Beiträge von Elektro im Thema „Warum kaufst Du Dir überhaupt noch neue Spiele?“

    Im Prinzip verhält sich das Spielen ja ganz ähnlich zu alltäglichen Gewohnheiten der Spezies Mensch: Wer isst 365 Tage dasselbe Essen? Wer trägt 365 Tage im Jahr dieselbe Klamotte? Wer schaut 365 Tage im Jahr denselben Film an?


    Dem Menschen wird zwar nachgesagt, dass er ein Gewohnheitstier ist, aber er liebt ebenso die Abwechslung in vielerelei Lebenslagen - nach den Reaktionen hier zu urteilen offensichtlich auch beim Spielen.

    Zitat

    Original von Herbert


    Sehe ich auch so. Wenn ich jemanden zum Essen einlade, entscheide ich ja auch im Vorfeld was es gibt und bereite das entsprechend vor - und das hat nichts mit Diktatur zu tun.



    Das mit dem Essen ist ein gutes Beispiel - ich frage da auch allerhöchstens, ob es denn irgendwelche Allergien oder Unverträglichkeiten gibt - sollte man beim Spielen evtl. auch tun - habe jedenfalls gehört dass manch einer schon allergische Reaktionen auf Worker Placement, Partyspiele oder Deckbuilding gezeigt hat ;)

    ich bin da ja voll und ganz Diktator: bevor die Gruppe eintrudelt, habe ich das Spiel bereits ausgewählt (meist nach meinem Gutdünken und gewissen Kriterien, siehe meinen vorherigen Beitrag, manchmal aber auch per Umfrage im Vorfeld) und aufgebaut.


    Vorteil: es kann gleich losgespielt werden und es gibt bzw. gab eigentlich nie Diskussionen, was denn nun gespielt werden soll. Im Gegenteil, es gibt meistens einen positiven Überraschungseffekt :)

    2010 und 2011 habe ich, im Verhältnis zu meiner damaligen Sammlungsgrösse (unter 10), viele Spiele relativ ungezielt gekauft um eine Sammlung zu bilden die verschiedenen Anforderungen gerecht wird (Stand heute: ca. 70). 2012 konzentriere ich mich bisher vor allem darauf, die gekauften Spiele alle mind. 1-2 mal zu spielen, um herauszufinden ob sie zurecht in meiner Sammlung gelandet sind (ansonsten werden sie wieder verkauft oder vertauscht). Habe stand heute noch 3 ungespielte Spiele, daher ist dieser Zustand also bald erreicht.


    Danach bzw. parallel versuche ich alle Spiele, die ich nach den ersten 1-2 Partien als für mich sammlungsrelevant eingestuft habe (weil sie mir aus irgendeinem Grund besonders gut gefallen haben), mind. 5 mal zu spielen, um zu schauen ob der Wiederspielreiz hoch genug ist, aber vor allem auch um das Spiel noch tiefer zu ergründen und nicht nur an der Oberfläche zu kratzen. Bis ich diesen Zustand erreicht habe wird das Jahr sicher vergangen sein.


    Daher habe ich meine Neuwerbungen auf ein Minimum heruntergeschraubt, und bin momentan auch ganz zufrieden damit. Lieber lerne ich meine bisherigen Spiele, die ich sehr mag, noch besser kennen, als dutzene neue Spiele nur oberflächlich. Die Selektion neuer Titel ist nach diesem Entdeckungs-Prozess (Was gefällt mir selbst? Was "braucht" meine Gruppe? Was ist redundant? etc.) nun auch deutlich abgestimmter und treffsicherer, was wiederum auch dem Geldbeutel zugute kommt.


    Nichtsdestotrotz spiele ich auch gerne mal wieder was Neues, aber dieses Kriterium ist derzeit eher in den Hintergrund gerückt. Ich habe momentan einen Heidenspass mit Funkenschlag, Cuba, Puerto Rico und Co. Für viele zwar alte Kamellen und daher eher reizlos - aber wieso sollte ich daran was ändern, wenn es Spass macht? Einzig Village reizt mich aufgrund der putzigen Sterbethematik momentan so sehr, dass die Anschaffung wohl nicht mehr lange auf sich warten lässt: Essen kommt wieder früh genug, bis dahin bin ich also gut versorgt.


    Ergänzung: Ich höre in Podcasts momentan immer wieder von der Jones-Theorie (in etwa: nur 1 Spiel pro "Thema/Mechanik" in der Sammlung? siehe z.B. game on! podcast, ca. ab Min. 25) - das könnte evtl. auch noch ein spannender Diskussionspunkt/-ansatz für unsere Runde hier sein.


    :)