauchenden Ereigniskarten in der Regel in der gleichen Runde. Nach einem harten Spiel wurde dann tatsächlich auf die letzte Ereigniskarte besiegt und wir hatten das Szenario tatsächlich gewonnen! Denkbar knapp zwar (mein Heimatreich hatte nur noch 2 Lebenspunkte übrig), aber wir hatten gewonnen. Nach sicherlich über 10 Versuchen (und Niederlagen) ein sehr befriedigendes Gefühl.

    Anschliessend verlegten wir uns von Terrinoth nach Italien: Antiquity war angesagt. Meine Frau wollte mal wieder etwas aufbauen, nicht immer nur Konfrontationsspiele spielen.
    Ich fügte mich also in mein Schicksal und begann, meine Stadt auszubauen und zu versorgen. Anfangs war ich noch ganz gut dabei, bekam dann aber erste Probleme: ich hatte zu wenig Bevölkerung, um schneller zu expandieren. Es ging zwar nach wie vor noch vorwärts, aber eben nur sehr langsam, weshalb ich immer weiter zurückfiel und das Spiel zu einer etwas mühseligen Angelegenheit machte. Zwar hätte ich natürlich Gräber und mehr Verschmutzung in Kauf nehmen können, aber mein Ziel war eine „nachhaltige“ Entwicklung, die ich auch durchsetzen konnte: immer genug Nahrung, Verschmutzung zum Ende hin dann sogar rückläufig, keine Gräber im gesamten Spiel. Nur gewinnt man in Antiquity so eben keinen Preis – auch wenn ich damit alle Gebäude mit drei Städten hätte bauen können. Es dauert einfach zu lang. Am Ende gewann meine Frau deutlich, und ich war froh, dass das Spiel vorbei war. Mir steht momentan einfach nicht der Sinn nach 4-stündigen Aufbauspielen ohne Glücksfaktor. Ihr hat’s aber sehr gut gefallen und Spass gemacht, insofern war die Partie also trotzdem ein Erfolg. ;)