Also Kulturgüter sehe ich vor allem Sachen wie Bücher, Filme, Musik etc. an. Eine Form, von Kreativschaffenden erzeugt, die eben für die kulturelle/kreative Außenwahrnehmung eines Landes sorgt. Bei Büchern spricht man z.B. ja vom "Land der Dichter und Denker". Deutsche Autoren haben also Maßgebliches für die deutsche Außenwahrnehmung getan. Da eine solches Wahrnehmung für ein Staat durchaus bedeutend ist, werden hier auch viele Fördergelder ausgeschüttet. Ohne diese wäre zum Beispiel kaum ein Theater gewinnbringend zu betreiben. Mittlerweile wird aber auch z.B. das Computerspiel gefördert, weil es eben modern ist (und dort natürlich auch Arbeitsplätze dranhängen).
Dagegen leidet das "altertümliche" Brettspiel immer noch unter einer sehr stiefmütterlichen Betrachtung. Förderung gibt es so gut wie keine und selbst einen Urheberschutz gibt es für die Autoren nicht. Bedenkt man nun, dass im Ausland der Begriff "German (style) board game" absolut geläufig ist und ja quasi neben dem Ameritrash die Hauptkategorie für Spiele ist, so darf man sich doch etwas über dieses Ignorieren wundern. Hier wird vermutlich Brettspiel noch viel zu oft mit Monopoly oder Risiko verbunden und nicht mit dem modernen Autorenspiel.
Eine aggressive Kampagne kann hier durchaus helfen, ein Bewusstsein für die internationale Bedeutung des deutschen Brettspiels zu schaffen. Dadurch könnte einerseits auf eine Förderung zu hoffen sein, die die Schaffung von weiteren Spielen erleichtert für die Autoren. Andererseits würden gewisse Änderungen in der Rechtslage/Rechtsprechung bezüglich der Urheberrechte für die Anerkennung sorgen, die ein Brettspielautor verdient. Es bestehen schließlich wenig Gründe ihn im Vergleich zu einem Autoren, Regisseur oder Computerspiel-Autoren als Kreativen 2. Klasse zu behandeln.