Beiträge von Herbert im Thema „Spiele mit heisser Nadel stricken: Neuer Trend?“

    Zitat

    Original von Attila
    Hiho,


    Also für mich ist das eine ganz Klare Winterloch-Diskussion.....


    Ja, aber ich will nicht vorgreifen. Morgen ist ja auch noch ein Jahr.


    Hallo Oliver,


    sehr schön beobachtet. :hahaha::klatsch: :up: Und auf das was Morgen kommt bin ich schon sehr gespannt. :gucki:

    Gruß aus dem Münsterland und einen guten Rutsch :prost:
    Herbert

    Zitat

    Original von ravn
    In meiner Erinnerung gab es vor 10+ Jahren deutlich weniger neue Spiele pro Jahr. Die liessen sich dann in zwei Gruppen einteilen: Spiele von bekannten Verlagen, die redaktionell und von Material ausgereift waren. Und dann eben die Import-Spiele, die zwar meist komplexer waren, wobei man aber Abstriche am Material machen musste (dünne Karten, Pappcounter & Co) und Living-Rules hatten.


    Da lese ich jetzt raus, dass Du die Existenz von Living-Rules als Nachteil betrachtest. Ich sehe sie ganz klar als Vorteil!


    Wenn ich ein Produkt entwickle, dann muss ich es irgendwann auf den Markt bringen, um meine Entwicklungskosten zu refinanzieren. Der Marktgang geschieht natürlich erst, nachdem das Produkt einige Testzyklen durchlaufen hat. So geschieht das mit Autos, mit Computerprogrammen, mit Rasieraparaten und auch mit Spielen. Die Produkte sind dann fertig, d.h. man kann mit ihnen fahren, arbeiten, rasieren oder spielen.


    Erweist sich mein Produkt als tauglich, so entwickle ich es natürlich auch dann weiter, wenn es bereits am Markt ist. Ein VW Golf sieht heute anders aus als der von 1974 und niemand beschwert sich darüber. Mein PC hat heute nicht mehr die Betriebssystemversion, mit der er ausgeliefert wurde, ich würde heute auch ungern mit den damals noch unbekannten Sicherheitslücken arbeiten. Auch die Besitzer von Rasieraparaten haben akzeptiert, dass ihr Produkt weiterentwickelt wird.


    Warum also die Aufregung bei Spielen? Ich finde es gut, wenn ein Verlag sich auch noch für Verbesserungen am Produkt einsetzt, wenn es bereits auf dem Markt ist. Wenn ein Verlag nach dem Produktionsgang Kenntnis über Fehler erhält, dann kann er 2 Dinge tun: 1. ignorieren oder 2. eine Korrektur zur Verfügung stellen. Ich finde Variante 2 die bessere. Und Living Rules enthalten ja nicht nur Fehlerbereinigungen, sie enthalten ja auch Verbesserungen im Spiel. Und sie hindern auch keinen, das Spiel weiterhin mit der Version der Regeln zu spielen, die dem Kasten ursprünglich beilag.


    Ich finde es hingegen schade, wenn ein Verlag kein Fehlermanagement betreibt: Charge gedruckt - Charge verkauft - Gewinn gemacht - das Spiel vergessen und nach mir die Sintflut.


    Aus der Existenz von Living Rules auf ein schlechtes Produkt zu schließen ist in meinen Augen ein klassischer Trugschluss. Wirklich gute Verlage fühlen sich eben auch nach der Veröffentlichung noch für ihr Produkt zuständig.