Beiträge von Herbert im Thema „Warum ist Spielen ein "Kulturgut" und warum ist es wichtig, dies so zu betonen?“

    Vorsicht, wir werfen hier "Kunst" und "Kultur" in den selben Topf. Ohne die kreative Leistung eines Spieleautoren herabsetzen zu wollen, aber ich sehe ehrlich gesagt schon noch einen qualitativen Unterschied zu den etablierten Kunstformen, die in der Diskussion bisher erwähnt wurden. Ein Brettspiel reflektiert weder aktuelle gesellschaftliche Fragen, noch kann es den Anspruch auf die Offenbarung universeller Wahrheiten oder Schönheiten oder Ideale erfüllen, oder was auch immer man für Maßstäbe an Kunst anlegt. Das kann man natürlich alles in Frage stellen, sschließlich ist jede Mozartsymphonie letztlich nur Tanzmusik, und ein schwarzes Quadrat ist unterm Strich auch nur ein schwarzes Quadrat etc., aber ich glaube, entscheidend ist hier, dass die Selbstwahrnehmung von Spieleautoren eine völlig andere als die eines Künstlers ist.


    Die ganze Diskussion erinnert mich ein wenig an den Roman "Das Glasperlenspiel" von Hermann Hesse.


    Die Kunst könnte ja in der Art des Spielens liegen.