Beiträge von Tigranes im Thema „05.03 - 11.03.2012“

    Montag:
    Cosim-Abend mit zwei neuen Spielen für mich


    Barbarossa to Berlin
    Da es im Vergleich zu PoG einfacher und schneller ist, entschieden wir uns zunächst für Barbarossa. Als Neuling war ich als Alliierter natürlich chancenlos gegen den erfahrenen Achse-Spieler, aber da war mir von vorneherein klar. :) Er konnte schließlich meine Front am Schwarmeer durchbrechen, woraufhin ich aufgab. Entscheidend für den Spielverlauf war aber neben meiner mangelnden Erfahrung auch, dass ich die beiden Karten "Sorge" und die, welche mir die russischen Panzerarmeen bringt (weiß gerade nicht mehr, wie die heißt), erst in der letzten Runde vor dem Neumischen des Stapels zog. Damit sind wie auch schon bei meinem großen Kritikpunkt an dem Spiel: Events sind schön und gut und gehören zu einem carddriven Wargame einfach dazu, aber der Zeitpunkt, wann man sie zieht, darf meiner Meinung nach nicht so heftige Auswirkungen auf den Spielverlauf haben. Auch das Würfeln vor der neuen Runde, das Stalin's Orders oder eben bestimmte Angriffsziele mit sich bringt, fand ich eher daneben. Dennoch hat mir das Spiel insgesamt gut gefallen, da es ein sehr gutes Kampfsystem liefert und den Verlauf des Feldzuges durchaus realistisch wiederspiegeln kann aber eben nicht muss. Ich werde es gerne nochmals spielen, aber auf meine Kaufliste schafft es Barbarossa aufgrund der genannten Mängel nicht.


    Washinton's War
    Aufgrund der kurzen Spielzeit wählten wir Washington's War zum Abschluss des Abends. Ich hatte vorher viel Positives über das Spiel gehört, und im Großen und Ganzen konnte es meine Erwartungen auch erfüllen. Lediglich die große Änhlichkeit zu Hannibal, das immo meine Lieblings-CoSim brachte natürlich eine unwillkürliche Vergleichssituation zwischen beiden Spielen, die Hannibal klar gewann. Aber dafür kann WW nichts. :) Das Spiel liefert ein einfaches Kampfsystem und ein Political Control System über Gebietsmarker. Deren Kontrolle entscheidet letztlich über den Ausgabg des Spiels. Ich hatte die Amerikaner, während mein Gegenüber mich schnell mit den Briten unter Druck setzen konnte. Mein massives Würfelpech führte zu einer Nierderlage nach der anderen, und die Tatsache, dass ich die sehr mächtige Karte "Unabhänigkeitserklärung" direkt im ersten Jahr zog und damit nicht spielen konnte, führte zu meinem Untergang. Die Partie war dennoch sehr kurzweilig und die kurze Spielzeit ist ein dickes Plus. Wäre nicht der stolze Preis von 50 Euro, würde ich es mir sicherlich zulegen.


    Dienstag:


    Hannibal: Rome vs. Carthage
    Wie bereits erwähnt, ist das derzeit bei mir das "heißeste" Spiel. Ich habe eine weitere Partie mit meiner Freundin gespielt, diesmal sie als Karthager. Mich hat das gute Balancing beeindruckt, denn sie schaffte es trotz einiger Rückschläge mich immer auf Trab zu halten und auch nach Scipios Auftreten bis zur letzten Runde eine Kräftegleichgewicht aufrecht zu erhalten. Letztlich machte sie aber den Fehler nochmals alles auf eine Karte zu setzen und mit Hannibal tiefer nach Italien vorzudringen. Dort hatte ich mittlerweile massenhaft Einheiten angehäuft und konnte sie mit einer großen Kampagne einkesseln und schließlich Hannibal töten, womit wir das Spiel beendeten. Vorher hatte sie ihn immer zwischen Spanien und Italien pendeln lassen und mir so immer die Möglichkeit genommen, in Spanien anzulanden und konnte trotzdem immer Gallia Cisalpina halten, so dass fast immer ein Provinzgleichgewicht bestand.
    Ich liebe dieses Spiel und freue mich schon auf die Erweiterung "Hamilcar".


    Im Jahr des Drachen
    Da ich von BuBu extrem begeistert bin, habe ich mir mit Im Jahr des Drachen ein älteres Werk von Feld zugelegt. Es ist ein wirklich sehr einfaches Spiel, das mich aber nicht vom Hocker reißen kann. Jeder Spieler hat immer eine Aktionsmöglichkeit wie Geld verdienen, Reis anbauen, Palasterweiterung, Siegpunktgenerierung usw. und kann danach immer einen Berater in seinen Palast beordern, der meistens für die jedes Jahr auftretenden Ereignisse benötigt wird. Das passiert nach einer variablen Reihenfolge. Die Ereignisse wie Mongolensturm, Dürre, Steuern usw. zwingen den Spieler immer zu bestimmten Reaktionen. Ist dies nicht möglich, verliert man meistens Berater. Das funktioniert ganz gut, macht auch Spaß, aber wirklich spannend ist das (zumindest zu zweit) nicht.


    Freitag:


    Le Havre
    Nach heftigem Magenvollschlagen war gestern Nacht noch eine Partie Le Havre zu dritt angesagt. Es war erst meine zweite Partie. Ich hatte erst Bedenken gegenüber dem Spiel, da ich Agricola richtig schlecht finde. Le Havre ist aber wesentlich einfacher aufgebaut, bietet eben immer genau eine Aktion und hat zudem ein Setting, das mich deutlich eher anspricht. Es wird einem relativ schnell klar, welche zwei bis drei Aktionen überhaut nur Sinn machen und gegen Ende entscheiden dann Nuancen über den Sieg. Ich gewann die Partie knapp durch das "Rathaus", das mir irgendwas zwischen 14 und 16 Punkten Extrapunkten am Ende bescherte. Sehr schön fand ich auch die Option, mir durch meine vielen Gebäude mit dem passenden Symbol auf dem Marktplatz 8 verschiedene Rohstoffe meiner Wahl nehmen zu könen. Insgesamt ist Le Havre ein sehr schönes Spiel, was vollkommen zu Recht bei BGG ganz oben gelistet ist.