Beiträge von Spielphase im Thema „01.04.-06.04.2014“

    Hallo Sternenfahrer!


    Mir gefallen die Kunststoff-Häuser wirklich sehr. Sie sind vom Detailgrad her echt gut für ein Spiel von 1987. Da haben sich die Modellbauer viel Mühe mit gegeben. Besser als abstrakte Holzklötze sind sie auf jeden Fall und so überragend finde ich die Häuser bei der Holzinsel-Version auch nicht. Einzige Verzierung sind doch ein paar Kerben bei den Türmen...

    Hallo!

    Da ich in der letzten Woche keine Zeit zum Aufschreiben unserer Spiele hatte, lege ich diese einfach mit in den aktuellen Wochenthread.

    Letzten Freitag gab es zunächst einen Spieleabend zu zweit. Da fingen wir mit Invaders von White Goblin Games an. Als Alienspieler durfte ich das Böse verkörpern und startete furiose Angriffe gegen die schwächliche Menschheit. Dummerweise gelang es denen, auf einmal einen Gegenangriff zu starten, der mir meine Kreaturen nur so wegblies. Aber warte, wir haben schon neue Eier gelegt und bald gibt es ein Wiedersehen, Erdling!

    Als dann ging es zu Pagoda von Pegasus. Das Spiel war beim Hippodice aufgefallen und wurde dann von Pegasus unter die Fittiche genommen. Nettes abstraktes Bauspiel, bei dem kleine Pagoden mit farbigen Säulen entstehen. Einfache Regeln, ein sehr knappes Endergebnis. Komischerweise konnte ich mir bei den Sondereffekten nie richtig merken, ob sie vor dem Spielzug oder am Ende ausgeführt werden können. Liegt nicht an der vorbildlichen Anleitung, sondern am scheinbar leicht dementen Schreiberling. Ist auf meiner „Kauf ich mir irgendwann“-Liste gelandet.

    Als letztes habe ich dem Nupsi noch mal was neues beigebracht: Seasons von Libellud. Da Nupsi mir die zweite Erweiterung mitgebracht hatte von einer Online-Bestellung war es nur fair, daß ich ihm das Grundspiel zeigte. Der #?#+ hat auch noch gewonnen. Unverschämtes Glück. Aber ich konnte ihn zumindest anfixen, so daß den Erweiterungen dann wohl bald auch nichts im Weg stehen dürfte.

    Begonnen haben wir den folgenden Dienstag mit dem Spiel Tocapus von Unser Lieblingsspiel. Das Ding war ein Flohmarktkauf vor Urzeiten und sprach mich grafisch an, weil es den Abenteurer in mir weckt, der wie einst Indiana Jones, durch Tempelanlagen stolziert und Artefakte sucht. Ihr kennt „Unser Lieblingsspiel“ als Verlag nicht? Das ist die –Hausmarke- vom Discounter ALDI.
    Das Familienspiel entpuppte sich leider als ziemlich einfallslose Würfelorgie. Fünf offen ausliegende Karten zeigen Artefakte, zu denen wir laufen sollen. Erreicht man ein solches Ding, darf man einen seiner Kunststoff-Chips auf die Skala dieser Karte legen und zieht mit einem Siegpunktmarker entsprechend viele Punkte vor, wie auf dem abgedeckten Feld stehen. Ist die Karte voll, werden die Chips zurückgegeben und eine neue gezogen. Sonderfelder auf der Siegpunktleiste erlauben aber auch das frühere Austauschen. Das Würfelglück dominiert total, der Spielspaß hält sich stark in Grenzen.

    Danach gab es Among the Stars mit der aktuellen ersten Erweiterung The Ambassadors und dazu die konfrontative Version des Grundspiels.
    Bei Among the Stars haben wir Karten auf der Hand, wählen eine aus und geben den Rest an den Nachbarn. Wie bei 7 Wonders. Die gewählte Karte kann dann entweder in die eigene Auslage gelegt werden, wodurch die Raumstation nach und nach erweitert wird oder man tauscht sie gegen Geld bzw. einen Reaktor ein. Diese benötigt man dringend, da die teuren Karten meist neben Geld auch noch Energie brauchen, um ausgelegt werden zu können. Verschiedene Rassen sorgen für unterschiedliche Startvorteile oder Sonderfunktionen.
    Mit der konfrontativen Variante kommen noch Kampfkarten ins Spiel, die wie Ereigniskarten funktionieren. Im Wesentlichen vergleicht man damit die Karten einer Farbe in seiner Raumstation mit der eines Kontrahenten. Dann erhält man als Angreifer die Differenz an Siegpunkten, während der Gegner diese Menge verliert. Ideal natürlich, um einem schwachen Spieler noch direkt einen zweiten Schlag zuzufügen. Aber andererseits sind auch die vermeintlich besseren Spieler nicht in allen Farben gut aufgestellt. In der konfrontativen Variante spielt man etwas länger, weil in drei von vier Runden jeweils sieben Karten ausgespielt werden. Tendenziell werden dadurch auch die Raumstationen einiger Spieler größer.
    Bei der Erweiterung „The Ambassadors“ kommen noch Botschafter ins Spiel. Können angeworben werden, wenn sie nicht der eigenen Rasse angehören. Der Clou sind die Büros, die diese Personen virtuell beziehen, denn jeder hat fünf Stück in unterschiedlichen Farben. Diese dürfen teilweise ausgelegt werden, müssen manchmal aber auch zurück in die Schachtel. Für die Endwertungen kann das für Mehrheiten schon mal entscheidend werden. Das beste an der Erweiterung sind aber die neuen Raumstation-Karten und die zusätzliche Rasse. Die Botschafter selbst waren bei uns jetzt nicht der Überflieger und die konfrontative Variante wird mit Sicherheit nicht mehr gespielt.

    Mit Dig Mars kam ein Familienspiel aus Litauen auf den Tisch. Ein einfaches Sammelspiel, bei dem man mit seinem Bohrteam in der Erde buddelt, Schätze hebt und so 20 Siegpunkte sammelt. Oft schmarotzen dabei die Mitspieler. Schönes Material, der Tiefgang hält sich aber in Grenzen.


    Donnerstag hat meine Frau überraschenderweise (für mich) bis 22 Uhr arbeiten müssen. Da hab ich dann einen Freund angerufen, der spontan Zeit hatte. Glücklicherweise sagte mein Kleiner dann um 19:30 Uhr freiwillig „MÜDE“ und ich durfte ihn ins Bett bringen. Ist ja quasi wie eine dreimalige 12 beim Siedler-Spiel, wo man drei Städte am Rand hat.

    Wir haben dieses Mal mit dem für mich ganz neuen Whacky Roll angefangen. Das Spiel wurde über Startnext finanziert und ist dem Computerspiel PacMan nachempfunden. Als PacMan-Spieler habe ich dank guter Würfelergebnisse gewonnen, wobei der Geister-Spieler wahrscheinlich sowieso immer schlechtere Karten hat und sich von Beginn an auf eine Ecke konzentrieren muß, in die er alle seine Figuren schickt, bis der andere Spieler dann irgendwann mal dort auftaucht. Etwas befremdlich wirkte auf mich die Regelung, daß der Geisterspieler auch die PacMan-Punkte abstreichen muß, wenn er mit einer Figur dort rüber läuft. Das haben wir dann irgendwie auch ignoriert und so wurde es (glaub ich) auch schwieriger für mich, zum Sieg zu kommen.
    Das Spiel macht Spaß und der Flair des Computerspielchens kommt durchaus auch rüber. Bei der Rollen-Version kann man allerdings auch nur 50 Partien machen, bis die Spielpläne durch sind. Oder alternativ ein DIN A3 Blatt laminieren und einen wasserlöslichen Stift benutzen. Oder eine Glasplatte auf den Plan legen. Dann paßt nur nichts mehr in die Schachtel. Ach ja, ich hab auch das Magnet-Paket dazu bekommen. Damit kann man den Spielplan an den Kühlschrank heften und senkrecht spielen. Mit Würfelapp oder eben den normalen Würfeln. Braucht man jetzt nicht so unbedingt, die Erweiterung. Mit Whacky Wit hat der Verlag übrigens eine sehr schöne Holzvariante für 400 Euro im Angebot, welche spieltechnisch identisch ist.

    Als nächstes kam dann Barragoon zum Einsatz. Ein weiteres Erstlingswerk eines jungen Kleinstverlags. Das abstrakte Denkspiel kommt ohne Glückselemente aus. Ist ja wie Schach, hörte ich meine Frau schon sagen… Nein, obwohl es manchmal schon leichte Anleihen dazu hat.
    Jeder besitzt einige Figuren, die zwischen 2 und 4 Schritte machen dürfen. Einmal rechtwinklig abbiegen ist erlaubt. Endet die Bewegung auf einem neutralen Quader (von denen einige zu Beginn verteilt wurden), wird dieser geschlagen und neu plaziert. Man darf auch mit einer Spielfigur einen Bewegungspunkt weniger laufen, dann aber niemanden und nichts schlagen!
    Geschlagene Quader kommen wieder auf den Spielplan. Die Dinger haben sechs bedruckte Seiten, von denen ich mir eine aussuchen darf. Pfeile geben Richtungen vor, in denen man diese Quader ungehindert überspringen kann, ein X sperrt das Feld und läßt niemanden passieren.
    Schlägt man eine Spielfigur, ist diese ausgeschieden. Beide Spieler erhalten einen Quader, den sie zusätzlich aufs Brett bringen. Das Ganze macht man, bis einer keine Figuren mehr hat oder bewegungsunfähig ist. Bei guten Spielern kann das auch 2 Stunden dauern.
    Unsere Partie war deutlich schneller. Ich habe gleich von Beginn an Druck aufgebaut, zwei Figuren schlagen können und meinen Gegner nach und nach verdrängt, bis er schließlich bewegungsunfähig war. Warum man allerdings großartig ein anderes Symbol beim Quader als das X nehmen sollte, ist mir rätselhaft. Der Mehrwert ist da kaum gegeben und meinem eingeschlossenen Gegner hat das alles auch nichts genutzt. Wir fanden beide die Partie spannend und fordernd, wünschen uns aber irgendwie, daß die zusätzlichen Quader schneller ins Spiel kommen. Denn nur beim Schlagen einer Spielfigur kommt im Endeffekt ja ein neuer Spielstein dazu (eine Figur weg, dafür 2 Quader neu rein).

    Dann kam Cathedral von Mattel auf den Tisch. Ein schönes Legespiel mit genial hübschen Häusern aus Kunststoff. Abwechselnd legt man Häuser in ein Raster mit unterschiedlichen Grundrissen und versucht, am Ende weniger übrig zu haben als der Gegenspieler. Bereiche können abgetrennt werden und gelten dann bautechnisch nur noch für den Besitzer. Schnell gespielt, schön anzusehen, aber eine riesige Schachtel. Bleibt in meinem Besitz. Erwähnte ich schon die tollen Plastik-Gebäude?

    Der zweite Branchenriese aus Amerika war nun im Einsatz. Es ging an Belagerung von MB. Ein Spiel von 1972 mit bemalten Gummi-Kunststoff-Figuren. Mein Spiel hatte ich leider einem Paar mit Kindern ausgeliehen. Zwar kam alles zurück, aber die Waffen waren teilweise von den Figuren abgebrochen. Schniff.
    Das Spiel selbst war simpel. Ein Spieler hat vier Reiter, die sich wie Pferde im Schach bewegen. Der andere hat fünf Verteidiger und eine 4x4 Burg, in der diese Figuren zu Beginn stehen. Der Kommandeur bleibt immer in der Burg, die anderen bewegen sich frei. Gezogen werden die Soldaten ein Feld waagerecht, senkrecht oder diagonal. Wenn sie schlagen wollen, geht das nur durch einen diagonalen Zug auf ein besetztes Feld. Der Kommandeur bewegt sich nur diagonal, dafür aber bis zu drei Felder weit. Auf einem bestimmten Wappenfeld kann er auch waagerecht um ein Feld bewegt werden, damit er dem starren Bewegungsraster entkommen kann.
    Schach-Light kann man sagen. Nette Figuren für das Alter des Spiels, aber spielerisch trocken wie der Sahara-Staub, der sich gerade in der Luft über uns befindet. Unser schwächstes Spiel am Abend.

    Als letztes wurde dann noch Invaders von White Goblin Games ausprobiert. Meine zweite Partie, dieses Mal als Erdverteidiger. Großartig haben sich meine Helden in die feindlichen Angreifer geworfen und wurden einer nach dem anderen dezimiert. Ich konnte die Spezial-Strategien meines Mitspielers eindämmen, aber seine schiere Masse hat uns überrollt. Dazu kamen dann noch die Reduzierungen der Standard-Kampfstärke in Eurasien von 5 auf 2. Ein schwerer Schlag für Merkel und Putins Infantrie-Truppen.
    Gefällt mir als SciFi-Spiel außerordentlich gut. Ist gemein, unfair und kartengesteuert. Glück an allen Fronten, aber hey: Das weiß ich vorher und das Leben im All mit häßlichen Gegnern ist kein Zuckerschlecken. Das weiß jeder, der Tripods schon mal in Aktion gesehen hat, Sigourney Weaver bemitleiden durfte und gerade keine Agenten K und J in seinen Reihen sieht.

    In diesem Sinne,


    wehrt euch erfolgreich gegen die Mitspieler.