Beiträge von Thygra im Thema „Clevere Kartenspiele...“

    Skat/Doppelkopf haben viele Deutsche schon einmal gespielt, du kannst also aus dem Stand mal eben eine Partie spielen ohne Regeln erklären zu müssen oder fragende Blicke


    Für Skat stimmt das, für Doppelkopf leider nicht. Bei Doppelkopf braucht man nach meiner Erfahrung erst mal mindestens 15-20 Minuten, bis man sich auf die Regeln geeinigt hat, weil es hunderte von unterschiedlichen Versionen gibt. Das fängt schon mit der Frage an, ob man mit 9ern spielt oder nicht. Und es hört noch lange nicht bei der Frage auf, ob man mit oder ohne Schweine spielt. Auch für die Punktwertung gibt es zahlreiche unterschiedliche Ansätze.


    Konnten wir mit unseren Argumenten dich denn zumindest nachvollziehen lassen, warum man die Spielen (jedenfalls DoKo ;-)) als clever bezeichnen kann?


    Ja, auf jeden Fall. Das beim Doppelkopf das Finden der Partners den Pfiff ausmacht, kann ich nachvollziehen. Und beim Skat eben die beiden Zufallskarten und das "1 gegen 2" Prinzip. Wobei ich für "1 gegen 2" auch wieder an L'Hombre denken muss, was ich vor ca. 20 Jahren oft gespielt habe und was wir viel besser als Skat fanden. Ich sollte die Regeln dazu mal wieder rauskramen ...

    Sehr interessant, wie unterschiedliche Warbear und AngryDwarf Skat und Doppelkopf bewerten.


    Ich kenne übrigens beide Spiele äußerst gut. Meine Frage oben war dennoch ernst gemeint, weil ich seit vielen Jahren keinen Anreiz mehr verspürt habe, beide zu spielen.

    Wer trivialste Entscheidungen als taktische Finessen sieht, für den ist 5 Gurken bestimmt ein Highlight.
    Der Rest fragt sich: "Wo ist das Spiel?"


    Atti, der es einfach nicht schnallt.


    1) Niemand hat hier von taktischen Finessen gesprochen. Ich habe lediglich erklärt, dass deine Aussage falsch ist, man würde immer die höchste Karte spielen. Und ich habe erklärt, dass es nicht wenige Menschen gibt, denen das Spiel Spaß macht.


    2) Es wurde oben bereits erklärt, weshalb man nicht immer die höchste Karte spielt:

    Bsp: Du hast Karten mit dem Wert 3, 5, 9, 12 und 15. Der Spieler vor einem spielt eine 7. Wenn du jetzt die 15 spielst, bist du sie zwar los, aber angenommen in der nächsten Runde musst du auf eine 13 legen, dann kannst du nur die 3 wählen. Hättest du vorher also die 9 oder 12 gespielt, wäre dein Blatt besser.


    Noch besser wäre aus meiner Sicht das Beispiel, dass eine 6 ausliegt und ich folgende Karten habe: 2, 3, 5, 7, 9, 12, 14. Hier ist die Entscheidung, welche Karte ich spiele, alles andere als trivial.
    - Spiele ich die 14, riskiere ich, damit das Ausspiel nicht zu bekommen. Das Ausspiel zu haben, ist aber gut. Deshalb sollte ich die 14 lieber einsetzen, wenn ich hinten sitze und den Stich machen kann.
    - Spiele ich die 7, riskiere ich, bis zum Schluss die 9 nicht loszuwerden und ärgere mich am Ende, die 7 nicht mehr zu haben.
    - Spiele ich die 9, ärgere ich mich vielleicht, wenn ich sie auch in einem der nächsten Stiche losgeworden wäre und nun am Ende auf der 7 hängen bleibe statt auf der 5.


    Taktische Finessen liegen hier sicher nicht vor. Aber darum ging es auch nicht. Es ging nur darum, dass Attilas Aussage falsch war, man würde immer die höchste Karte spielen, wenn man kann. Wenn man das denkt, hat man nicht verstanden, dass es mehr zu entscheiden gibt.

    Klarstellung: Nur weil man das Spiel nicht mag, behaupte ich nicht, man hätte es nicht verstanden. Ich behaupte das nur explizit für Attila, weil aus dessen Beitrag klar hervorging, dass er die möglichen taktischen Entscheidungen nicht verstanden hat. Es ist nämlich falsch, dass man immer seine höchste Karte spielt. Wer das denkt, kann es nicht verstanden haben.


    Natürlich steht es trotzdem jedem zu, das Spiel nicht zu mögen oder belanglos zu finden. Das ist ja klar. Aber wenn jemand falsche Argumente bringt, sollte man darauf hinweisen dürfen.

    Mir erschliesst sich allerdings nicht der Reiz in einem Spiel, bei dem man einfach immer seine höchste Karte spielt (oder seine Niedrigste, wenn man die höchste nicht spielen darf). Alles andere mach überhaupt keinen sinn - wieso sollte ich die zweihöchste Karte spielen?


    Dann hast du das Spiel offenbar nicht kapiert. Und das solltest du bitte nicht dem Spiel anlasten. 5 Gurken macht nicht wenigen Menschen Spaß. Menschen, die das Spiel vermutlich verstanden haben.