Beiträge von Sternenfahrer im Thema „Was ist das Befriedigende am Spielehobby“

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    Original von Mixo
    So, jetzt habe ich es zwei Tage in meinem Herzen bewegt, ob ich zu der Frage "Sammler oder nicht" noch etwas tippen soll oder nicht. Nach langem Zaudern habe ich mich dafür entschieden, doch noch einmal etwas dazu zu tippen, insbes. weil ich deinen Ansatz "zu diskutieren" seltsam finde.


    Ich weiß das zu schätzen. Ich diskutiere gern, und auch gern kontrovers.

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    Original von Mixo
    Ich kann dir auch sagen warum:
    1. Du definierst dich selbst nach "gängiger" Definition nicht als Sammler - OK für dich, mein Problem ist, dass du diese "gängige" Definition nie beschreibst, anderen aber vorwirfst, dass sie sich ungenau ausdrücken und den Begriff "jenseits seiner Bedeutung" gebrauchen. (Nebenbei - in dem Puppenbeispiel von mir ging es um meine Großtante, nicht meine OMA)


    Entschuldige bitte, das war mein Fehler mit Deiner Großtante. Leider habe ich viel nebenher in der U-Bahn oder an ähnlichen Orten getippert, und obwohl es ganz gut geht mit dem Mobiltelefon fehlt doch ein bißchen die Übersicht im Vergleich zum großen Bildschirm, so kam es wohl dazu, daß ich das verwechselte.
    Etwas verwundert bin ich schon, daß Du meine Definition nicht in meinen Ausführungen gefunden hast.
    Kurz gesagt, für mich "benutzt" ein Sammler seine Sammelstücke nicht". Ich tue das schon.
    Ich kann aber auch sagen, daß das inzwischen meine Definition ist. Tatsächlich war ich anfangs der Ansicht, das systematisch/unsystematisch ausreicht, aber Du hast nachgewiesen, daß das nicht so ist. Wie weiter oben geschrieben, hat mir das schon geholfen, meine Definition des Begriffs weiter zu schärfen.

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    Original von Mixo
    2. Ganz ehrlich wenn jemand 700 DVDs oder Puppen oder Taschenmesser oder Puzzle oder was auch immer besitzt und mir diese Person erklärt, er sein kein Sammler, weil er die Dinge auch gebraucht und nicht auf komplette Sammlungen aus ist, dann werde ich erst einmal nicken, sagen "ja, ja" und mir denken "klar ist der ein Sammler", ich würde das nur nicht diskutieren, weil es dazu zu unwichtig ist. Ich wage also zu bezweifeln, dass nicht-spielenden Menschen, denen du erklärst, dass du kein Sammler bist, das auch wirklich so glauben oder verstehen (wollen).


    Hier wird's hypthetisch... An schlechten Tagen würde ich Dir zustimmen, an guten Tagen sehe ich die Menschen klüger! :)
    Für mich ganz wichtig - was andere Menschen denken/sagen wird erst dann relevant, wenn es die überwiegende Mehrheit ist. Ich würde sogar sagen, im privaten Bereich ist sowieso nur die Meinung einiger weniger Menschen wichtig, aber das führt zu weit.
    Beispiel, in Norddeutschland heißt "moin" soviel wie "gut". Die sagen "moin Tach!" wenn sie "Guten Tag" sagen wollen, oder abgekürzt, "moin". In Süddeutschland versteht man das als verkürzte Form von "Morgen", oder "Guten Morgen". Das ist die Hälfte des Tages kein Problem, aber Abends schon... :)
    Was ich sagen will - wenn nur ICH ALLEIN den Sammler so definiere, wie ich, dann habe ICH ein Problem. Wenn ALLE ANDEREN den Sammler so definieren wie ich, und nur der Typ aus Deinem Beispiel oben sagt zu mir halt Sammler, obwohl es NIEMAND SONST sagt, dann hat ER ein Problem. Kein großes, aber nicht ich muß mir dann überlegen, ob ich nicht vielleicht doch ein Sammler bin, sondern er/sie, ob sie das Wort im Wortsinn benutzt, oder eben anders. Sprachpolizeilich belangt wird sicher niemand von uns! 
    Soweit sind wir uns sicher einig.
    Jetzt ist halt die Frage, wie sieht's der überwiegende Teil der Gemeinschaft? :) Davon abgesehen, daß dem überwiegenden Teil der Menschheit Nuancen Schnuppe sind, kommen wir jetzt zur Wikipedia.

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    Original von Mixo
    (...)
    Im folgenden ist das Fettgedruckte aus Wikipedia kopiert:
    Kritische Aspekte - Jagen und Sammeln
    Überlebensnotwendige Urinstinkte des Menschen aus der Zeit der Jäger und Sammler treten heute oft kritisch in Erscheinung und führen zum „Jagen“ nach noch fehlenden Einzelstücken in der Sammlung und zum Sammeln als Ausdruck des Besitzes

    Hast du schon einmal Einzelstücke gejagt? Ich schon, ich wollte bestimmte Spiele unbedingt haben und habe die bspw. bei Ebay und BGG auf "verfolgen" gesetzt.


    Das hatten wir schon ganz am Anfang. Für mich entscheidend: WARUM jage ich das „Einzelstück“? WEIL es ein Einzelstück ist? Wie schon oft gesagt, geht’s hier um den Besitz? Die Vervollständigung der Sammlung? Muß eine Lücke geschlossen werden? Ist es selten, und nur deswegen besitzenswert? Ein Brettspielsammler würde z.B. versuchen ein DIE MACHER in der HiG-Ausgabe zu „erjagen“, weil es selten ist / berühmt ist. Ich besitze DIE MACHER, weil es ein gutes Spiel ist.
    Also: JA, das ist auch meiner Meinung nach typisch für Sammler, aber NEIN, ich erkenne mich darin nicht wieder.

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    Original von Mixo
    Dominanztrieb
    Im Besitzen-Wollen von Sammlerstücken drückt sich eine Machtdemonstration und das Beherrschen-Wollen aus.

    Psychologisch vielleicht ein bisschen dicke und zu freudianisch für meinen Geschmack, ABER ich kann für mich sagen, dass ich manchmal schon stolz war, wenn andere Spieler sagten "Boah sind das viele Spiele" oder "Mann, du hast Star Wars - Queen's Gambit".


    Kurz: JA, ich finde das auch typisch für Sammler. NEIN, ich erkenne mich eher nicht darin, und warum nicht? Weil meine Sammlung im Vergleich zu echten Sammlern keine „Meisterstücke“ enthält. Ich habe weder die CE von DER RINKGRIEG, noch SW:Q’sG. Die CE von DER RINGKRIEG war mir das Geld nicht wert, und obwohl ich STAR WARS Fan bin, fand ich nach der Spielbeschreibung, daß sich die Anschaffung von SW:Q’sG für mich nicht lohnt. Ich erwarte mir da kein herausragendes Spiel.
    Gerade im Vergleich mit „echten“ Sammlern stinkt meine Ludothek ganz schön ab, da bin ich ein ganz kleines Licht.

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    Original von Mixo
    Ausweichverhalten
    Menschen, die von ihrem Alltag überfordert sind, flüchten oft ins Sammeln, weil sie sich dort, auf einem eingeschränkten und überschaubaren Betätigungsfeld, bewähren können. Auch die Angst vor sozialen Kontakten kann zu einem Rückzug und zu einer bevorzugten Beschäftigung mit Gegenständen führen.

    Auch recht mächtig, aber ist das, was ich hier gerade mache (eine elend lange Antwort in einem Spieleforum tippen) nicht gerade auch ein bisschen Ausweichverhalten?


    ?!? Jetzt WILLST Du aber mit Gewalt der Definition entsprechen!  Du tippst ja im Austausch mit anderen Menschen. Und SPIELEN gehört zweifellos zu den sozialsten Beschäftigungen des Menschen überhaupt, womöglich nur noch von der Paarung übertroffen (okay, bitte mich da nicht zitieren). ;) Jedenfalls, ohne uns in der Diskussion zu verlieren, lassen wir’s dabei bewenden, daß ich Sammler so nicht sehe.
    Die nächsten „Kompensation…“ lasse ich auch alle mal weg.
    (…)

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    Original von Mixo
    Bewältigung unbewusster Ängste
    (…)

    Das trifft sicher nicht zu, ist aber _vielleicht_ genau die (negative) Interpretation von Sammlern, die du als "gängig" bezeichnest?


    In einem Wort: Nein. 
    Im Gegenteil, mir sind diese Teile der Definition viel ZU negativ. Ich habe überhaupt kein schlechtes Bild von Sammlern. Einige meiner besten Freunde sind Sammler. Mein Bruder sammelt z.B. Eier – aus Stein, aus Plastik, aus Gummi, kleine, große – der hat schon eine richtige Sammlung. Zusammen mit seiner Freundin sammelt er Bücher, so Ende 19. Jahrhundert. Eben nicht zum Lesen, sondern nur, weil sie sie schön finden. Inhalt, Titel, Autor – alles egal. Ich glaube auch nicht, daß viele Menschen was gegen „normale“ Sammler haben. Für Menschen, die „unnormal“ sammeln, hat sich der Begriff „Messie“ durchgesetzt, wage ich zu behaupten.
    Nochmal: Nur, weil ich mich selbst nicht als Sammler sehe, heißt das überhaupt nicht, dass ich was gegen Sammler hätte (oder dagegen, einer zu sein). Die Definition trifft mich einfach nicht. Ich bin auch kein Hut. Oder keine Frau. Und habe weder was gegen Hüte (habe selbst einen und trage ihn auch), noch etwas gegen Frauen! 
    Da fällt mir ein, ich habe übrigens auch um die 50 Oberhemden, da ich beruflich i.d.R. Anzug trage. Ich sammle auch keine Hemden. Ich wollte nur zu der Zeit, als ich viel beruflich auf Reisen war, genügend Hemden haben, daß ich nicht jede Woche zur Reinigung muß (gut, so muß ich nur alle vier Wochen…). Da könnte ich zugegeben auch einige wegwerfen. Aber die sind noch voll in Ordnung (weil selten getragen).

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    Original von Mixo
    Positive Aspekte
    Entspannung / Sammeln kann als entspannende Tätigkeit der Hektik und dem Stress entgegenwirken.
    Freizeitbeschäftigung / In Gesellschaften, in denen die Menschen mehr Freizeit haben, dient das Sammeln bestimmter Objekte dem Zeitvertreib und verhindert Langeweile und Untätigsein.

    Volle Zustimmung für mich - wie ist es bei dir?


    Ganz im Ernst: Taugt das denn jetzt als Beschreibung des Begriffes „Sammler“? Trifft das nicht auf alle Hobbies zu? Du könntest da auch „schwimmen gehen“ einsetzen: Kann Hektik und Streß entgegenwirken, verhindert Langeweile. Oder „Brettspiele spielen“!  Also, klar, Sammler empfinden ihre Leidenschaft als angenehme Abwechslung vom beruflich Streß, aber ist das ein Kriterium dafür, ob ich Sammler bin?
    Der Prozeß der Spieleauswahl und des Einkaufs an sich (bzw. der Bestellung im Internet) ist für mich sicher auch Ablenkung oder Freizeitbeschäftigung, ja.
    Unter dem Vorbehalt, daß das meiner Meinung nach gar nicht für Sammler abzugrenzen ist, und weil Wochenende ist, gebe ich Dir den Punkt!  2:1

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    Original von Mixo
    Weiterbildung
    Sammeln dient der persönlichen Weiterbildung in der Freizeit, da sich Sammler in der Regel mit Aspekten ihrer Sammelobjekte auseinandersetzen, beispielsweise historischen, kunsthistorischen, geographischen und technischen.

    Stimmt völlig - über Spielen habe ich viel gelernt - letztlich schulde ich dem Spielen sogar meinen Beruf!


    Lieber Mixo. An dieser Stelle Feedback von mir, bitte mir auch nicht übel nehmen. Wir unterhalten uns hier über sehr feine Nuancen, da muß man genau sein. Wenn man darauf keinen Bock hat, dann halt nicht. Aber: JA, klar stimmt das für’s SPIELEN. Aber hast Du viel gelernt, um Dir ein Spiel zu SAMMELN? Reicht es, daß Du Dir ein Spiel KAUFST, um dann darüber zu lesen, in welcher Periode das spielt, oder welches z.B. historische Ereignis es aufgreift?
    Falls JA, falls Dir schon die Beschäftigung mit der OVP-Schachtel Weiterbildung beschert, dann bist Du ein Sammler.
    Falls NEIN, falls Du dafür das Spiel auch noch spielen mußt, dann eher nicht, würde ich sagen.


    Ich sage Dir nochwas: Streng genommen ist hier ja nicht gemeint, daß Du Dich z.B. mit Napoleonischen Kriegen beschäftigst, weil Du NAPOLEON VS EUROPE spielst.
    Ich verstehe Wikipedia hier so, daß sich jemand, der Spiele sammelt, mit den Aspekten der Spiele selbst beschäftigt. Seit wann gibt es Spielkarten? Wie sah das historische Schach aus? Aus welchem indischen Protospiel hat sich unser MENSCH ÄRGER DICH NICHT entwickelt? Ist MONOPOLY jetzt von einem arbeitslosen Amerikaner, oder von einer reichen Engländerin erfunden worden? Wie kann ich die englische Version von Spiel X von der deutschen Version unterscheiden, wenn es noch OVP ist? Warum reißen die Counter bei manchen Stanzbögen an den Ecken ein, bei anderen nicht? Welchen Kunststoff benutzt Panda in China, mit welcher Schreinerei arbeitet Ludofact für die Holzteile zusammen? Was ist der Unterschied der ersten Auflage von AGRICOLA zur zweiten, und welche sollte man sammeln (beide natürlich!)? Wie heißt RISIKO in Rußland?
    Mit solchen Fragen beschäftigt sich der Sammler von Spielen.


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    Original von Mixo
    Kontakt zu anderen MenschenIn Gesellschaften, in denen viele Menschen gegen eine Vereinsamung ankämpfen müssen, ermöglicht der Austausch mit gleichgesinnten Sammlern Kontakt und Kommunikation.
    Wenn Spieler sich treffen und nicht spielen, dann haben sie meistens welches Thema?


    Wieder meine Frage: Triffst Du Dich mit anderen Sammlern, um Spiele zu tauschen, um über den Spielemarkt zu philosophieren, um sich über Preisentwicklungen vergriffener Exemplare, Neuauflagen und Fehldrucke auszutauschen und dergleichen?
    Oder triffst Du Dich mit anderen Spielern, um zu spielen, und davor oder danach oder weil was nicht klappt, quatscht Ihr halt auch?
    Ich weiß, ich wiederhole mich mantraartig, aber das ist nunmal in meinen Augen entscheidend. Ein Spielertreffen läuft eben dann doch anders ab als das Treffen z.B. von Briefmarkensammlern. Und ich behaupte eben, der Unterschied ist offensichtlich, sobald man darüber nachdenkt.

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    Original von Mixo
    Gesellschaftliche Stellung
    Da der Sammler einer große Sammlung zu einem ganz bestimmten Sammelgebiet Anerkennung zumindest bei gleichgesinnten Sammlern finden wird, bessert sich seine Stellung in der Gesellschaft. Er kann zur Verbreitung von Wissen beitragen. Viele Sammler werden als Experten ihres Fachgebietes geschätzt oder präsentieren sich als Leihgeber.

    Komisch, ich werde oft von Wenig- oder Kaumspielern gefragt nach Weihnachtsgeschenken, Geschenken für die Neffen o.ä., wenn's ein Spiel sein soll.


    Ja, aber das ist eben ein positiver Aspekt des Sammelns (oder: eine Folge davon), und nicht geeignet, einen Sammler zu definieren, da es nicht nur Sammlern so geht, sondern eben allen Experten.
    Falls Du Leidenschaftlich Fahrrad fährst mußt Du keine Räder sammeln, damit Dich jemand aus Deinem Bekanntenkreis um Rat fragt, wenn sie sich ein neues kaufen will. Kein gutes Kriterium, finde ich.
    Beitrag zum Lebensunterhalt
    (…)

    Ich glaube nicht, daß das vielen Menschen einfällt, wenn man sie fragt, was sie unter einem „Sammler“ verstehen. Eher noch das Gegenteil, daß Sammler „zu viel“ Geld für „nutzloses“ ausgeben. Je nach Einstellung der Person zu Brettspielen würde sie allerdings vermutlich auch sagen, daß Spiele herausgeschmissenes Geld sind. Aber das ist eine andere Diskussion.


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    Original von Mixo
    UND? Sammler oder nicht?


    Kein Sammler.

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    Original von Mixo
    Also, auf mich trifft das oben gegebene ziemlich gut zu - ich bin wohl Sammler (obwohl ich das vor dem Thread so auch nicht gesagt hätte). Für mich bist du mit 700 Spielen auch Sammler. Wenn du weiter keiner sein willst, bzw. dich nicht als solchen siehst, ist das völlig OK, es ist halt ein Ding der Selbst- und Fremdwahrnehmung.


    So, jetzt haben wir doch einige Dinge gefunden, die für UNS BEIDE zu einem Sammler dazu gehören (siehe oben). Und vielleicht überrascht es Dich, daß viele der Kriterien nicht auf mich zutreffen (lassen wir mal den Fall außen vor, daß Du mir einfach nicht glaubst).


    Konsequent und logsich wäre nun, wenn Du dann sagen würdest – „Oh, okay, Du bist tatsächlich kein Sammler nach dieser Definition, die wir uns erarbeitet haben.“


    Ich sage Dir was, mir wäre lieber, Du würdest mir nicht glauben, als daß Du nach all der Diskussion immer noch diesen Fremd/Selbstwahrnehmung-Standpunkt vertrittst. 


    Also, ob ich nun Sammler bin oder nicht, ist kein Ding der Selbst- und Fremdwahrnehmung.
    Wir haben oben einige objektivierbare Hinweise gefunden, an denen man recht eindeutig festlegen kann, ob jemand Sammler ist, oder nicht:

    • "Jagen und Sammlen" z.B. von Einzelstücken/Raritäten
    • Stolz auf Sammlerstücke
    • Sammlertreffen, Austausch mit Gleichgesinnten über das Sammeln
    • keine Bedingung, aber vielleicht ein Indiz für Sammler: Fachwissen über den Sammelgegenstand


    All das trifft auf mich nicht zu.
    Bleibt Dein einziges Argument: „Besitz vieler Dinge“. Ich finde das nicht ausreichend, um Sammler zu definieren, da ich glaube, es gibt viele Leute, die viele "einzelne Dinge" zu ihrem Hobby haben, ohne Sammler zu sein. Manche Leute haben, wie oben erwähnt, viele Schuhe - sammeln sie aber nicht. Manche haben viele Musikstücke - sammeln aber keine Musik. Manche Leute haben sogar mehrere Autos (einen Camper, einen Kleinwagen, einen Familienkombi) - mehr als sie brauchen - aber sie sammeln keine Autos. (Manche, die mehrere Autos haben, sammeln allerdings auch Autos.) Manche haben viele Haustiere, sammeln die aber nicht. Usw. usf.


    Abschließend habe ich Deinen langen Beitrag nun auch mit einem langen Beitrag geehrt – knapp 2200 Wörter zählt meine Textverarbeitung (und ich bin gar kein Wortsammler…). Falls wir uns nun nicht einig sind, werden wir’s auch nicht mehr. Falls ich immer noch ein Sammler bin für Dich, auch gut – aber bitte glaube mir, daß es nichts mit der Wahrnehmung zu tun hat, sondern mit Kriterien.


    Ja, Du hast Recht: Viele Leute, die meine Ludothek sehen, fragen mich, ob ich Sammler bin. Weil sie den Fehler machen, schiere Menge als Ansatz dafür zu nehmen.
    Nein, diese Leute irren sich: Der reine Besitz vieler Spiele macht einen Spieler noch nicht zum Spielesammler.

    Ignorier mich doch einfach:
    > Profil > Ignorier-Liste > Benutzer hinzufügen: Sternenfahrer :)


    Ich fand die Unterhaltung übrigens interessant, da auch ich gelernt habe, daß die Definition über den "systematischen" Sammler zu kurz greift (die anfangs, auch von mir) vorgeschlagen wurde, und der Unterschied (der auch von anderen vorgeschlagen wurde) zwischen "nur besitzen wollen" (wie es auch unsystematische Sammmler tun) und "damit z.B. spielen wollen" wichtig ist, um den Spieler vom Sammler abzugrenzen. So etwas ist für mich eine gelungene Diskussion, alle sind hinterher schlauer, wenn auch nicht überzeugt. :)

    Also.


    Erstens warnt Wikipedia selbst vor diesem Artikel, er ist zu wenig belegt. Aber wir können ihn ja gern als Startpunkt nehmen.


    Zweitens sind wir alle hier genau KEINE Sammler nach der dortigen Definition, da dort voll auf das "haben wollen" von teilweise auch wohl nutzlosen Dingen abgestellt wird! Für mich ist genau DAS der Unterschied, ich habe alle Spiele NUR um sie zu spielen, wohin gegen ein Sammler auch Spiele aus irgendwelchen anderen Gründen besitzt.
    Das könnte genau das zentrale Element der Definition werden.
    Spielt Deine Oma mit ihren Puppen? Nein, sie sammelt sie eben.
    Sammeln (wie Spielen) als "nutzloser" Zeitvertreib.
    Für mich ist der Besitz meiner Spiele aber kein Selbstzweck, sondern nur Mittel zum Spiel. Ich spiele genauso gerne ein Spiel, das ich nicht besitze und kaufe es anschließend nur, um selbstbestimmt spielen zu können.


    Drittens haben Definitionen u.a. womöglich die Absicht, den Widerspruch zwischen Wahrnehmungen aufzulösen.
    Gäbe es eine gute Definition von "Sammler", gäbe es ja diese Diskussion nicht.
    Wahrnehmung anderer taugt jedenfalls seit der Aufklärung nicht mehr zur Beurteilung des eigenen Verhaltens.

    Ich habe auch ~350 DVDs. :)


    Mag sein, dass mich Wenigspieler "Sammler" nennen würden, aber nur, weil sie den Begriff jenseits seiner Bedeutung verwenden. Das ist für alle Beteiligten unpraktisch. Aber nicht zu verhindern.


    Sich nach Möglichkeit genau auszudrücken braucht Zeit, ist also altmodisch.


    Aber nach gängiger Definition bin ich kein Sammler. Den meisten kann ich das auch leicht begreiflich machen. :)

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    Original von Mixo
    (...) a) Ist ein Sammler jemand der UNBEDINGT alles haben muss, was es in seinem Sammelbereich gibt? Das triftt auf die wenigsten von uns Spielern zu - auf mich nicht und auf dich und Sternenfahrer sicher auch nicht(...)


    Eine kurze Anmerkung auf der Metaebene - es passiert mir häufiger hier auf Unknowns, das ich Definitionen vorschlage, und dann als Gegenargument gebracht wird, daß diese Definition ja nur auf wenige Exemplare zuträfe. Ja und?


    Anders gesagt, für mich ist ein Sammler eben jemand, der alles aus seinem Sammelbereich braucht. Immer noch! :)
    Z.B. alle Spiele von Wallace, die kompletten Lookout-Games, alle ALEA oder QUINED GAMES MASTER PRINT Spiele... Das trifft sicher nicht auf alle Spieler zu, deswegen ist es ja auch was anderes, Spieler zu sein, als Sammler. Ob es so selten ist, wie Du denkst? Das glaube ich nicht. Gerade ALEA und QUINED GAMES nummerieren ihre Boxen sicher nicht umsonst - ich weiß das, weil ich oft davor stehe und mir denke, es wäre schon schön, die Lücken zu schließen... :) Aber ich bin eben kein Sammler und kaufe mir die Spiele nicht, auf die ich keine Lust habe, von keinem Verlag.


    Übrigens, irgendwann werde ich meine Spiele schon alle spielen. Muß auch nicht 1x pro Jahr sein. Ich freue mich auf meine Rente, ich werde genug zu tun haben mit der vielen freien Zeit.

    A: Sammeln und Besitzen
    Ich sehe mich nicht als Sammler, trotz etwas über 700 Spiele. Ein Sammler würde ein Spiel auch aus einem anderen Grund kaufen, als es nur spielen zu wollen (z.B. alle Spiele einer Reihe oder eines Autos oder alle Autorennspiele oder so).
    Das Besitzen ist wichtig, ich mag keine Spiele anderer Leute spielen oder gar gebrauchte Spiele. Ich pimpe auch gern und habe lieber die Luxus-Ausgabe von HANABI als mir für das Geld ein weiteres, nur mittelmäßiges Spiel zu kaufen.


    B: Schnäppchen jagen und Tauschorgien
    Interessiert mich nicht.


    C: Spielen
    Ich habe alle meine Spiele, weil ich sie spielen will. Will ich eins nicht (mehr) spielen, gebe ich es her/verkaufe es.


    D: Mit Freunden zusammen sein
    Ist das wichtigste. Lieber spiele ich mit Freunden ein Spiel, daß ich nicht so gern mag, wie nur allein oder zu zweit mein Lieblingsspiel.


    E: Siegen, siegen, siegen - der Rest ist egal! Mein Umfeld soll meine Überlegenheit spüren
    Das ist mir jenseits der gemeinsamen Basis, das schon alle versuchen wollen, zu gewinnen, egal. Für jemand, der so viel spielt wie ich, gewinne ich außerdem sehr selten, weil mir Regeln nicht so wichtig sind.


    I: Geistige Herausforderung
    Da bin ich auf einer Wellenlänge mit Warbear und/oder Herbert. Ein Spiel darf ruhig ein "Monsterspiel" sein und Stunden dauern. TWILIGHT IMPERIUM ist immer noch mein Lieblingsspiel, da kann das Fliegengewicht ECLIPSE längst nicht mithalten! ;)


    K: Neue Spiele entdecken
    Ehrlich gesagt, das ist für mich so etwas wie Masturbation statt Sex, das nächstbeste. Da ich ja nicht in jeder freien Minute spielen kann, beschäftige ich mich "theoretisch" mit Spielen - hier z.B.. Leider kommt dabei zu oft der Wunsch heraus, ein bestimmtes Spiel dann auch zu haben (siehe A). Aber ich wäre nicht unglücklich, wenn ich nichts von neuen Spielen wüßte und mich nur mit denen in meiner Ludothek befindlichen beschäftigen müßte; da sind sehr, sehr viele sehr gute Spiele dabei. :)