ZitatAlles anzeigenOriginal von ravn
Bin mal gespannt, ob und wie D-Day Dice in meinen Spielrunden fernab Solo-Partien einschlägt. Aber die Frage nach der Spielgüte als Mehrspielerspiel habe ich mir inzwischen (zu spät?) auch schon gestellt, weil sich auf BGG eine Meinung herauskristalisiert: Bleibt mit Euren Units zusammen, trennt Euch nur, wenn es durch das Szenario nötig ist!
Bei Omaha Beach ist das nicht nötig, weil es nur ein Feld gibt, wo nur eine Unit erlaubt ist und das sieht im Vergleich zum Nachbarfeld nicht besonders vorteilhaft aus. Warum also trennen, wenn man damit den Tausch-Vorteil aufgibt? Bei späteren Szenarien scheint es da (soweit ich das herauslesen kann), mehr Entscheidungs-Möglichkeiten zu geben, weil die Maps nicht ganz so gradlininig aufgebaut sind.
Die Diskussion führt mich aber zurück zu Kickstarter:
Ich hatte die plakative These aufgestellt, dass Kickstarter als Brandbeschleuniger für optisch ansprechende, aber redaktionell unausgereifte Spiele dienen könnte. Eben weil sich (nach meiner These) für optisch ansprechende Spiele schneller mehr Unterstützer finden, sich im Gegenzug die redaktionelle Reife eines Spiels wesentlich schlechter vermitteln lässt. Also könnte man folgern, dass es für erfolgreiche Kickstarter-Spiele ausreicht, mit Grafik und Ausstattung zu blenden, weil die redaktionelle Reife im Kickstarter-Zeitraum kaum jemand Externes beurteilen kann. Bis es jemand kann, ist das Geld aber schon eingesammelt.
Dabei unterstellt diese These (unfair weil zu plakativ), dass es Autoren und Verlage gibt, die einen schnellen US-Dollar machen wollen und in der Überfinanzierungs-Euphorie das Herzblut für ein möglichst ausgereiftes Produkt verloren geht. Aber ist das die Regel oder eher die Ausnahme? Und Kickstarter ist an solch einer Grundeinstellung sicherlich auch nicht Schuld, könnte die aber fördern.
Der Umkehrschluss meiner These macht meiner Meinung nach deshalb mehr Sinn:
Kickstarter muss erst noch beweisen, dass es neben optisch hervorstechenden Spielen auch Spiele hervorbringen kann, die eine ausreichende redaktionelle Güte haben, so dass die auch nach der Euphorie-des-Neuen langfristig überzeugen können.
Ich habe da meine Zweifel, lasse mich aber gerne widerlegen, weil das bedeuten würde, dass mit Kickstarter nicht nur die Anzahl sondern auch die Qualität der Spiele steigt. Nur kann ein redaktionell ausgereiftes Spiel gegen ein optisch herausragendes Spiel bei Kickstarter bestehen? Und wie viele Kickstarter-Spiele wird es geben, die beides vereinen?
Cu / Ralf
Ich glaube, dass hier die Lernfähigkeit der Käufer unterschätzt wird. Ein paar Klogriffe (aufgrund der Emotionen sind ein paar mehr notwendig als normal) führen dazu, dass Verlage und später auch die Kickstarterplattform nd dann auch andere Crowdfundingplattformen bei häufig schlechten Spielen ihre Reputation verlieren. Der Kunde lernt nämlich und selektiert dann wieder "besser". Dann werden wieder andere Kriterien wichtiger. Ergo: alle Beteiligten täten gut daran über Qualität und nicht über grundlosen Hype zu verkaufen...