Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „TV Serien Teil 2...“

    Wie kommt das? Ist es dem deutschen Zuschauer nicht zuzumuten so viele Untertitel zu lesen?

    Exakt das. Glaub mir, nach ein paar Jahren als Filmvorführer bist Du es sooooooo müde, Beschwerden von Zuschauer:innen zu kassieren, weil ein paar Minuten des Films untertitelt sind. Lieblingsspruch: "Wenn ich lesen will kaufe ich mir ein Buch" (und Du weißt, dass das bei den Betroffenen schon sehr lange nicht mehr passiert ist).


    Und es führt in der Zweitverwertung zu Riesenproblemen, weil Streamingdienste wie Amazon offenbar damit überfordert sind, in den entsprechenden Stellen Untertitel einzubauen (siehe Bad Boys for Life).

    Ich glaube nicht dass es die BBC-Serie ist. Am 21./22.12. kommt die Serie regulär im ZDF, aber jetzt schon in der Mediathek. Hauptdarsteller ist David Tennant.

    Japp, das ist die BBC-Serie - Tennant ist doch Ex-Dr.Who von der BBC. Danke, dann weiß ich was ich heute Abend gucke. Schön, dass das ZDF indirekt noch an der Weihnachtsmehrteiler-Tradition festhält.

    Hab jetzt 4 Folgen von "In 80 Tagen um die Welt" in der ZDF-Mediathek gesehen. Finde es ist eine gut gelungene Umsetzung des Stoffes bisher. Eine Abenteuer-Serie, die mich an die früheren ZDF-Weihnachtsserien erinnert...

    Ist das die BBC-Serie? Dann muss ich da auch Mal reingucken. Der Stoff ist ja eh fast unverwüstlich.

    Klaus_Knechtskern Ich weiß nicht, wie gut der Kontakt zu Deinem inneren 8jährigen noch funktioniert, aber Star Trek Prodigy ist definitiv eine ideale Serie für diese Altersgruppe, wenn man das Universum und die Ideen der Classic-Serie mochte. Wird in Deutschland wohl erst rauskommen wenn Paramount+ hier startet, aber es lohnt sich in jedem Fall mal reinzuschauen, auch wenn die Serie klar an Kinder adressiert ist. Es ist seit TNG das erste Mal, das bei mir ganz klassisches Star-Trek-Feeling mit unendlichen Weiten und ebensovielen narrativen Möglichkeiten aufkam - oder besser gesagt: Bei meinem inneren Achtjährigen.

    Ich vermute, er meint den Hä-Moment, den wir wohl alle ziemlich Hä fanden, weil er in der ersten Staffel nicht mehr vollständig aufgelöst wird.

    Auch hier habe ich keine Ahnung, welchen Moment Du meinst ... :/

    Als echter nerd wäre die Frage:


    als nicht-Nerd eher

    Es geht sogar noch einen Schritt weiter: Teile des Materials sind so stark von Computerprogrammen überarbeitet dass kein Mensch mehr sagen kann was davon echte Bildinformation und was computeranimiert bzw -berechnet ist. Ganz viel an Detailschärfe hat erst der Computer bei der "Überarbeitung" erstellt. Das ist so eine Sache, wo Restaurieringsprofis nachdenklich werden, weil man wirklich in Frage stellen kann was davon noch echt ist und was nicht, wie dokumentarisch das also ist.

    Also bei mir wäre die Grenze da erreicht, wo der Computer nicht nur fehlende oder unscharfe Frames einfügt oder erkennbare Dinge mit entsprechend wahrscheinlichen Details ergänzt, sondern ganze Szenen neu erstellt oder Gesichtsausdrücke "hinzuerfindet", etc.

    Alles andere würde ich für mich vermutlich noch als dokumentarisch bezeichnen - ein wenig wie eine künstlerische oder animierte Darstellung in einer Wissenschaftsdoku...

    Das Beispiel kennen hier zwar alle, aber dennoch zur Abschreckung:

    Botched Restoration of Ecce Homo Fresco Shocks Spain - The New York Times


    Und ganz ehrlich, so ein Gesichtsausdruck besteht - wenn er in Super8 oder 16mm irgendwo im Bildhintergrund dokumentiert wurde - aus wenigen chemischen Linien. Den hat so ein Computer bei der Umwandlung in Pixel dann seeeehr schnell geändert. Ich habe neulich noch die Restaurierung eines US-Horrorklassikers gesehen, bei der die automatische Bildverbesserung mal eben eine Motte, die ums Licht herumflog (und sogar von Figuren angesprochen wird) herausretuschiert hat. Auch kein Weltuntergang, zeigt aber schön, was automatisierte Software da so alles "leistet".

    (Wie haben die das Bildmaterial so fantastisch hinbekommen)

    Genug Geld und das passende Personal, welches Erfahrung mit Restaurierung hat. Peter Jackson bekommst Du nicht für ein Appel und ein Ei

    Es geht sogar noch einen Schritt weiter: Teile des Materials sind so stark von Computerprogrammen überarbeitet dass kein Mensch mehr sagen kann was davon echte Bildinformation und was computeranimiert bzw -berechnet ist. Ganz viel an Detailschärfe hat erst der Computer bei der "Überarbeitung" erstellt. Das ist so eine Sache, wo Restaurieringsprofis nachdenklich werden, weil man wirklich in Frage stellen kann was davon noch echt ist und was nicht, wie dokumentarisch das also ist.

    Ich habe mit meinem Sohn übrigens gelegentlich das Heide-Remake geschaut, wovon es zumindest die zweite Staffel bei Netflix gibt. Und ich fand das wirklich ganz nett!

    Was mir aufgefallen ist: die Figuren sind meist recht einfach gestaltet, mit vollfarbigen Kleidungsstücken wie ein Comic eben. Aber ab und an kommen in der Serie Gegebstände vor, die extrem detaillierte Texturen haben. Die wirken wie ein Objekt aus einer anderen Dimension. Ich vermute, dass die aus irgendwelchen Asset-Bibliotheken stammen?

    Korrekt. Sieht man auch bei den Kinofilmen der Biene Maja. Da ist plötzlich eine ganz andere Qualität der Hintergründe da, obwohl die Figuren quasi unverändert bleiben. Animation ist wie früher ein Gewerbe, das möglichst kostengünstig laufen muss. Wenn man nicht gerade Pixar, Laika, Aardman, Ghibli oder das Team von Tomm Moore ist.

    Arcane hat mit Anime in etwa so viel zu tun wie Forest Gump mit der Gummibärenbande ;)

    Kurz zur Erläuterung: Was Du meinst, ist Limited Animation, und im dem Zeichenstil sind auch die meisten zdf-Kinderserien der 1970er wie Biene Maja, Heidi, Wickie, Pinocchio, kimba und Marco gedreht. Gerade wegen der schwindenden Marktakzeptanz haben wir jetzt zum Großteil davon diese 3D-Remakes. Und auch Anime-Serien setzen seit 15-20 Jahren nicht mehr auf Limited Animation, mononoke übrigens auch schon nicht.


    Disney hatte übrigens in den 1950er Jahren mit einem Schablonenverfahren begonnen, das im Endeffekt Recht ähnlich zur Limited Animation wirkt: nicht deren Reduktion der Bilder pro Sekunde, aber begrenzter Ausdruck und begrenzte Figurenauswahl. Das ist einer der Gründe, warum das Dschungelbuch und Robin Hood nirgends so beliebt sind wie in Deutschland.


    Dein Vergleich wäre passender, wenn Du wenigstens einen Zeichentrickfilm genommen hättest. Andererseits hasse ich Forrest Gump und halte ihn für den reaktionärsten, politisch revisionistischsten Scheissdreck der je den Oscar gewonnen hat. Also yeah Gummibärenbande!

    Der kommende Dreiteiler "In achtzig Tagen um die Welt" mit David Tennant und Leonie Benesch bekommt laut Deadline eine Fortsetzung ...


    "The second seasond will again see Phileas Fogg and his team take another perilous challenge to traverse the globe." Arbeitstitel vermutlich "In 79 Tagen um die Welt" (also meine Vermutung).


    I can't even ... :mauer:

    Naja, das hat aber wenigstens eine gewisse Tradition. Gerade bei Verne gab es viele Versuche, seine Stoffe von anderen Autoren fortsetzen zu lassen (so viele, dass er sich bei der geheimnisvollen Insel dann selbst dazu genötigt sah, Kapitän Nemo aus dem Vorruhestand zurückzuholen). Und eine deutsche Hörspielserie zu Phineas Fogg hat es mittlerweile auch schon auf über 30 unterhaltsame folgen gebracht. Also gerade da wäre ich jetzt nicht so streng, das klingt jetzt nicht ganz schrecklich (kann es aber natürlich auch werden).

    Die Bücher sind aber bei weitem nicht sp "graphisch". An explizite Beschreibungen kann ich mich kaum erinnern. Viele dunklere Geschehnisse werden nur angedeutet. Ich meine, dass ich mit 12 schon angefangen hatte.

    Ja, ich war von der expliziten Gewaltdarstellung (Herausreißen von Eingeweiden) in der TV-Serie tatsächlich etwas erschüttert. Und dabei bräuchte es das gar nicht ... Keine Ahnung warum das gerade "IN" zu sein scheint.

    Naja, guck Dir im Fantasy- und fantasynahen TV der letzten Jahre die Erfolgsserien an (Vikings, Game of Thrones, Troy etc.). Und dann bedenke, dass einer der "Vorteile" von CableTV und jetzt auch Streaming in den USA ist, dass dort mehr/anderes an Sex und Gewalt gezeigt werden kann als im klassischen TV. Da wird Gewalt schnell mal zum Alleinstellungsmerkmal, Sex weniger, denn das kostet dann in den USA auch wieder einen Teil der Klientel beim breiteren Publikum.


    Und zuletzt: Explizite Gewaltdarstellungen werden im TV oft auch als Door Opener zum asiatischen Markt hin gesehen, und da wollen ja aktuell alle hin.

    Monster, durchschlitzte Kehlen, Verdammnis und vor Blut sprudelnde Kehlen... nein.

    Sind die Bücher auch so brutal? Oder ist in der Verfilmung ne Menge 'Action' drin, um Zuschauer zu ziehen?

    Das hängt davon ab, wo wir uns in der Serie befinden. Das erste Buch wurde nicht umsonst als YA-Novel neu aufgelegt, aber im Verlauf der Serie wird es halt dunkler (hatten wir ja oben schonmal). Und dazu gehört dann teilweise ein ordentliches Gemetzel, aber von John Norman und Co. Ist es doch noch Recht weit weg.

    Ich bin ja Weißgott kein marvel-Fan, erst Recht nicht von den Serien (mit Ausnahme von WandaVision), aber Hawkeye ist echt nett. Und im Unterschied zu Netflix und Amazon steckt Disney auch ins synchronisieren Geld, sieht man z.b. an der Musicalszene gleich zu Anfang. Das war sicher nicht billig, das Mal schnell auf deutsch einsingen zu lassen.

    Hat denn schon jemand in Hellbound auf Netflix reingeschaut? Das soll ja die Zahlen von Squid Game angeblich schon geschlagen haben. Stimmt das oder bin ich da auf Clickbait reingefallen?

    Wenn jemand schon reingeschaut hat, würde mich eine Meinung interessieren. :)

    Gerade nachgelesen: Hellbound hat am Startwochenende mehr Abrufe gehabt als Squid Game. Sprich: mehr Menschen haben seit dem 19.11. Hellbound geguckt als seit dem 19.11. Menschen Squid Game gesehen haben. Also wie bei Kino Top Tens, wo nach fünf Wochen ein neuer Spitzenreiter bekannt wird. Nachrichtenwert haben da zwei Aspekte: Zum einen, dass Squid Game die Charts 46 Tage lang angeführt hat (was beim schnelllebigen Netflix eine enorme Leistung ist), und zum anderen dass international eine koreanische Mysteryserie etwas ist, in das viele Menschen auf Netflix hineinsehen.

    Naja, 50.000 Stimmen in der IMDB sind zwar auch nicht die Welt, aber Top 12 aller TV-Serien ist in deren Logarithmus schon ein Wort. Ich sehe allerdings auch nur ein sehr begrenztes Crossover-Potential in den Mainstream für Arcane, Game of Thrones oder auch nur breaking Bad-Zahlen bzw. -Popularität wird das wohl nie erreichen. Aber letztlich ist das Prophetie, an Squid Game und Chernobyl hätte ich vorher auch nicht geglaubt.

    . Eventuell sollte ich die Bücher nochmal lesen, um die Serie besser verstehen zu können? Oder verwirrt das noch mehr?

    die Autoren der Serie haben bisher (Stand sechste Folge) Bruchteile der Foundation-Trilogie verfilmt und sich stattdessen eher auf den "greater Foundation"-Zyklus gestürzt, in den Asimov selbst am Ende den Großteil seiner Kurzgeschichten und Romane eingeordnet hat (eine Neigung, die ja so mancher Autor am Ende seines Lebens hatte). Insoweit wird es denke ich noch etwas dauern, bis Kernszenen des klassischen Foundation-Zyklus drankommen. Aber ich bin etwas ehrfürchtig wie lange die die Serie planen, wenn die in dem Tempo weitermachen werden da leicht 10 Staffeln draus.


    Und klar, Rad der Zeit ist ganz klassische High Fantasy, erst im Verlauf der Serie hat Jordan da dunklere Untertöne reingebaut, aber nie so, dass es irgendwann unklar wäre wer gut oder böse ist. Amazon hat aber bald auch eine HDR-Serie, und zuletzt richtig erfolgreich waren GoT und Witcher, also düstere Stoffe, da liegt ein Marketing das in beide Richtungen geht nahe.

    Einen Teil der schuld trägt Amazon aber auch selbst, die das Ganze als HdR Teil 2 annonciert haben und gleichzeitig ja auch die HdR-Serie produzieren. Viele der enttäuschten stimmen im Netz klingen so, als wären da bei denen, die Rad der Zeit nicht kannten, falsche Erwartungen geweckt worden.

    Meine persönliche Voraussage: Noch ein, zwei Streamingdienste mehr auf dem Markt, und die Menschen kehren müde zu ihren Raubkopierportalen zurück.

    Ja, und Anbieter fangen an das zu bündeln: „Disney+, Paramount+, Peacock und HBO Max für zusammen nur XY$“. Und dann ist man wieder beim Kabel-TV, wie es in den USA davor schon gängig war.

    So ist es in den USA bereits, über 40 Prozent der dortigen Disney+-Abos sind als Teil eines Multimedia-Packages verkauft worden.

    Naja das ist Geschmacksache ob sie Schrott. ZUm Glück kann ich den Sky-Account des Nachbarn nutzen, denn da wird das Angebot von Paramount+ wohl vorerst landen

    ...aber wohl nur als zusätzlich zu buchendes Angebot... hoffe der ist dann auch Trekkie. Sonst separat normales Streamingabo halt.

    wir gucken auf gerade TNG, sind gerade mitten in Staffel 4, müssen wir uns wohl sputen...DS9 habe ich glücklicherweise auf DVD...Gibt es einen Termin, wann das bei netflix rausfliegt?

    Nein, aber Lizenzierungen enden fast immer zum Jahresende.

    Trekkies müssen jetzt seeeehr tapfer sein. Alle Star-Trek-Serien werden in Kürze bei Netflix rausfliegen und Bestandteil des neuen Streamingdienstes Paramount+ werden, der 2022 startet. Dies betrifft auch die kommende vierte Staffel von Discovery, nicht aber Picard und Lower Decks, an denen Amazon die Rechte (be-)hält. Wer also schnell nochmal DS9 durchgucken wollte, sollte sich beeilen.


    Meine persönliche Voraussage: Noch ein, zwei Streamingdienste mehr auf dem Markt, und die Menschen kehren müde zu ihren Raubkopierportalen zurück.

    LookAtTheBacon Nein, ich meine schon The Terror. Wie gesagt, ich fange gerade mit Staffel 1 an und in meiner Vorschau auf der Startseite von Prime steht bei Staffel 2: "Jeden Freitag eine neue Folge". Warum auch immer ... Ich habe gerade nachgesehen und du hast recht, Staffel 2 ist komplett verfügbar - keine Ahnung was Prime da macht ... :/

    Das steht bei Lower Decks auch da, da wurden offenkundig die Grafiken nie überarbeitet. Stimmt dann ja wieder für die nächste Staffel ;).

    Ottos ganze Performanz besteht aus Dauergrinsen, der hätte da ein echtes Problem. Und ich hab seit 1989 nicht mehr über Otto gelacht, das könnte es den anderen Comedians etwas leicht machen... ;). Didi bitte nicht, dessen "Humor" ist in den letzten 30 Jahren nicht besser geworden.

    Stell Dir vor Du bist ein Streaminganbieter und hast eine sehr starke neue Serie. Was macht für Dich mehr Sinn? Auf einen Schlag alles raushauen, einen kurzen Aufmerksamkeitspeak erzielen, und dann ein schnelles Abflauen und weiterwandern der öffentlichen Aufmerksamkeit - oder die Aufmerksamkeit wochenlang gesteuert hochhalten und idealerweise mit jeder neuen Folge ein neues Gesprächsthema an der Kaffeemaschine im Büro erzeugen?

    Netflix hält allerdings wo es nicht anders vorgegeben ist an der Binge-Strategie fest.

    Es scheint hier also keinen Konsens zu geben, was besser ist (siehe Argumente im Artikel).

    RND.de - Aktuelle Nachrichten, Reportagen und Kommentare › medien › netfli...

    Netflix und Co.: War es das mit Binge-Watching? Warum erscheinen ...

    Netflix lebt von sehr vielen Highlights pro Monat, die wie das Hornberger Schießen unters Volk geballert werden. Prime, Apple und Disney haben weniger selbstprodizierten Content, der entsprechend eher gestreckt wird. Bei Disney und Prime hängt viel auch daran, dass man die Serien z.T. parallel im US-TV zeigt, wo es keinen Sinn macht, wenn es vorher bereits anderswo verfügbar wäre.

    Das finde ich wiederum nicht so schlimm. Schlimmer finde ich, dass die Streaming-Dienste teilweise auf die blöde Idee kommen, die Folgen auch 1/Woche rauszubringen... Was soll der Scheiß. Außerdem finde ich es schon ein bisschen frech, dass man Staffeln 3+ von "The Good Doctor" zwar bei Prime sehen kann, aber dafür (in meinen Augen) horrende Preise bezahlen soll? Wofür habe ich denn dann Prime? :thumbsdown:

    Dass Folgen nur einmal die Woche erscheinen liegt oft daran dass die Serien dann fürs lineare TV gedreht werden und dann eben parallel zur Ausstrahlung online gehen. Apple+, Disney und Prime nutzen das aber auch als Anreiz, das Abo zu verlängern.


    Prime ist anders als die anderen Streamingplattformen primär eine Verkaufsplattform für Amazon. Du sollst gerade mit den ersten Staffeln angefüttert werden, um dann mindestens eine Channelbuchung oder einen Kauf zu tätigen.

    Wobei ich Charakter nicht als pars pro toto sehe. Sondern als genutzte Abkürzung von Charakterrolle. Hier wird auch nicht der Charakter als Teil gesehen sondern als schwer zuspielende Rolle gesehen, die viele Charakterzüge hat, somit eine Figur nicht eindimensional dargestellt wird.


    Wobei Charakter kein Teil einer Person ist oder Teile einer Person beschreibe. Der Charakter ist das große Ganze einer Person/Rolle. Der Charakter kann böse, freundlich, verräterisch, aufbrausend usw. sein aber nicht ein Teil von etwas.

    Du meinst Charakterzüge. ;)

    Charakterrolle ist was ganz anderes als Charakter. Eine "Charakterrolle" ist das alte deutsche Wort für Nebenrolle bzw. in einem bestimmten Stil zu spielende Rolle, die zumeist nicht die Hauptrolle ist.


    Der Charakter ist Teil einer Rollengestaltung bzw. -besetzung. Andere Faktoren sind äußeres Auftreten, Kleidung, Frisur, Haut- und Haarfarbe, sprachliche Färbung, Mimik, Gestik etc. Also da kommt durchaus noch etwas zusammen. Ich meinte also nicht Charakterzüge. Aber ich denke damit ist auch gut.

    Das Problem ist nicht, dass es zwei Wörter gibt, sondern dass "Charakter" etwas ist, womit ich Teile einer Rolle beschreibe. Jetzt habe ich also das gleiche Wort für den Charakter einer Rolle und für die Rolle selbst, und das ist sprachlich nicht besonders glücklich. Zumindest kenne ich wenige Bereiche, in denen ein pars pro toto besonders gut funktionieren würde, wenn man es mit dem Oberbegriff gemeinsam benutzt.


    Ich hab überhaupt nix gegen Sprachveränderungen und liebe Neologismen, aber wenn begriffliche Unschärfen einziehen wird es zumindest für die Fachsprache schwierig.

    Rolle war in den ersten 100 Jahren deutscher Kino-, Fernseh- und Radiogeschichte der richtige Ausdruck, deshalb stand früher im Abspann oft auch "Die Darsteller und ihre Rollen". Literarisch ist Figur, Protagonist/Antagonist, Person, Part und Gestalt üblich (gewesen). Protagonist wurde oft im weiteren Sinn für alle handelnden Figuren genutzt, nicht nur für den Heldenpart. Nur Charakter, das hat es im Deutschen früher wirklich nie gegeben, das ist eingeschleppt worden aus dem Englischen. Aber da hat die Filmindustrie ja eh lange Tradition (man denke nur an den Cutter, gerne früher auch "Kötter" ausgesprochen, so wie man in manchen 50er-Jahre-Hörspielen auch Dörbridge, Lönsch und Brönsch sagt, wenn es besonders englisch sein soll).

    Einen hab ich noch, der gehört hier wenigstens zum Thema: Ich krieg Plaque, wenn jemand "Charakter" sagt und Rolle/Protagonist meint. Das stand bis vor 10 Jahren noch nicht im Duden, weil es einfach eine Entlehnung aus dem Englischen ist - jetzt steht es drin, und man kann so einen Schwachsinn wie "der Charakter des Charakters" formulieren. Brrrr.

    Boah, da kriech isch Pickel von! :P


    Und ich warte noch darauf, dass "der Einzigste" im Duden steht!

    Lies besser nie Fontane oder Thomas Mann, die nutzen "ich erinnere" laufend... ;) Es gibt übrigens eine Verwendung, die in jedem Fall richtig ist:


    "Ich erinnere an unsere gemeinsame Vergangenheit" - in dieser appelativen Form wäre das Reflexivpronomen sogar falsch.

    ...also wenn wir bei großartigen Cliffhangern sind, dann ist mir immer noch Twin Peaks fest ins Hirn zementiert. Hat ja nur 24 Jahre gedauert, bis das Ende der zweiten Staffel endlich aufgelöst wurde

    Wobei der Season 2-Cliffhanger von Twin Peaks ja das Parade-Beispiel für „forciert und verzweifelt“ ist. Das war doch nur der vergebliche Versuch, dem Studio noch eine dritte Staffel rauszuleiern.

    Würde ich definitiv nicht so sehen, die Red-Room-Szene war ja genau das, was CBS an Twin Peaks nicht mochte (also das Surreale). Lynch zog sich ja nach Staffel 1 weitgehend zurück, weil ihm die Serie zu "normal" wurde. Ich hab das Ende immer als gigantischen Stinkefinger ans US-TV verstanden.

    ...also wenn wir bei großartigen Cliffhangern sind, dann ist mir immer noch Twin Peaks fest ins Hirn zementiert. Hat ja nur 24 Jahre gedauert, bis das Ende der zweiten Staffel endlich aufgelöst wurde

    Billion Dollar Code auf Netflix.

    Eine (auch dramaturgisch interessante) Frage ist natürlich, inwiefern die Serie auf Fakten basiert, wie "informativ" sie ist und wie sehr sie dann auch - im speziellen Fall - inhaltlich zutreffend ist.

    Auf jeden Fall ein interessantes und vielseitiges Thema.

    Erste Folge hat mir (auch) gut gefallen...

    Ohne es wirklich genauer zu wissen, aber wenn sich Netflix mit Google anlegt darf man wohl sicher sein dass die den Prozess betreffenden Fakten korrekt wiedergegeben werden. Sonst würde es teuer.

    Im Prinzip richtig, wobei bei Fernaufnahmen dann schon auf professionelle Studios vor Ort gesetzt wird. Das wird aber aus Kosten- und Effizienzgründen nur sehr selten gemacht, da es deutlich länger dauert, die Synchronizität schwerer zu erreichen ist etc. Meistens ist es einfacher, vor Ort in Berlin etc. Zu synchronisieren. Es ist übrigens sehr oft auch ein Vertreter der Produktion/des Vertriebs mit dabei.


    Grundsätzlich ist das Problem: Bekanntere US-Schauspieler sind an eine bestimmte Stimme gekoppelt. Es wird oft seitens der Zuschauer als Mangel wahrgenommen, wenn etwa John Malkovich (der in letzter Zeit in bedenklich vielen B- bis C-Filmen mitspielt) plötzlich nicht mehr von seiner Stammstimme gesprochen wird. Das gleiche gilt für Serien: wenn da mittendrin ein neuer Sprecher für die gleiche Rolle genutzt würde, wäre das noch schlimmer. Wenn ich also eine Produktion halbwegs im engeren Kontext zueinander synchronisieren will, muss ich die Sprecher nah beieinander für ein paar Tage (bei ganzen Staffeln auch Wochen) ins Studio bitten. Heutzutage stehen zwar kaum noch Schauspieler gemeinsam im Studio, aber wenn die Aufnahmen zu weit auseinander gezogen werden, verliert auch der beste Synchronregisseur den Überblick, wie eine bestimmte Szene klingen und gespielt werden soll. Und wenn dann mit einem Mal sehr viele Filme und Serien zur Synchro vorliegen, kann ich zwar auf andere Synchronstudios in Deutschland (München, Hamburg und ein paar regionale) ausweichen, aber der insgesamt Recht kleine Sprecherpool wird dabei nicht größer. Synchronisiere ich dann eine polnische Netflix-Produktion über die Verfolgung Homosexueller im Polen der 80er, kann ich da auf komplett neue Sprecher setzen. Aber oft wird selbst da dann angefordert, dass Bekanntere Stimmen mit dabei sein müssen (habe jetzt nicht geguckt, wer bei hyacinth mitspricht).

    Zu viele Serien? Zu wenige Sprecher?

    Nähkästchen öffne dich!

    Zuviel Pandemie. Es gibt in Deutschland nur eine begrenzte Zahl von Synchronsprecherin, die für Serien ja dann auch länger zur Verfügung stehen müssen. Wenn dann erstmal ein Rückstau entsteht und wie jetzt Filme en Masse auf den Markt kommen, bleibt halt einiges liegen wo die Disposition länger dauert. In den USA ist ja fleißig weiterproduziert worden.

    Archibald Tuttle

    Da bin ich jetzt mal neugierig. Ich kenne die Nachfolge-Serie (Crusade, glaube ich) und dann wurden da mal Sachen Direct to DVD produziert. Was gab es denn da noch?

    Nichts aus dem was geworden wäre. Aber halt unzählige Anläufe, auch weil es eine harte wenn auch kleine Fangemeinde gibt, die das immer wieder einfordern. Immerhin sind wir diesmal über den ersten Pitch hinaus.

    Hoffen wir Mal dass es diesmal besser läuft.


    Vielleicht wird ja dann irgendwann auch Mal was aus einem Sequel für Space 2063.

    Ich kann gar nicht glauben, dass noch nichts dazu geschrieben wurde: es sieht so aus, als ob es ein Babylon 5-Reboot gibt. Auch wenn ich die "alte" Serie auch heute noch sehenswert finde, bin ich gespannt, was sie draus machen


    Babylon 5: Serienschöpfer J. Michael Straczynski entwickelt Reboot für The CW

    Wäre wirklich toll wenn es diesmal klappt. Es wäre, wenn ich richtig mitrechne, Versuch Nummer Acht in dem letzten 20 Jahren.

    Bitte nicht falsch verstehen, ich will ja dass es mir gefällt, die Foundation-Trilogie kommt nur wenige Plätze hinter Dune auf der Liste meiner liebsten Jugendlektüren. Ich fand es nur als Einstieg bisher mühsam. Aber: So ging es mir auch mit dem Remake von Battlestar Galactica, und rückblickend war das natürlich großartig. Insoweit bin ich noch voller Hoffnung (und lese auch gerade, dass der Darsteller der mich am ehesten genervt hat nur "recurring" ist). Meine Hoffnung war da wohl einfach durch Goyer ein paar Level zu hoch angesiedelt.