Beiträge von fidel77 im Thema „Macht ein Spiel soviel Spaß wie das andere?“


    Ich würde Konsumverhalten und die Ökonomisierung des Zwischenmenschlichen nicht als typisch menschliche Eigenschaften ansehen.


    Ich bin kein Anti-Modernist, besitze unter anderem auch ein MacBook Pro (Arbeit) und ein Macbook Air (Spaß) ein privates und ein geschäfts Handy. Aber ich brauche eben nicht ständig ein neues Modell, oder noch dieses oder jenes zusätzlich sondern bin zufrieden mit dem was ich habe.


    Der Konsumrausch in dem sich unsere Gesellschaft momentan befindet hat für mich nichts mit dem Streben nach Besserem zu tun. Der Gebrauchswert des neu angeschafften Gegenstandes unterscheidet sich meist nur marginal von schon vorhandenen Gegenständen, wenn überhaupt. Die Psychologie des Kaufens basiert darauf den Menschen einen Mangel zu suggerieren, ein "nicht komplett sein". Ding und Persönlichkeit/Identität werden miteinander verknüpft. Es wird suggeriert ein Kauf könne den Mangel beheben und die Persönlichkeit komplettieren. Natürlich kann der Kauf dies nicht. Wobei der empfundene persönliche Mangel durchaus real sein kann, nur liegt er niemals in einer mangelhaften Ausstattung mit Dingen begründet.


    Und nur um das klarzustellen: ja ich kaufe auch neue Spiele, aber eben nur einige jedes Jahr und auch nur dann wenn ich keine! ungespielten mehr habe. Ich verkaufe und verschenke auch regelmäßig Spiele sodass meine Sammlung nie über 100 anwächst, und das obwohl ich schon seit über 20 Jahren "dabei" bin. Das Spielepaket das ich gerade bei Sankt Peter gekauft habe wird übrigens unter mehreren Personen aufgeteilt. Ich wollte nur die beiden GMT Games.

    Das ist eine interssante Frage. Insbesondere der Bezug zu BGG und dem dortigen Rating System. Die feine 10er Skala dort erschien mir nie wirklich plausibel. Soll heissen: ich tendiere viel mehr zu einem binären Schema. Ich finde die 10er Skala bringt ein Zeitgeist Phänomen zum Ausdruck, die Suche nach dem immer noch Besseren, Perfekteren. Anstatt das man sich an den Dingen erfreut die man hat herrscht eine ständige latente Unzufriedenheit, sei es mit sich selbst, dem Partner, der Kleidung, dem Job etc. Immer muss noch eins draufgesetzt, verglichen, verhandelt und geschachert werden um das "optimale" für sich aus der jeweiligen Situation, dem jeweiligen Ding rauszuholen.


    Also für mich ist es relativ simpel. Entweder ich mag ein Spiel oder nicht. Im Bezug auf die BGG Skala sind bei mir alle Spiele eine 3 oder eine 8 (wobei ich da jetzt nicht die genauen Definitionen von BGG zugrunde lege). Ich benote daher auf BGG auch nix.