Beiträge von FBI im Thema „05.03 - 11.03.2012“

    Zitat

    Original von marco27


    hmmmm .... so schlecht ist es dann ja doch nicht ;)


    Wie man's nimmt. Wenn alle bei der Sache sind, gewinnt der Glücklichere. Konzentriert sich einer nicht, ist er selbst raus und vermutlich auch noch Königsmacher. Und da es nicht viel gibt, worauf man achten muss, bleibt unterm Strich für mich persönlich nicht besonders viel übrig.


    Gruß FBI

    Am Wochenende wurde viel gespielt - Samstag auf einem Geburtstag, Sonntag beim Spieletreff. Im Einzelnen:


    Grimoria in Vollbesetzung zu fünft. Prinzipiell ein "Blind Bidding" auf das Ausführen von Zaubersprüchen. Wer alleine einen Spruch gewählt hat, darf diesen eher ausführen und hat anschließend noch die frühere Wahl aus ausliegenden Karten. Diese bringen Vorteile während und Siegpunkte am Ende des Spiels. Pro Runde kommt ein weiterer Zauberspruch dazu (wir lernen), bis für die letzten drei Durchgänge alle 15 zur Verfügung stehen.


    Das Spiel ist komischer Weise nicht von Bruno Faidutti, obwohl es aussieht und sich anfühlt wie der Cousin von Ohne Furcht und Adel. Die verschiedenen Zaubersprüche und die Tatsache, dass jeder Spieler in jeder Runde zumindest eine weitere Karte bekommt, erlauben ein stetiges Vorankommen und damit ein positives Spielgefühl, selbst wenn durch die Mitspieler mal eine Aktion geblockt wird. Das Material ist für die Preisklasse (18-20 Euro) grandios, und die Zauberbücher, mit Hilfe derer man seine Aktion kennzeichnet, eine schöne Idee. Ob das ganze letztlich nicht nur Glückssache ist, muss sich noch zeigen, macht mir hier aber so gut wie nichts aus. Auf jeden Fall mal unter die Lupe nehmen, wenn einen das Fantasy-Thema nicht abschreckt.


    Danach Santa Cruz mit drei Neulingen. Wie andere schon geschrieben haben, ist das ziemlich beliebig, aber solange noch nicht alle einen Überblick über die möglichen Wertungen haben, hat man doch einen kleinen Vorteil. Genaues Beobachten der Aktionen der Mitspieler hilft beim Timing, trotzdem steht hier für mich der Aufwand in keinem vernünftigen Verhältnis zum Ertrag. Wird nach einigen Partien im Regal verschwinden.


    Nach einer Runde Bluff zum Überbrücken bis zur Essenpause gab es auf Wunsch des Geburtstagskindes Aufbruch der Händler, die neueste Catan-Variante. Wir schicken Händler quer durch Europa, um neue Kontore (= Siedlungen) zu gründen; parallel dazu werden Wege gebaut, auf denen wir unsere Kaufmannszüge zu fremden Kontoren schicken und dort Waren anliefern. Das Ganze ist quasi ein Wettrennen - wer zuerst seine Kontore verbaut und alle seine Waren geliefert hat, gewinnt. Das war schon im Vorbild "Trails to Rails" so, aber glücklicherweise klafft hier die Einkommensschere nach ge- bzw. misslungenem Start nicht so weit auseinander. Wie bei vielen Catan-Spielen nach der Ur-Trilogie tritt der Handel zwischen den Spielern leider komplett in den Hintergrund, da sich immer irgendwas mit den Rohstoffkarten anfangen lässt (bezeichnender Weise hat wir nie ein Problem mit dem Handkartenlimit) und es eine Kompensation in Form von Goldmünzen für Spieler gibt, die beim Würfeln leer ausgehen. Solides Handwerk, aber recht reizlos.


    Zum Abschluss noch eine Runde Burgen von Burgund, die zeigte, dass schlechte Würfelergebnisse, fehlende Minen und ein ständiger letzter Platz in der Reihenfolge nicht zwangsläufig eine Niederlage bedeuten müssen... 8-)


    Der Sonntag startete mit Africana, dem Quasi-Nachfolger von Valdora. Ähnlichkeiten sind auch unverkennbar, hiier steht allerdings eher der Aspekt des Handkarten-Managements im Vordergrund. Es gibt offenliegende Expeditionen mit Start- und Zielort - wer am Startort ist, darf sich dieser anschließen und erhält Geld oder eine Handkarte. Das Erreichen des Zielortes bringt später weiteres Geld und Punkte. Das Geld brauche ich, um Auftrage zu bezahlen, die dann nur ich erfüllen kann (hier kommt wieder das von Valdora bekannte Buch einschließlich Blättern darin zum Zuge), oder um Händler anzuwerben. Diese Händler erleichtern mir das Reisen, welches normalerweise eine Karte pro Verbindung kostet, zählen allerdings zum Spielende Minuspunkte.


    Africana ist ein Logistik-Spiel, wie man es zum Beispiel von Cwali erwarten würde, allerdings nicht so trocken wie etwa Logistico. Eine stimmiges, rundes Familienspiel, das man auch als Vielspieler gerne mal mitnimmt. Die Unterschiede zu Valdora sind meiner Meinung nach groß genug, um beide zu besitzen, aber das mögen Andere anders sehen.


    Als zweites Spiel kam wieder Santa Cruz auf den Tisch (Training für die Endrunde der Brettspiel-DM). Unkonzentrierte Spielwiese kann die entscheidenen Punkte kosten, wie ich leider bemerken musste. Und ich sollte an meinem Pokerface arbeiten, damit meine Mitspieler nicht zu leicht auf den Wertungs-Zug aufspringen können.


    Anschließend Würfel-Bohnanza, was mehr als okay ist und ein paar nette Ideen beinhaltet. Man ist beim Wurf der Mitspieler zumindest zu Beginn involviert und interessiert, und bei einer guten halben Stunde passt es auch von der Spieldauer her. Wenn ich jetzt noch lerne, meine Karte richtig zu lesen, gewinne ich es vielleicht auch mal.


    Zum Abschluß eine Partie Qwirkle, worüber wohl auch schon alles Nötige gesagt sein dürfte. Nicht ganz so belanglos, wie es zunächst den Anschein haben mag, aber ohne Glück beim Nachziehen läuft hier nicht viel zusammen. Gefällt mir trotzdem immer noch.


    Gruß FBI