Startspieler zu sein, lohnt sich immer, wenn es für einen selbst entscheidend ist, wo genau die zwei neuen Insel-Wasser-Plättchen angelegt werden. Weil wenn ein "lieber" Mitspieler die fernab meines Bootes anlegt und dort viele Schätze & Co vorhanden sind, dann ist das für mich blöd. Da ich allerdings eine Runde zuvor schon sehen kann, welche zwei neuen Plättchen ins Spiel kommen, kann ich für mich abschätzen, ob Startspieler sein für mich wichtig ist.
Wenn ich sehe, dass der nächste Startspieler vergleichbare Anlege-Interessen wie ich selbst habe, kann mir der Startspieler egal sein. Da nehme ich lieber dankend +1 Geld und Siegpunkte mit bei der Ausruh-Aktion.
Zudem hat Startspieler sein den Vorteil, wenn ich ein bestimmtes Personenplättchen haben will, das aus der Vorrunde übrig geblieben ist. Da sich von Runde zu Runde die Prioritäten in Sachen Personenplättchen ändern können, kann das je nach Spielsituation eine Motivation sein.
Zu guter Letzt ist Startspieler sein toll, weil man damit alleinig alle Gleichstände an Aktionssteinen bricht, während die Mitspieler schon gegenüber einem selbst schon ein Aktionsstein mehr einsetzen müssen, um vor einem diesen Zug ausführen zu können.
Letzter Spieler sein hat allerdings den Vorteil, dass man als Letzter seinen letzten Aktionsstein setzt und damit genau planen kann, weil danach direkt die Ausführung der Aktionen kommt. Wenn man da allerdings nicht vorgesorgt hat, indem man vorab einen Grundstock an Aktions-Potential verteilt hat, wo man mit seinem letzten Aktionsstein erhöhen kann, bringt das einem auch wenig, da man zu sehr von der Aktionsreihenfolge der Mitspieler abhängig ist und selbst keinerlei Gleichstände bricht.
Anhand nur einer selbst gespielten Fünferpartie sowie einer beobachteten Partie würde ich das Spiel nicht zu vorschnell abschreiben. Weil zu fünft ist es schon extrem im Gerangel um die Aktionen (muss man mögen, für eine Erstpartie aber nicht zu empfehlen!), weshalb es mir zu dritt oder viert bisher am besten gefällt und dann auch ein anderes Spielgefühl entwickelt.
Kann aber verstehen, dass einem Vanuatu nicht gefällt, genauso wie ich erlebt habe, dass jemand Fire Rescue nicht gefallen hat, weil es ihm zu stark abstrahiert umgesetzt war. Eine Simulation ist und will Vanuatu eben nicht sein. Im Zweifel einfach was anderes spielen, was einem mehr liegt, weil Überzeugungsarbeit bei Brettspielen macht irgendwie keinen Sinn.
Cu / Ralf