Beiträge von Sternenfahrer im Thema „Sedition Wars auf Kickstarter“

    Ich finde, jetzt reitet Ihr ein totes Pferd.
    Es wurde doch schon herausgearbeitet, daß Ravn höhere Qualitätsansprüche an ein Spiel hat, als viele andere hier, und das daher für ihn Kickstarter tatsächlich größere Gefahren birgt. Jetzt noch weiter darauf herum zu hacken, daß er Dinge als "Schlamperei" bezeichnet, die andere gut akzeptieren können, bringt keine neuen Erkenntnisse, finde ich.


    Die ursprünglich getroffene Aussage, daß über die bei Kickstarter vorgestellten Spiele vorab kaum eine Aussage über deren spielerische Qualität getroffen werden kann, scheint ebenfalls allseitig anerkannt worden zu sein (mit dem sehr berechtigten Hinweis, daß das auf viele z.B. für die SPIEL "blind" vorbestellten Spiele (Stichwort z.B. Ragnar Brothers) ebenfalls galt und gilt).
    Und Ravn hat auch schon für sich die Konsequenz gezogen, daß er vermutlich besser daran täte, bei allen Spielen besser mindestens ein Jahr zu warten, bevor er sie sich selbst zulegt. Im Zeitalter der Neuauflagen und der ständig zunehmenden Zahl der Neuerscheinungen, wo man sich langsam, aber sicher von dem Gedanken, noch alles spielen zu können, was man spielen will, verabschieden muß, übrigens auch problemlos möglich. Damit hat er selbst schon das Kickstarter-spezifische Element aus seiner Kritik herausgenommen.


    Was bleibt, ist doch nur noch ein unterschiedliches Empfinden, wann ein Spiel produktionsreif ist. Da wird man dann zu keiner Einigung kommen, denke ich.


    Sehr schöner und versöhnlicher Beitrag, nur: "zu behaupten es wären ja alles Fanboys und überhaupt ist das alles vom Verlag Marketingstrategie ... "
    Was ist denn daran falsch? Was verstehst Du unter einem Fanboy, und wo ist der Unterschied zu einem Kicker, der ohne allzuviel Vorinformation ein Spiel kicked? Und was ist falsch daran, einem Verlag Marketingstrategie zu unterstellen?

    Ein Hype ist ein mehrfach "überzeichnetes" Spiel. Beispiel, Kickstarter-Goal war 20.000 USD (vielleicht die Summe, die eben früher in ein Spiel investiert worden wäre), Resultat sind 80.000 USD - also ein mehrfaches.


    Warum ist das ein Hype? Weil "normal" hergestellte Spiele eben nicht um ein Vielfaches der produzierten Menge vorbestellt werden. Zumindest selten. Beispiele gibt es unendlich viele, die Mühe mache ich mir jetzt nicht.
    Wir sind uns doch alle einig: Sowohl auf Kickstarter ALS AUCH über normale Wege werden sehr gute Spiele produziert, aber auch viel Mittelmaß und eben auch Gurken.
    Das faszinierende an Kickstarter ist da für mich eben die Frage, warum dieselben Spieler, die bei einem "normal" produzierten Spiel mit einem gelassenen "ach, das spiele ich mal bei einem Freund an, ob's mir gefällt" reagieren, bei Kickstarter in den OH GOTT OH GOTT ICH MUSS ES KICKEN Modus verfallen und wie wahnsinnig anklicken, was vor die Maus gescrollt kommt (ich übertreibe natürlich).


    Also, die These ist, daß die "Leute" bei Kickstarter weniger überlegt einkaufen, wie sonst.
    Ein Indiz für die These ist, daß die vielfache Überzeichnung mancher Titel eben häufiger ist als die "vor Verkauf ausverkauft"-Erlebnisse, wie man sie z.B. von Spielen kleinerer Verlage in Essen kennt. Wenn ich Ravn richtig verstehe, kritisiert er auch die Käufer solcher Spiele in Essen, über die noch gar nichts bekannt ist, oder kennzeichnet sie mindestens als unvernünftig, daher nennt er in seiner Aufzählung auch Beispiele "normal" vertriebener Spiele jenseits von Kickstarter (wie eben PANIC STATION).


    Ich finde daher, daß die Bezeichnung "Fanboy" zwar durchaus beleidigende Konnotationen hat, aber nicht unbedingt ungerechtfertigt ist.


    Okay, EMPIRES OF THE VOID?

    Ich habe die Diskussion mal nachgelesen und gar nicht verstanden, wo Ihr beide uneins seid?


    Ich halte Ravns Beobachtungen, daß die Dinge, die ein Kickstarter-Projekt im wesentlichen zum Erfolg führen, eher im Marketing als in der Substanz wurzeln, für durchaus korrekt (es ist jedenfalls nicht der gute Ruf, den sich ein Spiel über tausende von Partien mit abertausenden von Spielern über die Jahre erworben hat).
    Ich halte auch Attilas Aussage für korrekt, daß es jedem selbst überlasen bleibt, ob man sich auf das "Spiel" Kickstarter einläßt, oder nicht.


    Wo ist der Dissens?