Beiträge von Fluxx im Thema „Spielenswerte Spiele mit Quälfaktor?“

    Besonders selbstquälerisch ist nach Mitspielererfahrung auch Agricola zu zweit mit Moorbauern- und 4 Jahreszeiten-Erweiterung.

    Als angesprochener Mitspieler muss ich da einhaken. Ich habe einmal Agricola + Moorbauern + 4-Jahreszeiten gespielt und fand es extrem anstrengend, da ich unheimlich viel auf einmal bedenken musste. Es hat Spaß gemacht, aber danach war ich geistig etwas ausgelaugt.
    Das ist aber wohl nicht das, was der OP unter 'Quälfaktor' versteht.

    Ich habe die Ernährung bei Agricola nie als quälend empfunden. Klar es ist manchmal lästig, wenn man so viele Sachen machen möchte und das nicht kann, weil man die Aktionen braucht um die Ernährung zu sichern. Aber es ist machbar. Es passiert mir nie, dass ich mich nicht ernähren kann und ich habe trotzdem immer noch genug Aktionen über, um mich irgendwo anders weiterzuentwickeln (Haus ausbauen, Anschaffunge/Ausbildungen ausspielen, Äcker/Weiden anlegen,...).
    Meine - zugegebenermaßen begrenzten - Erfahrungen mit Im Jahr des Drachen sind da ganz anders. Da hatte ch immer den Eindruck, dass ich zwar alle Katastrophen abwenden kann, aber nur wenn ich 90%-100% meiner Aktionen darauf verwende und dann komme ich dabei meinem Spielziel Siegpunkte zu generieren kaum näher. Also findet man sich irgendwann damit ab und überlegt nicht mehr, wie man alle Katastrophen abwendet, sondern überlegt, welche man abwenden muss und welche man ruhig geschehen lassen kann (bzw. geschehen lassen muss). Das gibt ein ganz anderes Spielgefühl. Ich habe zu Im Jahr des Drachen eine Art Hassliebe entwickelt - einberseits bewundere ich das Design und finde auch, dass das Spiel einen hohen Aufforderungscharakter hates noch mal zu spielen und mal eine andere Strategie auszutesten - andererseits ist das Spielgefühl immer etwas quälend und wenn jemand das Spiel vorschlägt, gucke ich erstmal herum was es denn noch für Spiele im Angebot gibt.
    Es kann natürlich daran liegen, dass ich aus dem Grund IJdD selten gespielt habe und deswegen einfach nicht gut genug in dem Spiel bin. Wenn ich mal einem guten Spieler zuschauen würde, würde ich wahrscheinlich staunen, was alles möglich ist.

    Ich denke das ist oft so, dass dieser 'Quälaktor' mit der Erfahrung abnimmt. Wenn ich heute Galaxy Trucker ohne Erweiterung spiele, dann kommt auch über 90% meines Schiffes an und ich ärgere mich höchstens, wenn ich zu wenig Frachtcontainer eingebaut habe oder wenn mir 1 Besatzungsmitglied für die verlassene Station fehlt. Das war in den Anfangstagen ganz anders, da flog einem bei jdem Flug das Schiff um die Ohren und man war froh überhaupt anzukommen.
    Von daher sollte man wohl unterscheiden zwischen Spielen, die man in den ersten Partien als 'quälend' empfunden hat und Spielen, die auch für Veteranen noch einen 'Quälfaktor' ausmachen.

    Wobei so ein Quälfaktor ja nicht immer schlecht sein muss. Manchmal macht das auch den Reiz eines Spiels aus. Genau so wie man manchmal interessierter ist an Spielen, die man noch nicht gewonnen hat als an Spielen, die man regelmäßig gewinnt. Man sucht einfach die Herausforderung auch mit diesen Wiedrigen quälenden' Aspekten umzugehen.