Beiträge von ravn im Thema „1. - 7. 10. 2012“

    Zitat

    Original von Elektro



    wo kann man denn vernünftige Kartenhalter bekommen?


    Ich wollte es mal mit denen aus "Hab & Gut" (Queen Games) probieren, die habe ich sowieso. Einzig aufpassen muss man, dass die Karten nicht umkippen, sprich nach vorne kippen und man so dann selbst die von einem abgwandte Symbol-Seite sieht. Ansonsten tut es auch ne Holzlatte mit Schlitz reingefräst.


    Cu / Ralf

    Am Mittwoch gespielt ...


    Legenden von Andor : Viererpartie mit direktem Einstieg ins dritte Abenteuer, da ein Mitspieler schon Abenteuer 1 & 2 kannte und das dritte Abenteuer den höchsten Wiederspielwert versprach, weil eben viele Zufallselemente vorab das Abenteuer ergeben. Der Hype um das Spiel ist aktuell gross und meiner Meinung nach berechtigt!


    Weil alles das, was das Spiel sein und liefern will, überzeugt es auf ganzer Linie. Eine kooperatives Fantasy-Aufgabe bestehend aus einigen Aufträgen, die den eigenen Charakter betreffen oder die Gruppe als Ganzes. Interessant elegante Mechanismen, die klar Euro-Game-Wurzeln haben und nicht so sehr mit Ami-Trash-Chrome und deren etlichen Spezialregeln überschüttet sind. Trotzdem ist die Atmosphäre der Fantasy-Thematik gegeben und kann sich entfalten, was besonders durch die auf diversen Infoplättchen, die vorab vorgelesen oder nach und nach ins Spiel kommen aufgebaut wird. Zudem passt die grafische Gestaltung eben, ohne das Spiel an sich zu behindern.


    Vom Spielgefühl erinnerte es ein wenig an Defenders of the Realm, Castle Panic und Rückkehr der Helden. Aber in einer perfekt abgestimmten Mischung, die die redaktionelle Reife erahnen lässt. Durch die teils offene und durch Zufälle beeinflusste Ausgangslage des dritten Abenteuers können allerdings auch (wie bei uns geschehen) Plott-Killer entstehen, die auf einen Zufalls-Schlag das Spiel beenden. Blöd, wenn zwei wichtige Personen durch Zufallsmonster automatisch gefressen werden. In Zukunft weiss man um die Bedrohung, diese Situation nicht entstehen zu lassen, was dann auch wieder einen Lernfaktor darstellt.


    Kann aber nur empfehlen, auch wirklich bei Abenteuer 1 anzufangen, weil ansonsten ist der Einstieg ein wenig holprig. Ob man Legenden von Andor eher analytisch-trocken oder atmosphärisch spielt, liegt dann an der Spielrunde und auch, ob die Meinungsführer zulässt oder alle Mitspieler zu gleichen Teilen einbezieht. Da ist meiner Meinung nach Kosmos ein ganz grosser Wurf gelungen!


    Belfort : In anderer Viererrunde mit drei Erstspielern. Eine Partie, die zeigte, das Geld zwar wichtig ist, aber nicht zwingend zum Spielsieg führen muss. Eigentlich will man zu viel auf einmal machen und das sofort, um so schnell wie eben möglich von den Vorteilen profitieren zu können. Dabei kann man schnell das eigentliche Ziel der Siegpunkte-Generierung über Mehrheiten in den Stadtteilen und den Figuren-Typen aus den Augen verlieren. Gab ein knappes Endergebnis trotz extrem unterschiedlicher Spielweisen. Mir gefällt es weiterhin gut, muss in den Folgepartien aber dann endlich mal in passender Runde die anderen Gilden ins Spiel bringen, die dann einen weitaus konfrontativen Spielablauf versprechen und eventuell mehr Würze fernab des "wir bauen im Wettstreit aber ohne direkt in die Suppe der anderen zu spucken"-Spielablaufs einbringen.


    Hanabi : In Dreierrunde mit zwei Erstspielern. Erneut entstand ein Spielgefühl, das weit über das reine Material hinausging. Meta-Ebene sozusagen. Wie werden Hinweise verpackt und was bedeutet das Gesagte wirklich? Kann man sich auf seine Mitspieler verlassen oder hat man was falsch interpretiert? Kann man sich zudem auf sein eigenes Gedächtnis verlassen? Eine überaus spannende Partie, die wir mit 23 Punkten extrem erfolgreich beenden konnten - nur zwei 5er hatten wir vorab versenkt. Erstaunlich viel Spiel in so einer kleinen Packung. In Zukunft aber doch lieber mit Kartenhalter - ist entspannter!