Beiträge von DamonWilder im Thema „Wallenstein Neuauflage“

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    Aber ein Boykottaufruf, nur weil jemandem die Preise zu hoch sind, das erschien und erscheint mir immer noch übertrieben.


    Ich will eigentlich kein Öl mehr ins Feuer gießen, weil die Diskussion hier doch schnell in ein Fahrwasser geriet, in das ich sie eigentlich nicht hineinmanövrieren wollte. Aber ich wollte nochmal klar stellen, dass ich Herberts Behauptung, ich hätte seiner Interpretation meines konjunktivischen Boykottaufrufs nicht widersprochen, widersprechen. Meinethalben dürft ihr alle kaufen, was und wo ihr wollt :peace:


    Aber mein vermeintlicher Boykottaufruf bezog sich weniger auf die Tatsache, dass Queen Games die Spiele sehr teuer verkauft, sondern vielmehr auf die Nichtbelieferung kleinerer und kleinster Unternehmen. Ich kaufe gern im Fachhandel erhöhte Preise (Qwirkle für 25 Euro), damit der Laden erhalten bleibt und ich bestelle auch gern online beim nicht unbedingt billigsten Versender, weil ich dort gut beraten werde und meine Sonderwünsche erfüllt werden. Dafür zahle ich gern. Aber die wenigsten von uns, denke ich, werden für absoluten Nullservice (auf der Verlagsseite lassen sich die Wallenstein-Regeln nicht ansehen, Kommunikation schwierig, Ersatzteilservice?) und null Kundenberatung (wer berät mich bei Ebay und Amazon?) diese Preise bezahlen. - Und wie gesagt, mich ärgert weniger der Preis als vielmehr der Gegenwert, den ich dafür erhalte. Und ja: das Spiel wird bei vielen mittleren und kleinen Unternehmen in Deutschland produziert und Queen Games sichert damit deutsche Arbeitsplätze. Aber wenn sie kleinere Spieleläden belieferten, würden sie damit auch Arbeitsplätze sichern und insgesamt der Spieleszene etwas Gutes tun.

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    Aus eigener Erfahrung würde ich mal behaupten, dass es nicht mal diese 5000 Hardcore-Gamer gibt.


    So weit ich weiß, produziert Queen Games sprachunabhängig für den weltweiten Markt. Das deckt sich zumindest mit dem Spielmaterial und den Regelheften, die ich in den letzten zwei Jahren gesehen habe. Und dann kommt man da evtl. auf 5000 Stück. Aber Du kennst Dich da sicher besser aus.

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    ... man sollte Queen ...


    Man beachte den verräterischen Konjunktiv. Ich werde niemandem vorschreiben, was er tun oder lassen soll.


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    Viele Läden meiden derzeit das Risiko Queen - ihr gutes Recht. Was daran aber andere Verlage verärgern soll, erschließt sich mir nicht. Ein Konkurrent weniger im Regal sollte an sich kein Grund für Ärger sein.


    Offensichtlich meidet Queen die Läden und nicht umgekehrt, siehe Beispiel oben. - Und ich denke, dass alle Verlage bei der Unterstützung von Spieleläden vor Ort an einem Strang ziehen sollten. Die Belieferung ausschließlich an Großkunden ist aus meiner Sicht kontraproduktiv. Wenn das die meisten Verlage so machten, dann haben wir in Zukunft keinen Laden mehr vor Ort und Amazon hat das Preismonopol. Spieleberatung und -empfehlung gibt es nur noch über Mund-zu-Mund-Propaganda und via Internet in selbstgedrehten Videos, Blogs, Foren, etc. Das ist an sich nicht schlecht, unknowns ist ja ein gutes Beispiel dafür, aber wenn sich Verlage ausschließlich auf diese Form von Werbung verlassen, dann mach ich das nicht mit. Immerhin spart Queen Games ja eine Menge an Vertrieb- und Werbekosten, die sie offensichtlich nicht an den Kunden weitergeben. Aber wenn der Kundenkreis ohnehin nur die 5000 Hardcoregamer da draußen sind, die ihre Spiele sowieso zu jedem Preis im Netz kaufen, dann bitte. Ich kann nur hoffen, dass sich dieses Modell nicht durchsetzt.

    Ich denke, man sollte Queen wegen dieser Politik (ausschließlich nur noch bei Amazon und Ebay zu verkaufen) boykottieren, gute Spiele hin oder her. Damit machen sie die kleinen Läden kaputt und verärgern andere Verlage, die sich immer wieder Aktionen einfallen lassen, um den gefährdeten Laden um die Ecke zu unterstützen. Ich jedenfalls mach zu Queen-Games-Preisen keine Blindkäufe und da ich das Spiel bei Amazon oder Ebay nicht ansehen und antesten kann... Und tschüss.