Beiträge von Sir Pech im Thema „Warum ist Spielen ein "Kulturgut" und warum ist es wichtig, dies so zu betonen?“

    Innovation entsteht da, wo Geld verdient werden kann (Rüstungsgüter, Produktionsmaschinen, ...) und nicht da wo gefördert wird (eigene Erfahrung).


    Womit wir beim Kulturpessimus angekommen sind. Diese Aussage teile ich nicht - denk doch einfach mal an Dein Engagement im Sportbereich Deiner Tochter, von dem Du hier schon gepostest hast. Alles Innovationsfrei, was da in der Zivilgesellschaft, sozialen Arbeit, museischen Bereichen geschieht?


    @Mixo Gute Idee für einen Thread. Mir geht es nur viel zu drunter und drüber, um strukturiert antworten und Antworten verfolgen zu können - mir fehlt der Baum, wie @Warbear in einem anderen thread bemerkte @Sankt Peter


    Der Begriff des kulturellen ist m.M.n. schwierig, da es keine eindeutige Definition gibt und damit der Begriff genauso handhabbar wie ein Pudding an der Wand. Mit Nebelkerzenbegriffen wie "Hochkukltur", "Kulturgut", "Organisationskultur" o.ä. versucht man dann aus dem Nebel hinauszufinden.


    Faktisch ist es eine Minderheitenposition, Brettspiele als Kulturgut im gängigen Verständnis zu betrachten. Da allerdings im elektronischen Spielbereich (als PC / Video bezeichnet) ein Kulturpreis vergeben wird und damit eine Anerkennung als kulturelle Leistung stattfindet, stellt sich doch die Frage, warum dies nicht auch für Brettspiele gelten sollte. Öffentliche Anerkennung verheißt Aufmerksamkeit, Legitimiation und Wertschätzung - daran sind sowohl Autoren/innen, Verlage, sonstige Menschen die mit Brettspielen in irgendeiner Form Geld verdienen (Illustratoren/innen, Journalisten/innen, Rezensenten/innen etc.) und sicherlich auch einige Spieler/innen interessiert. Dies ist zumindest meine Erklärung, warum es diesen auch mir wahrnehmbaren Hype gibt, Spiele als Kulturgut zu bezeichen.


    Persönlich finde ich Spiele mit Spielregeln und irgendeiner Form von Mechanik ein Kulturgut, weil es das kindliche dem Tier ähnliche Spielen als Einübung von Bewegungsabläufen und Verhaltensmustern unterscheidet und auf eine kognitiv höhere Ebene bringt. Dies halte ich Spiele anthropologisch für eine kulturelle Leistung. Welche Mechaniken sich daraus entwickeln - LCG, Workerplacement, Würfeln, etc. ist dann eine technische Frage für mich. Das alles rechtfertigt für mich aber keinen regelmäßigen Kulturpreis und auch keine Absenkung der Mwst.


    My 2 ¢