Beiträge von Oliver K. im Thema „Rallymen oder wenn Spielthema und Mechanismus kollidieren“

    Da muß ich Chobe einfach mal fix zustimmen.


    Das Problem ist hierbei die Art des Rennens. Während es bei einem Rundstreckenrennen nach dem Start um Positionskämpfe geht und am Ende derjenige siegt, der als Erster durchs Ziel fährt funktioniert eine Rallye einfach ganz anders.
    Rallyefahren ist Zeitfahren, wer am Ende am wenigsten Zeit gebraucht hat gewinnt. Auch im realen Leben starten Rallyefahrer in Minutenabstand hintereinander und nicht gleichzeitig wie man es von Formel 1, DTM e.t.c. kennt.
    Das blödeste was einem beim Rallyefahren passieren kann ist eigentlich, das man auf seinen Vordermann aufläuft , das heißt nämlich: Der ist verdammt langsam unterwegs, die Stecke ist meistens sehr eng, Überholen meist nicht möglich. Wenn du auf den Vordermann aufläufst heißt das schlicht: Der langsame Kerl hält dich auf (wie die Minivans in der Stadt ;)), du kannst deine Geschwindigkeit nicht mehr fahren, du verlierst Zeit.


    Das Problem liegt hier also im Ansatz, denn es werden zwei völlig verschiedene Motorsportarten verglichen. Die Position auf der Strecke ist irrelevant, die Zeit zählt. Sogesehen ist das also auch im wahren Leben ein Wegoptimierungsspiel: Wer die Stecke auf dem schnellsten Weg durchfährt gewinnt. Abgerechnet wird auch dort immer erst, wenn der letzte Fahrer im Ziel ist, vorher weiß man halt nicht, ob eventuell noch ein anderer Fahrer besser und schneller (und fehlerfreier) über die vorgegebene Strecke fahren kann.


    Rallyeman simuliert das also eigentlich sogar ausgesprochen gut. Wer spannende Positionskämpfe mit einem offensichtlichen Zwischenstand und Ergebnis haben will wäre da sicher bei einer Rundreckensimulation wie Formula De besser aufgehoben.