Zitat
Original von LemuelG
(...)Aber so kommt es tatsächlich auch wieder und wieder zu signifikanten Erkenntnissen aus der Forschung - ob Du das wahrnimmst oder nicht.(...)
Dazu habe ich doch gar keine Aussage gemacht.
Zitat
Original von LemuelG
Natürlich - nicht jede Forschung führt zu nobelpreiswürdigen Durchbrüchen. Aber auch das Ausschließen nicht gangbarer Wege ist Beitrag zum Wissensstand, wenn auch halt nicht so populär und erfolgswirksam.
Das ist ein sehr interessanter Absatz, den ich sofort so unterschreibe. Den Zusammenhang zur hier diskutierten Frage von Ravn sehe ich nicht.
Auch wenn Ihr sehr emotional und teilweise persönlich angreifend argumentiert - was denkt denn Ihr, warum niemand nennenswert Arbeit in die Brettspielforschung investiert?
Habt Ihr die Artikel zu den Board Game Studies Conventions (zuletzt in Haar) gelesen? Das waren nicht viele Wissenschaftler.
Ich bleibe dabei, ein nicht näher quantifizierter, aber durchaus erheblicher Teil der wissenschaftlichen Gemeinde übt diesen Beruf aus denselben Gründen aus, aus denen eben ein erheblicher Teil der berufstätigen Menschen sich ihre Berufe ausüben - eher egoistische Gründe wie z.B. der Zwang zum Geld verdienen. Und Gehälter sind wohl in der Wissenschaft eher direkt ans Forschungsgebiet gekoppelt. Jemand, der bei BMW am Elektromotor tüftelt (und das ist übrigens auch unter Umständen ein hehres Ziel) wird sicher deutlich mehr verdienen als jemand, der im Sand der Wüste nach steinernen antiken Pöppeln gräbt!
Darüberhinaus muß man, um es in der "reinen" Forschung Karriere machen zu wollen, aus meiner Sicht auch gewisse "Rampensau"-Qualitäten mitbringen. Das will ich gar nicht werten, aber in den Raum stellen. Wer mir diese Einstellung nehmen will, muß schon etwas dichter argumentieren als mit "ich kenne jemanden, der...". Und da mit der Erforschung von Brettspielen kein Blumentopf zu gewinnen ist, macht es auch (fast) niemand. Sage ich.
Natürlich kann man mich da auch einfach niederschreien oder mit der Erwähnung von Leukämie-Forschung die Diskussion auf eine sehr emotionale Ebene heben. Damit erntet man breite Zustimmung, und ich stehe mal wieder als Querulant da, mit dem man besser nicht diskutiert; schade, ich hätte andere Erklärungsmuster interessant gefunden.
Übrigens, weil ich gerade am Schreiben bin: Das SPEKTRUM DER WISSENSCHAFTEN druckt natürlich ebenfalls - meiner Meinung nach - keine Artikel zum Thema, weil sie a) damit keine Auflage machen und b) Angst haben, ihren Ruf als relativ seriöses Magazin zu riskieren.
Mag man mir hier auch so vehement widersprechen?