Beiträge von Gead im Thema „Finden gute Spiele ihren Weg?“

    Zitat

    Original von Sir Pech


    Was ist denn das für eine Frage? Heroes of Asfa gab es meines Wissens nur in einer kleinen Auflage damals in den 90ern, die crowedfunding Spiele wie Steam Noir Revolution jetzt ebenfalls in überschaubarer Stückzahl. Ist der Weg, das Ziel - sprich Hauptsache irgendwie ein bischen Öffentlichkeit?
    Oder ist das Ziel, eine große Öffentlichkeit sprich Auflage: Dann kann 18OE (Orient Express) mit 240 Unterstützern kein gutes Spiel sein.
    "Are you a Werewolf" war im Grunde unbekannt, die Kopie "Die Werwölfe von Düsterwald" Spiel des Jahres. War das Spiel vorher nicht gut oder welchen Weg ist es denn da in Deinen Kategorien gegangen?


    Edit: Danke fürs Zitieren, erst dadurch ist mir aufgefallen, dass ich vielleicht auf dem Holzweg „bin“ bin. ;)


    Was das für eine Frage ist? Gute Frage – oder eben nicht. Dafür ist eine Diskussion ja da, um genau das herauszufinden. Nach deiner Argumentation finden bspw. alle guten Spiele ihren Weg (zu dir). Das ist allerdings ein sehr absoluter Anspruch, der sich nicht weiter kommentieren lässt. Ich kenne deine Kriterien für gute Spiele nicht (muss ich auch nicht). Darum: So sei es.


    Öffentlichkeit (zu schaffen) ist eine große Motivation. Ich würde sogar so weit gehen, und sagen, das ist die wichtigste Motivation, die vorausgeht, um Spiele überhaupt zu entwickeln. Ob Einzelstück oder Millionenauflage „spielt“ dabei erst mal keine Rolle. Für ein Solitärspiel mag es noch ausreichend sein, es allein im Kellerverließ zu spielen; bereits das Spiel zu Zweit ist ein Ausbruch in die Öffentlichkeit. Für ein lebendiges Spiel gibt es theoretisch kein Ziel (in Form einer bestimmten Auflage). Dagegen ist oftmals bei 500 Stück schon Schluss. Mit „lebendig“ meine ich: jedes Spiel, das gespielt und nachgefragt wird, hat das Potenzial für weitere Auflagen. Und es mag etwas daran sein, dass Spiele, die mit der Zeit viele „Fans“ gefunden haben, so erst im Laufe der Zeit zu guten Spielen für viele werden.

    Zitat

    Original von Elektro
    "Gute Spiele finden Ihren Weg, nur welchen?" Theoretisch vorstellbar ist jeder Weg den du aufgezeigt hast. Und die Realität hat dies sicher auch bereits unter Beweis gestellt.


    Ja, die Beweise sind sicher zahlreich (und die Straßen nach Essen werden bald voll „davon“ sein). Wäre dem nicht so, hätten wir die Vielfalt ja auch nicht. Daran lassen sich viele Fragen anschließen:


    • Vergrößert sich die Vielfalt bei gleichbleibender Qualität (aufgrund der zusätzlichen Vertriebswege)?
    • Oder werden Spiele eher beliebiger, weil es eben mehr Möglichkeiten zur Veröffentlichung gibt?
    • Verändert die eingeschlagene Richtung das Spiel nachhaltig zum Besseren (z. B. verlagsintern oder öffentlich durch die „Crowd“)?
    • Gibt es Spiele, die auf mehreren Wegen veröffentlicht wurden (Fragor Games sind dafür ein prominentes Beispiel)?
    • Und gibt es Autoren, die in allen vier Richtungen bereits erfolgreich veröffentlicht haben (der hier genannte Uwe Rosenberg hat m. W. noch kein Spiel per Crowdfunding finanziert; Stefan Feld noch keines im Eigenverlag)?

    Obwohl ich in dieser Frage (oder besser gesagt in der Antwort darauf) vorbelastet bin, möchte ich diese trotzdem gerne stellen. Was nun gute Spiele sind, ist dabei sicherlich interessant und darf gerne diskutiert werden. Allerdings dürfte dazu jeder andere Kriterien haben, nach denen er das für sich entscheidet; oder, nach denen für andere „entschieden“ wird, bspw. bei Rezensionen oder Nominierungen für die einschlägigen Spielepreise.


    Darum fokussiere ich die Frage zunächst auf das Finden des Wegs. Möglicherweise sind Spiele dann besser oder schlechter geeignet (oder werden auf dem für sie passenden Weg erst zu guten Spielen). Vier Richtungen bzw. Möglichkeiten der Veröffentlichung stelle ich mal zur Auswahl und Diskussion:


    1. Veröffentlichung als Prototyp (bzw. Print & Play). Für einen eher kleinen Personenkreis und meist zu Testzwecken; die Bereitstellung als kostenloses Print & Play kann diesen vergrößern.


    2. Veröffentlichung im Eigenverlag. Oftmals wird dieser eigens dafür gegründet (wie bspw. Feuerland für Terra Mystica); vielleicht weil kein anderer Verlag dafür gefunden wurde oder geeignet erscheint.


    3. Veröffentlichung bei einem etablierten Verlag. Kein direkter Einfluss für die meisten Autoren (die diese Richtung trotzdem favorisieren); für viele Spieler ist diese zumindest ein Maßstab für „gute“ Spiele.


    4. Veröffentlichung per Crowdfunding. Diese gleicht einer Generalprobe, die eigentliche „Aufführung“ kann noch abgesagt werden – vom Autor selbst wie auch von den Spielern.


    Die naheliegende Antwort auf die eingangs gestellte Frage könnte lauten: Gute Spiele finden ihren Weg. Aber welchen?