Beiträge von widow_s_cruse im Thema „WDR - Bericht "Sind Brettspiele uncool"“

    Hallo,


    Zitat

    Original von mostly harmless
    Die öffentlich-Rechtlichen befinden sich halt in einem Wandlungsprozess und setzen zum Sinkflug auf das Galileo-Level an.


    Oder sie passen sich einem verbreiteten Niveau der Fernsehzuschauer an. *)
    Auch hier regelt das Angebot und die Nachfrage den Markt.


    Spieleabende sind doch was Schönes. :love:


    Liebe Grüße


    Nils

    Hallo,


    ich kann die Aufregung nicht ganz nachvollziehen, entsprechen sie doch meiner Erfahrung.


    Als zwölfjähriger habe ich keine Regelwerke für Gesellschaftsspiele gelesen, es gab nur Monopoly, MäDn und Co. Spielregeln wurden immer mündlich weitergegeben. Bei mir begann das Regellesen erst mit ca. zwanzig. Und ich denke, dass sich nicht sehr viel geändert hat.


    Gerade aktuell betreue ich ein Schulprojekt mit dem Thema Gesellschaftsspiel. An einer Schule in München sollten die Schüler mehrere Klassen eines Jahrgangs Schach spielen lernen, wöchentlich 1,5 Stunden, personell unterstützt vom Schachverein der Stadtwerke. Die Hälfte der Schüler verweigerte! Rat hat die Schule bei einer Jugendorganisation gesucht, die wiederum mit mir Kontakt aufnahm.
    Ergebnis: Ich habe sechs sich im Anspruch steigernde Spielethemen zusammenstellt. Alle sechs Wochen schicke ich ein Paket mit 15 unterschiedlichen Spielen an die Schule. Die Schüler sollen sich die Regeln im Unterricht selbstständig erarbeiten. Die anschließende Partie sollte selbstbelohnend wirken. Eine abschließende Bewertung der Partie sollte die Auseinandersetzung mit dem Spiel fördern.


    Letzten Freitag gab es eine Projekt-Besprechung. Ich habe das dritte Paket geliefert.
    Erst mal musste geklärt werden, dass der Umgang mit geliehenen Sachen Wünsche offen ließ. :)
    Dann stellte sich heraus, dass das erste Paket mit Einsteiger-Spielen mit den Schülern einigermaßen gut lief. Das zweite Paket mit Rennspielen aber schon große Hürden aufwies. Es haperte an dem Vermögen des Lesen/Verstehens auf Seiten der Schüler; wohl auch auf der Seiten der Aufsicht/Lehrer, die natürlich unvorbereitet zum Unterricht erschienen und nicht schlauer wie die Schüler waren.
    Das Projekt wird inzwischen mit Argwohn betrachtet. 8-)


    Aktuell liegt das Thema Spiel des Jahres vor. Ich hoffe, die Wogen lassen sich glätten, weil sich einigen Kenner der Spiele in den Reihen der Schüler befinden. Das abschließende Thema Krimispiele erscheint uns jetzt schon nicht mehr umsetzbar.


    In meinen Augen und entsprechenden meiner Erfahrung hat der Beitrag die aktuellen (und auch die früheren) Verhältnisse treffend wieder gegeben.


    Für mich stellt sich eigentlich die Frage, wie begegnet man diesen Verhältnissen?


    Insbesondere mit einem Fazit aus Nürnberg kommend, dass in meinem Umfeld vielen Erklärbären der Hahn abgedreht werden soll.


    Liebe Grüße
    Nils