Beiträge von chobe im Thema „Rallymen oder wenn Spielthema und Mechanismus kollidieren“

    Zitat

    Original von ravn
    BTW: Bietet Rallymen Dirt mehr im Sinne von anders oder nur mehr aus der selben Regelkonstrukt-Denke?


    Imho vor allem etwas mehr Taktik.


    Genaugenommen kann ja im Grundspiel schon die Reifenwahl zwischen Sieg und Niederlage entscheiden, mit einer weiteren Reifen- und Untergrund-Sorte plus nochmal einer unzähligen Menge Strecken wird es gleich noch interessanter - ohne das Spiel an sich in irgendeiner Art aufzublähen.


    Im Grundspiel gilt eigentlich immer: 1. Startplatz = gut. Auf Schotterstrecken hat der erste allerdings einen dicken Nachteil, weil er quasi die Strecke für die anderen nachfolgenden "fegt" und der einzige ist, der mit dem lockersten Teil des Straßenbelags kämpfen muß. Dementsprechend passen auch einige optionale Miniregeln sehr gut ins Rallye-Feeling, man kann z.B. seine Zeit künstlich etwas schlechter ausfallen lassen (im nachhinein mit dem Aufgeben von Bonus-Sekunden), um im nächsten Rennen evtl. nicht den ersten Startplatz zu bekommen.


    Als Beispiel habe ich einmal NUR durch eine schlechte Reifenwahl der anderen und die Startplatz-Manipulation ein Rennen unvermeidbar gewonnen.

    Extrembeispiele zeigen ein fundamentales Problem, da hast Du recht.. aber ist es denn noch ein Problem, wenn es dann sogut wie nie wieder auftaucht? :)


    Du hast recht, die Realität wird verzerrt und es kann zur sehr komischen Ergebnissen kommen.
    Aber ganz ehrlich, wenn alle Spieler wirklich das Prinzip verstanden haben und wissen, worauf es ankommt, wird dieses Phänomen "aufholen und doch langsamer sein" in der Praxis nach meiner Erfahrung sogut wie NIE wieder auftauchen.


    Auf einer Strecke, auf der ein Spieler im 5. Gang optimal durchfährt, sollte doch nie jemand im 1. seinen Zug beenden. Und die kleinen, normalen Differenzen in den Gängen (einer fährt im 5., ein anderer im 3.) sorgen eben noch nicht annähernd für die von Dir angesprochene Verzerrung.


    Nicht böse gemeint, ich schildere nur meine Erfahrung nach ca. 20 Spielen mit häufig wechselnden (ca. 8 verschiedene) Gruppen und bei uns trat dieses Phänomen nur ein einziges Mal auf.

    Kann ich nicht unterschreiben.
    Dein Beispiel ist zwar richtig, aber in der Praxis habe ich einfach noch nie erlebt, daß diese zwei schwarz-weiß Situationen auftreten. Also in der Theorie, auf dem Papier, könnte diese zugegeben ziemlich unschöne Situation auftreten, im Spiel wird sie das aber nie.
    Ich hab schon einige Rallys hinter mir, und selbst Überholmanöver traten bei uns eigentlich nur auf, wenn der Vordermann einen Dreher hatte.


    Ich habe beim Erklären immer betont, wie wichtig der letzt benutzte Gang ist und das "schnell" hier etwas anders definiert ist, da hatte nach meinen Erfahrungen nie ein Spieler das Bedürfnis, möglichst fix die Felder der Strecke hinter sich zu bringen, sondern konnte sich leicht vorstellen, daß ein Wagen, der ständig im 5. Gang fährt enorm viel fixer ist, als einer der eine Kurve im 1. beendet (also quasi dabei noch Reifen wechseln könnte) ;)
    Das Aufholen-Bedürfnis verspüre ich irgendwie gar nicht, selbst bei GT5, also wenn ich die Videospiel-Variante einer Rallye geniesse, sind die anderen Fahrer totale Nebensache, man fährt so optimal wie man kann und kämpft eher untrainiert gegen die Widrigkeiten der Strecke.