Beiträge von Brettspielelabor im Thema „Warum ist Spielen ein "Kulturgut" und warum ist es wichtig, dies so zu betonen?“

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    Für tolle Brettspiele selber benötigt man kreative Leute, die nicht primär den Reichtum in Form von Geld sehen.


    Ja man braucht kreative Leute und diese sollten anständig dafür entlohnt werden. Es gibt aber viel zu wenige Menschen in diesem Land die davon leben können. Und die die davon Leben können müssen schauen wo sie bleiben. Würde sie aber besser bezahlt werden oder ausgebildet hätten wir einen anderen Standart.


    Aber gut man kann ja zufrieden sein. Es gibt ja jedes Jahr gute Spiele. Ich frag mich aber immer was eigentlich möglich wäre wenn nicht 95% der Spieleautoren das nur als Hobby machen würden.



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    Innovation entsteht da, wo Geld verdient werden kann (Rüstungsgüter, Produktionsmaschinen, ...) und nicht da wo gefördert wird (eigene Erfahrung).


    Aber wie beim Innovationsthread festgestellt die Verlage trauen sich nicht an die Innovativen Ideen ran. Da nicht tauglich für den Massenmarkt. Das heißt ein Spieleautor muss auch überhaupt nicht so Innovativ denken da er die Idee eh nicht los wird. Ein Wettbewerb für Innovatives Game Design könnte einige Autoren aber motivieren trotzdem dran zu bleiben.

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    Niemals! Nur weil etwas Kulturgut ist gehen diese Dinge nicht damit einher. Abgesehen davon ist für mich persönlich jeder dieser Punkte absolut uninteressant. Staatlich geförderte Dinge sind meisten Steuergeldverschwendung. Und auch der Rest ist überflüssig wie ein Kropf. Provozierende Grüsse.


    Natürlich gehen diese Dinge nicht damit einher das man auf einmal von dem Spiel Kulturgut spricht. Diese Dinge gehen aber einher wenn sich das Denken über das Spiel verändert. Und ein erster kleiner Schritt wäre schonmal das Spiel als Kulturgut anzuerkennen.


    Das dich davon nichts angeht glaube ich nicht. In einem andere Thread forderst du Innovation. Von Verlagen die allein am Gewinn orientiert sind wirst du das nicht oder nur ganz selten erleben. Das dir die anderen Punkte total egal sind kann ich einsehen. Schade aber gut. Ich mein klar es ist dein Hobby und warum solltest du daran interessse haben das Familie XY das Hobby mit der teilt. Ich habe ein Interesse denn Spiele in der Bibliothek könnte dazu führen das mehr gespielt wird. Und das finde ich erstrebenswert.


    Ok Staatliche Förderung sind Steuer Verschwendung. Gut. Ich fordere dann die Einstellung der Förderung für Videospiele, Musik, Filme, Theater etc.. Es wird aber nicht dazu kommen. Also fordere ich eben für das Brettspiel auch eine Förderung. Mir lieber als das Videospiele in Zukunft noch mehr gefördert werden.

    Warum muss man das als Kulturgut sehen? Macht es dann mehr Spass?


    Müssen tut man garnichts. Ich erhoffe mir aber davon etwas.


    1. Mehr Fördergelder für Innovative Projekte oder Spielexperimente. (Ein Wettbewerb für ein Innovatives Spieldesign, Nachwuchsförderung)
    2. Größere Spielsammlungen in Bibliotheken
    3. Breitere warnehmung des Spiels außerhalb des Kinderzimmers
    4. Ein Lehrstul für Game Design auch im Geselschaftsspielbereich
    5. Ein Lehrstul für die Geschichte des Brettspiels und seine Bedeutung in den jeweiligen Epochen
    6. Mehr Litheratur über das Spiel
    7. Erweiterung der pädagogische Konzepte welche mit Brettspielen zu tun haben
    8. Besseres standing in der Urheberrechts Debatte.

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    Tut mir leid, wenn ich da jetzt reingrätsche, aber das stimmt leider so nicht ganz. Und wir Juristen sind halt nicht umsonst als Klugscheißer verrufen... :)


    Muss dir doch nicht leid tun, leid müsste es dir tun wenn du denn dummen (also mir) die Warheit verschweigst.


    Ich muss jetzt doch nochmals wiedersprechen/nachhacken. Also ich gehe doch stark davon aus das Spiele Urheberrechtlich geschützt sind. Bis dato habe ich es so verstanden, dass das Werk, also die Komposition von Mechaniken schützenwert ist. Ein einzelner Mechanismus (Deckbuilding, Workerplacement) allerdings nicht. Die Komposition von Mechaniken wird in der Spielregel beschrieben.


    Was sagst du eigentlich zu dem SAZ Zeichen was sich mit Urheberrecht beschäftigt?
    http://www.spieleautorenzunft.…az-zeichen.de/SAZ-Zeichen Nr 5 - Spiele und Urheberrechtsschutz.pdf


    Gruß Manuel der immer gerne etwas neues lernt.

    . Ein Brettspiel reflektiert weder aktuelle gesellschaftliche Fragen


    Könnte es aber. Das wird aber vom Markt nicht gefordert. Gab vor einigen Jahren auch ein Hartz 4 Spiel in Essen. Das war leider spielerisch nicht so stark. Und ich kenne noch einige Spiele die ähnliches behandeln.


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    entscheidend ist hier, dass die Selbstwahrnehmung von Spieleautoren eine völlig andere als die eines Künstlers ist.


    Welche warnehmung haben denn Spieleautoren von sich?
    Wenn ich kein Künstler bin? Was bin ich dann? Geschichtswissenschaftler? Mathematiker?


    Ich bin ein Spieleautor! Ich beschäftige mich mit dem noch nicht Gedachten. Im Gegensatz zum Spiel
    selbst gibt es für das Erfinden von Spielen keine Regeln. Ich darf mich Frei in meiner fantasie bewegen.
    Am Anfang eines Spiel steht man im Nichts. In einem schöpferischen Akt füllt man diese
    Leere mit Inhalt und Gesetzmäßigkeiten. Es entsteht eine neue Welt.
    Brettspiele Erfinden ist die Wissenschaft die niemals ein Ende findet.
    Denn es gibt keine Geheimnisse zum lüften, da ich als Spieleautor die Geheimnisse selbst erfindet.


    Ich bin Mathematiker, Pysiker, Künstler, Geschichtswissenschaftler.... Ich kann alles sein! Aber Zusammenfassend: "Ich bin ein Spieleautor"


    Spieleautoren vereint vieles. Der eine mehr Künstler, der andere mehr Geschichtswissenschaftler wieder ein anderer Mathematiker. Doch es ist kein Geschichtswissenschaftler der ein Spiele erfindet. Sondern ein Spieleautor und genau als den will ich mich auch warnehmen.


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    Ich denke schon, zumindest ist mir persönlich noch kein einziger Spieleautor aufgefallen, der für seine Spiele öffentlich den Anspruch erhoben hat, sie seien Kunstwerke (mit Ausnahme vielleicht von der durchgeknallten Katalyka-Frau).



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    Menzel? Ich mein er möchte mit den Legenden von Andor sicherlich auch für die Grafik gewürdigt werden (oder wurde es sogar).


    Mir ist auch kein einziger Spieleautor bekannt, der sich abseits der Spielebranche irgendwo im Kulturbetrieb profiliert hätte.


    Ulrich Blum - Schauspieler und dann gibt es noch viele Spieleautoren die auch Bücher schreiben

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    Deswegen ist nicht jedes Spiel, jedes Buch oder jedes Bild ein Kulturgut


    Ich würde sagen jedes Spiel ist ein Kulturgut. Manche Spiele sind nur wichtiger für unsere Kultur als andere (z.bsp. Siedler von Catan, Monopoly oder Mensch ärger dich nicht)


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    Trotzdem bin ich der Meinung, dass man es irgendwie hinbekommen sollte, dass Spiele urheberrechtlich geschützt werden. Wird aber schwer umsetzbar sein.


    Spiele unterliegen dem Urheberrecht. Es ist nur nicht im Gesetzestext mit Brettspiele ausdrücklich erwähnt, sondern fällt unter Anleitungstexte. Das Brettspiele im Gesetzestext erwähnt werden wird wirklich schwer umsetzbar. Das aber stärker betont wird, dass sie in dem vorliegenden Gesetzestext mit einbezogen sind halte ich für sinnvoll und auch gut möglich.
    Beim Tappen handelt es sich doch viel mehr um ein Pattent als um einen Urheberrechtsschutz. Das meines Wissens nach wieder eine ganz andere Sache ist.