Beiträge von dotcom im Thema „25. bis 31. März 2013“

    Der City Tycoon hat uns zum Spaß ein Städtebauspiel von Pegasus einfliegen lassen. Das Design ist unseres Erachtens sehr gut gelungen. Endlich einmal ein Karton, der sich vom Zeichnerischen deutlich unterscheidet und auch Kinder anspricht. Ich hatte schon den Eindruck gewonnen, nur Erwachsene spielen noch, und Kinder dürfen gar nicht mehr.


    Auch die 120 Stadtplättchen sehen gut aus. Die Besitzmarker sind nicht nur farblich klar zu unterscheiden, sondern weisen zusätzlich fünf, also für jeden Spieler eins, einfache Muster auf. So kann selbst derjenige, der z.B. eine rot-grün Schwäche hat, seine Stadtplättchen anhand des Musters erkennen.


    Auch die Spielanleitung wird durch witzige Zeichnungen aufgelockert. Die Sprache ist aber nicht so einfach wie bei beispielsweise bei dem Spiel Siberia. Kinder werden sich das Spiel nicht anhand der Anleitung erarbeiten können. Ansonsten ist die achtseitige Anleitung klar gegliedert, die eigentliche Spielregel umfasst vier Seiten plus Erläuterungsblatt, das die Symbole und Auswirkungen der Statt- u. Kraftwerksplättchen in den jeweiligen Spielphasen erklärt. Diese Trennung ist sehr komfortabel, da man beide neben einander legen kann. Ein Zurück- oder Vorblättern in der Anleitung entfällt.


    Was uns sonst noch so aufgefallen ist: Auf der Rückseite des Beiblattes im Abschnitt Auswirkungen beim Auslegen ist leider nicht aufgeführt, dass man in der vierten Runde manche Stadteile nur bauen kann, wenn man den links dargestellten Gebäudetyp zusätzlich baut.


    Der Abschnitt mit dem „orthogonal“ sollte man schnellstmöglich begraben. Als Dilettant in vielen Dingen, musste ich erst einmal bei Wikipedia nachlesen und bin danach an dem linken Beispiel auf Seite Sieben fast verzweifelt, weil ich vergebens nach Linien gesucht habe, die einen rechten Winkel ergeben. Wenn ich es denn irgendwann richtig verstanden haben sollte, gewährt das Startplättchen bei der Versorgung angrenzender Stadtplättchen des geforderten Typs bei mindestens vier Spielern oben rechts und unten links je zweimal einen Siegpunkt, mithin vier Siegpunkte maximal, bei drei Spielern bis zu drei Siegpunkte und bei zwei Spielern bis zu zwei Siegpunkte.


    Bei dem mittleren Beispiel auf Seite Sieben stehen die „2 Euro“ für den Transport über das Startplättchen recht ungünstig, so dass man auf die Idee kommen könnte, sie würden für das Abziehen vom Solarkraftwerk gezahlt. Ansonsten sind die Beispiele gut ausgewählt.


    Wir haben zweimal zu Zweit gespielt, waren ständig involviert und spannend war es bis zum Schluss. Obwohl wir zunächst einmal weit über eine Stunde gespielt haben, hat niemand auf die Uhr geschaut. Uns gefällt es sehr gut. Natürlich bietet es keine Tonnen von Möglichkeiten Siegpunkte zu generieren. Dafür sind die Regeln schnell erklärt, man kann schnell losspielen und kommt schnell wieder rein, wenn man es eine zeitlang nicht gespielt hat.


    Noch eine Anmerkung zum Mechanismus des „Neue Stadtplättchen wählen“. Eine Karte auswählen, Rest an den linken Nachbarn weiter geben und vom rechten Nachbarn die nächsten Karten entgegen nehmen, kennen wir von dem Spiel Seasons und meine Frau liebt ihn definitiv nicht: „Da muss ich am Anfang schon so gut aufpassen und mich entscheiden, was ich im späteren (eigentlichen) Spiel machen werde.“ Ähnlich empfinde ich bei den Karten bei Agricola, weshalb ich nie mit den Karten warm geworden bin.


    Außerdem möchte ich ein Beispiel bilden, weshalb ich diesen Mechanismus bei einem Familienspiel nicht so toll finde. Angenommen ich wähle nicht das beste Plättchen und der Rest würde auf einem Ablagestapel landen. Dann habe ich eine suboptimale Auswahl getroffen und einen kleinen Nachteil. Wenn ich aber das beste Plättchen weitergebe, dann liefere ich zusätzlich eine Steilvorlage und bin schon stark benachteiligt, bevor das eigentliche Spielen losgeht. Dieser Mechanismus bevorzugt also den oder die Spieler, die das Spiel bereits sehr gut kennen. Das passt meines Erachtens nicht zum Charakter eines Familienspiels.


    Natürlich steht auf dem Karton nicht Familienspiel, aber bei der Aufmachung und den übersichtlichen Regeln kann man doch auf die Idee kommen, oder habe ich mich total verrannt?


    Um nicht missverstanden zu werden: Das Spiel gefällt uns gut! Schöne Grüße an Pegasus und allen ein schönes Osterfest!