Bei uns gab es gestern beim Spieleabend zu sechst (!) zwei Spiele, die mich aber beide nicht wirklich überzeugen konnten.
Zunächst Panic Station. Ich weiß nicht, ob wir einfach nur Pech hatten, aber bereits während der ersten Runde wurden alle ausliegenden Karten von Parasiten überflutet. Rechnet man hinzu, dass bei sechs Spielern die Wahrscheinlichkeit für eine Begegnung mit anderen Spielern und damit einen Kartentausch deutlich höher ist, und damit auch der Ursprungswirt häufiger Karten mit anderen Spielern tauschen wird, ist es wenig überraschend, dass die Menschen völlig chancenlos waren. Bedauerlich ist, dass ein Spieler schon äußerst frühzeitig beide Charaktere verlor ... ich bin kein Freund von Spielen mit Player-Elemination, wenn sich das Spiel danach noch länger hinziehen kann. Überdies hat uns die Regel nicht überzeugt - ständig ist man auf der Suche nach irgendwelchen Regeldetails, wird aber zumeist von einem Querverweis zum anderen geschickt. Und bestimmte Antworten (darf der Ursprungswirt die Wirtskarte weitergeben, wenn er keine Infektionskarten mehr hat?) haben wir gar nicht gefunden. Von der Grundidee weiter ein nettes Spiel, vielleicht ja mit weniger Mitspielern besser.
Anschließend Ground Floor ... allerdings konnten wir die Partie nicht beenden, da wir nach (inkl. Erklärung) 4,5 Stunden Spielzeit gerade einmal 6 der 9 Runden geschafft hatten, und es um 2.30 Uhr morgens doch allmählich Zeit für den Heimweg wurde. Das ist schon ein krasses Mangelverwaltungsspiel. Bei mir haperte es durchweg an Geld, nachdem ich in den ersten beiden Runden (bei passabler Nachfrage) nicht zum Verkaufen gekommen war, während andere Spieler sich ein Polster anlegen konnten, von dem sie dann mehrere Runden zehren konnten, als die Nachfrage einbrach. An Geld kommt man (anders als an Akten [bzw. Informationen], die 2. Währung im Spiel) jedoch nur durchs geringe Einkommen zu Rundenbeginn und durch Warenverkauf. Lediglich durch die ausgebaute Forschung und Entwicklung kann man geringe Mengen Geld generieren, muss das aber sehr kleinteilig machen und sehr repetitiv die ganze Runde uninteressante Kleinkramaktionen durchführen, um ganz am Ende vielleicht genügend Geld (und Akten) zusammengekratzt zu haben, um sich eine Verbesserung leisten zu können. Mich hat das in Summe nicht überzeugt - das ist zu kleinteilig, zu repetitiv, und dauert massiv zu lange für das Gebotene. Und von der winzigen Schriftgröße auf dem Spielmaterial wollen wir gar nicht reden. Ich spüre jedenfalls nicht das Bedürfnis, Ground Floor nochmal eine Chance zu geben, und das, obwohl es bei der Abrechnung beim Abbruch zum Dritten Platz für mich gereicht hat.