Beiträge von Elektro im Thema „Sedition Wars auf Kickstarter“

    Es wird also vorerst keine Kickstarter-Blase platzen, sondern es wird sich als das neue Vertriebsmodell erster Wahl herauskristallisieren? Könnte durchaus sein (denn sowohl "Anfänger" als auch etablierte Verlage haben das Modell ja bereits mit Erfolg genutzt).


    Ich bleibe vorerst skeptisch-neugierig und beobachte das Ganze mit etwas Abstand aber indes grossem Interesse (für mich würde es noch spannender werden, wenn es etwas vergleichbares Hierzulande gäbe) :)

    Ja, die Anzahl der Backer fehlt noch in meiner Auflistung, diese Zahl ist natürlich auch nicht uninteressant. Z.b. hat Edo knapp 300 Backer erreicht, während Sedition beinahe die 4300 Backer Grenze geknackt hat. Das sind natürlich Welten in der Auflagengrösse.

    Nein, nicht zwingend. Ich finde an diesen Beispielen lediglich faszinierend, wieviel Geld hier ingesamt gepledged wurde. Das hätte ich vor 1 Jahr noch nicht für möglich gehalten. Ich bin gespannt ob es ein Spiel bald schafft die Millionengrenze zu knacken (die Videospiele Double Fine Adventure, Wasteland 2 und Shadowrun Returns habens ja bereits vorgemacht).


    Von soviel Enthusiasmus und Goodwill und Vertrauen können manche alteingessenen & etablierten Verlage womöglich nur träumen.


    Episode #24 von Ludology-Podcast behandelt u.a. auch das Kickstarter-Phänomen, das von den Jungs sehr ausführlich und unterhaltsam diskutiert wird: http://www.ludology.libsyn.com…te-of-the-game-hobby-2012

    ich zeige lediglich einige konkrete Beispiele auf, über die wir hier schon die ganze Zeit reden (auffällig viel Ameritrash, übrigens ;)). Mitleser, die mit Kickstarter womöglich noch nicht so versiert sind, können sich dann einen besseren Eindruck darüber verschaffen mit welchen Zahlen hier gerechnet wird.

    Mal ein paar Beispiele für extremes Overfunding:


    Sedition Wars (4756%)
    goal: $20,000
    pledged: $951,254


    Ogre (4618%)
    goal: $20,000
    pledged: $923,680


    Zombicide (3907%)
    goal: $20,000
    pleged: $781,597


    Zpocalypse (1401%)
    goal: $15,000
    pledged: $210,237


    D-Day Dice (1321%)
    goal: $13,000
    pledged: $171,805

    Zitat

    Original von pbL


    wer kann denn 1) wirklich gut beurteilen - hat jemand schon 5+ Partien, von den genannten 700k+ Kickstarterprojekten, gespielt?


    Obacht! ich habe nicht von beurteilen geredet, sondern von streitbar. Das ist nicht ganz dasselbe ;)


    Noch eine kleine, vielleicht nicht ganz uninteressante Ergänzung zur bisherigen Diskussion:
    Spiele (also die Überkategorie, worunter auch Computerspiele fallen) scheinen laut folgendem Artikel jedenfalls mit die geringsten Erfolgsraten bei Kickstarter zu haben (44% sind der Durchschnitt, die Spiele-Kategorie landet bei ca. 10% weniger). Dafür sorgen aber die Spiele-Projekte, die erfolgreich gebacken wurden konnten, wiederum für den höchsten Umsatz direkt hinter den Kategorien Design, Musik, Film und Video:


    http://gamasutra.com/view/news…an_initially_reported.php

    Zitat

    Original von Sternenfahrer
    Ich habe die Diskussion mal nachgelesen und gar nicht verstanden, wo Ihr beide uneins seid?


    Ich halte Ravns Beobachtungen, daß die Dinge, die ein Kickstarter-Projekt im wesentlichen zum Erfolg führen, eher im Marketing als in der Substanz wurzeln, für durchaus korrekt (es ist jedenfalls nicht der gute Ruf, den sich ein Spiel über tausende von Partien mit abertausenden von Spielern über die Jahre erworben hat).
    Ich halte auch Attilas Aussage für korrekt, daß es jedem selbst überlasen bleibt, ob man sich auf das "Spiel" Kickstarter einläßt, oder nicht.


    Wo ist der Dissens?



    Das kann ich dir genau sagen: (1) Ravns Behauptung/Bobachtung bildet die Grundlage für eine möglicherweise spannende Diskussion ("Welche Güte haben Kickstarter-Projekte?"), während (2) Attilas Reaktion, wie du ja auch bereits erwähnt hast, lediglich eine blosse Aussage/Meinungsäusserung darstellt ("Was nicht gefällt, soll gefälligst ignoriert werden"). Über Punkt 2 kann man sich nicht wirklich streiten, über Punkt 1 sehr wohl.

    Diese Gedanken habe ich mir, in Anbetracht von den Riesenerfolgen Ogre, Zombiecide, Sedition Wars und D-Day Dice auch gemacht - keines davon lacht mich auch nur im Ansatz an. Viel Bling Bling, aber was sonst? Die Qualität müssen die Spiele erst noch im "Langzeittest" unter Beweis stellen. Mehrere Hundert bis Tausende Prozent overfunding... das ist doch Hype pur.


    Mich erstaunt dabei eher die Anzahl und Frequenz (und zuweilen auch die Kreativität) der Stretch-Goals, das ist inzwischen vermutlich fast schon schwieriger als die eigentlichen Basisspiele zu entwicklen. Vor allem können diese vielen Zusatzmodule doch niemals alle in so kurzer Zeit auf Taugklichkeit geprüft werden. Ein Schelm wer böses denkt? Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen, dass die meisten Goals schon von vornherein eiskalt mit einkalkuliert sind, aus folgenden vorteilhaften Gründen für den Kickstartenden:


    1. man kann die Goals dann bei gegebener Zeit (resp. erreichter Level) einfach und locker aus dem Hut zaubern
    2. treffen die Goals nicht ein, kann man sie ja später immer noch als Expansions unters Volk jubeln
    3. heizen vorab präsentierte Goals den Hype um das Spiel und den Run auf das Bonusmaterial zusätzlich an



    Also gegen die oben genannte Riege finde ich jedenfalls jedes der bisherigen Queen Games auf Kickstarter spannender ;)