Natürlich sammeln sich im Laufe der Zeit mehrere Konsolen an, der Normalbürger hat aber sicher nichts dagegen, wenn er seine alten Spiele auch auf dem Nachfolger spielen kann. Nintendo hat das lange so beim Gameboy gemacht, auch um die Spielebasis hoch zu halten. Und bei ausgesprochenen Freaks ist da auch der Sammeleffekt an sich ein Grund, das heißt aber nicht das man was dagegen hat, wenn man die alten Spiele auf einer neuen Konsole spielen kann, und sich den Kabelsalat spart. Emulatoren boomen auch nicht umsonst,und es gibt auch nicht umsonst Images für den Rasperry Pi die solche Gesamtsysteme zur Verfügung stellen.
Eine Konsole ist nun mal kein Brettspiel, der Markt bei Brettspielen ist auch viel vielfältiger, ich hätte aber auch nichts dagegen, wenn es ein Baukastensystem für Brettspiele gäbe. Gerade im Bereich abstrakter Spiele könnte ein solches System gut funktionieren. Nestor Games macht sowas teilweise.
Früher gab es noch gute Gründe, auch hier manchmal vorgeschoben, das man nicht abwärtskompatibel war. Unterschiedliche Module usw... Heute sollte man auf einem Stand sein, wo das kein Problem mehr darstellt.
Nicht bis in die Ewigkeit spielen, aber wenigstens noch auf der nächsten Generation. Das sollte alle mal drin sein.
Früher war Konsolenhardware nicht subventioniert, und es gab ganz sicher eine Zeit wo mehr Geld mit der eigentlichen Hardware gemacht wurde, als mit der Software. Auch weil es bei weitem noch nicht soviele Spiele gab. Heute verdient man quasi nur noch mit Software Geld.
Bei der Enteignung geht es um die Software, nicht um die Hardware. Bestes Beispiel ist hier Steam, das trotz anders lautender Urteile sich immer noch so verhält, als wäre alles Bestens.
Ich kaufe mir keine neue Konsole, und trotzdem ist das Verhalten der anderen Käufer langfristig ein Problem für alle. Man kann das heute schon gut erkennen, aber es wird von der Mehrheit schlicht ignoriert.
Viele neue Features dienen eindeutig mehr dem Hersteller als dem Kunden. Und wenn Du Apple ansprichst, dort kann man immerhin noch die Apps lokal speichern und sie meist auch später noch benutzen. Sofern sie nicht schon wie viele Software und PC Titel von einem Server abhängen der nicht frei verfügbar ist, und der irgendwann im Orkus verschwindet. Informier dich doch mal bei einem der neu eingerichteten Lehrstühle die sich mit dem Videospiel als Kulturgut beschäfftigen, die werden dir unter anderem solche Probleme benennen, wenn es um die Langfristigkeit geht. VIele Spiele von heute wird man in 10 Jahren nicht mehr spielen können, und die Serversoftware dazu wird oft unauffindbar bleiben. Nicht zu sprechen von 20 Jahren oder mehr.
Kann einem natürlich egal sein, es gibt wahrlich schlimmeres, aber in letzter Konsequenz führen solche Konzepte die sich etablieren auch zu Problemen in anderen Bereichen.
Die Regionalcodes bei DVDs, und das noch schlimmere System der Gängelung bei BluRays fand ich noch nie gut, bei DVDs konnt man die Sache noch deutlich leichter umgehen als heute bei BluRays. Auch hier fände ich es gut, wenn ich als Kunde selbst entscheiden kann was ich kaufe, und wie ich es nutze. Aus meiner Sicht verstößt solche Gängelung sowieso gegen geltendes Recht. Bei Software und dem Weiterverkauf wurde das ja mittlerweile endlich festgestellt.