Beiträge von PzVIE im Thema „Warum ist Spielen ein "Kulturgut" und warum ist es wichtig, dies so zu betonen?“

    Wie hoch ist denn geschätzt der Prozentsatz der Dir bekannten Haushalte, in denen kein Würfel-, Kartenspiel oder eine Spielesammlung vorliegt? ;)


    Was wir selbst treiben, mag ja gerne nicht normal sein.
    Aber Gesellschaftsspiele in irgendwelcher Form gehören wie selbstverständlich in fast jeden Haushalt - dorthin wo unsere Kultur entsteht.


    Vermutlich ist der Prozentsatz ähnlich wie der von Haushalten, die ein Fahrrad besitzen.
    Aber ist Fahrradfahren deshalb ein Kulturgut? :)

    Wie meinst du das mit dem Sprachgebrauch? Mir scheint "Malefiz" aus dem Mittelhochdeutschen (Missetat) zu kommen. Der Duden jedenfalls hat keinen Eintrag für Malefiz = "das Blockieren". Wir der Begriff in eurer Region so genutzt?


    WIKIPEDIA meint: Malefiz (von lat.: „Schlechte Tat“, „Missetat“, ursprünglich aus lat. maleficus: boshaft, übel handelnd, gottlos bzw. lat. maleficium: Frevel, Verbrechen, wörtlich: „schlechte Tat“)


    Ich glaube nicht, dass "Brettspielen" - so wie wir es betreiben - als Kulturgut anzusehen ist. Spielen ist einfach in der menschlichen Natur verankert; wir haben mit der momentanen "Spieleszene" nur das Rad neu erfunden. Was wir tun ist reine Freizeitbeschäftigung - wie nahezu alles Hobbies.


    Ich glaube aber durchaus, dass bestimmte Spiele Kultur sein können; das erste was mir einfällt ist die "Wiener Wirtshauskultur" (aussterbend), wo jeder Wirt Spielkarten für Tarock und Schnapsen bereitstellt. Eventuell könnte man da auch das Pokern in den Staaten dazuzählen, und das Würfeln aus dem alten Rom. Wenn ich ein Brettspiel einem Kulturgut zuordnen soll, tu ich mir allerdings sehr schwer, da nahezu alle Titel (von Ausnahmen abgesehen) im vorigen Jahrhundert publiziert wurden und man kann Monopoly durchaus als Klassiker bezeichnen, aber als Kulturgut wohl eher nicht. Ich denke, um ein Kulturgut zu werden, muss es die Gesellschaft großteils mittragen; also von weitaus mehr als nur einer Minderheit betrieben werden und das über einen längeren/langen Zeitraum.