Beiträge von LemuelG im Thema „28.04.-04.05.2014“

    Bei uns gab es über das lange Wochenende mit verschiedenen Familienmitgliedern, Freunden oder auch nur zu zweit vor allem (aber nicht nur) Klassiker:


    Aton zu zweit: War uns vor vielen Jahren mal falsch erklärt worden und funktionierte da gar nicht. Jetzt ergab sich die Chance auf einen weiteren Anlauf, leider lassen die Regeln aber einiges zu wünschen übrig. Die verbliebenen Zweideutigkeiten konnten aber mit Blick in die FAQ auf BGG gelöst werden. Das Spiel selbst ist ein ganz nettes Mehrheitenspiel durchs Verteilen von je Runde und Spieler vier zufällig gezogenen Karten zwischen 1 und 4 auf vier Aktionsfelder. Leider kann ich keine Mehrheitenspiele, so auch dieses nicht.


    Abends gab es dann nochmal Potato Man zu fünft, wo die einhellige Meinung war, dass es zu viert (ohne die zwangsläufige doppelte Farbe im Stich) besser ist.


    Anschließend wurde uns Abluxxen vorgestellt, das im Laufe des Wochenendes dann je einmal mit 3, 4 und 5 Spielern getestet wurde und das mit jeder Spielerzahl wunderbar funktionierte (zur Duellvariante kann ich noch nichts sagen). Für mich der stärkste Kramer/Kiesling seit langem und trotz gewissem Ärgerfaktor (der aber selten gigantisch groß ist) unter den von mir gespielten Neuheiten derzeit mein Favorit auf den roten Pöppel. Dass das Spielgefühl (nicht die Mechanismen) an Vegas erinnert, wollte mir keiner glauben (ist halt mein Gefühl); in jedem Fall ist zwar ein Glücksfaktor vorhanden, der eigene Einfluss aber durchaus nicht unbeträchtlich. Sehr schönes Spiel.


    Attika (zu dritt) hatten wir seit fünf Jahren nicht mehr auf dem Tisch. Wie immer ist der Platz zum Verbauen der eigenen Gebäude viel zu knapp, und die Gegner stören auch nur. Auch wie eigentlich immer hatte keiner eine realistische Chance aufs Verbinden zweier Heiligtümer. @stmountain gelang es durch geschicktes Ausnutzen der Bonusamphoren, massiv schneller zu bauen als wir anderen.


    Fungi (völlig überraschend zu zweit): Es kann noch so toll laufen, wenn man nicht die teueren Pilze sammeln kann und keinen Cidre abbekommt, um die billigen aufzuwerten, dann wird man nicht gewinnen.


    Zug um Zug Niederlande zu viert und später nochmal zu dritt: In dieser neuen Variante müssen Streckennutzungsgebühren gezahlt werden - entweder an die Bank (beim ersten Bauen einer Strecke) oder an den bereits vertretenen Spieler (beim zweiten Bauen der Strecke). Eine Bonus für die längste Strecke gibt es nicht, dafür aber massiv Punkte für das meiste übrig behaltene Geld. Zu dritt erscheint der Platz auf dem Plan üppig; bei uns entschied das Nachziehglück von Streckenkarten in der Runde nach dem Auslösen des Spielendes - zieht man eine bereits erfüllte Strecke oder nicht - über den Sieg. Zu viert wurde es an manchen Stellen auf dem Plan ohne die Bahnhöfe aus Zug um Zug Europa doch arg eng, und eine Mitspielerin konnte einen Berg Strecken nicht erfüllen, da sie zwei von je zwei anderen Spielern gebaute Einerstrecken nicht umgehen konnte. Evtl. lohnt sich zu viert eine Hausregel zum Nutzen der Bahnhöfe (Farbkarten wie in Zug um Zug Europa + Kosten der genutzten Strecke an die Bank, oder so). Aber der Geldmechanismus ist schon reizvoll, allerdings erscheinen die Boni spielentscheidend (zumindest dahingehend, wer mit dem Sieg nichts mehr zu tun hat).


    Factory Fun zu zweit: Wenn die Maschinen nicht zusammenpassen wollen, dann hilft auch höchste Baukompetenz nicht. Mit mehr Spielern besser wegen größerer Maschinenauswahl.


    Dann hat @stmountain sein vormittags auf dem Flohmarkt für 5 EUR erstandenes HeroQuest ausgepackt, dem wir uns zu fünft (mit ihm als Spielleiter) für das Einführungsspiel und die ersten beiden Szenarien gestellt haben. Dabei wurden einige Regeln falsch angewandt (Verteidiger verursachen keinen Schaden beim Angreifer), wie ein späterer Blick in die englische Regel enthüllte - damit wären die Hauptstrategie meiner Frau im Spiel eigentlich nicht möglich gewesen. Ich als Zauberer musste massig Erfahrung sammeln, was die eigene Verwundbarkeit angeht, und sogar das zweite Szenario halb aussitzen, da mir als Regel verkauft wurde, meine Zaubersprüche könnten nur als Aktionen ausgespielt werden (stimmt, aber nicht für Heiltränke bei Alternative Tod). Trotzdem und trotz des Alters (Jahrgang 1989) ist das ein reizvolles Spiel, das ich gern wieder in Angriff nehme.


    Anschließend Infiltration von Donald X. Vaccarino. Ein sehr gelungenes, etwas chaotisches Einbrechen-und-möglichst-viel-Einsammeln-aber-rechtzeitig-flüchten-Spiel, bei dem das Spielende durch eine vorrückende Uhr immer näher kommt. Uns war allen unbegreiflich, dass Heidelberger dieses Spiel von Fantasy Flight aus 2012 noch nicht auf Deutsch gebracht hat ... wir hatten alle viel Spaß. Und der Autor ist ja nun auch kein unbeschriebenes Blatt. @Sankt Peter: wobo und ich waren uns einig, dass das ein Spiel ist, das Du ziemlich sicher mögen würdest.


    Das Top Race zu dritt im Anschluss ging dann für mich voll vor die Wand; habe wohl verkehrt gemacht, was man nur verkehrt machen konnte. Jedenfalls hatte die Siegerin am Ende mehr als 7 mal so viel Geld wie ich.


    Aus Anlass der (von uns nicht geschmiedeten) Neuauflage haben wir zu zweit unser altes Sank Petersburg mal wieder herausgekramt und erstmals mit der In guter Gesellschaft-Erweiterung gespielt. Zu zweit gibt es da wenig Möglichkeit zur Spezialisierung, man muss sowohl bei den Gebäuden als auch beim Adel voll dabei sein. Immer noch ein großartiges Spiel, das öfter auf den Tisch kommen sollte.


    Zum Abschluss des Wochenendes dann noch Glen More zu dritt (ebenfalls nach Jahren mal wieder), thematisch unpassend begleitet nicht von Whisky, sondern von Wodka und Apfelkornschorle. Unser Neuling wurde vom Ende des ersten Durchgangs überrascht und war für den Rest des Spiels abgeschlagen, wobei er gegen Ende gut in Fahrt kam. Meine Frau und ich kämpften um den Sieg, ich mit Chieftains, sie mit Whisky und besonderen Orten, und während ich nach der normalen Wertung einen Punkt vorn war, kamen dann leider die Abzüge für die Auslagengröße, die mir deutlich den Garaus machten. Auch hier: Schönes Spiel, die Spielerzahl ist vermutlich fast ideal.